Die Atmosphäre war angespannt, als Ylva, Kael und Liora sich im versteckten Raum tief im Palast versammelten. Der Verrat hing schwer in der Luft, doch sie wussten, dass sie keine Zeit hatten, sich lange damit aufzuhalten. Ein neuer Plan musste her, und sie mussten ihn schnell umsetzen.„Wir haben nicht viel Zeit", sagte Kael, während er eine Karte des Palastes aus seiner Manteltasche zog und auf dem Boden ausbreitete. „Die Wachen werden uns bald wieder auf den Fersen sein."
Ylva nickte. „Wir müssen den Schicksalsstein finden und endlich zerstören. Das ist unsere einzige Chance."
Liora warf einen besorgten Blick auf die Karte. „Der Schicksalsstein wird im innersten Teil des Palastes aufbewahrt, stark bewacht und schwer zu erreichen."
„Wir müssen durch die Hauptwache", sagte Ylva entschlossen.
„Es wird nicht leicht, aber wenn wir es geschickt anstellen, können wir es schaffen."Der Plan wurde schnell geschmiedet. Ylva würde die Wachen ablenken, während Kael und Liora sich zum Raum mit dem Schicksalsstein durchschlagen würden. Sie wussten, dass es gefährlich war, aber sie hatten keine andere Wahl.
Als sie bereit waren, schlichen sie durch die dunklen Gänge des Palastes. Die Schritte der Wachen hallten durch die Korridore, und die Spannung war fast unerträglich. Ylva wusste, dass sie jetzt nicht versagen durften.
Plötzlich standen sie einer Gruppe von Wachen gegenüber. Verdutzt starrten die Wachen die Eindringlinge an, bis sie alle blitzschnell ihre Waffen zogen und auf die drei Freunde richteten. Ohne zu zögern, stürzte sich Ylva in den Kampf und die Wachen taten es ihr gleich.
Ihre Bewegungen waren schnell und präzise, jeder Schlag gezielt und tödlich. Kael und Liora kämpften an ihrer Seite, ihre Waffen wirbelten durch die Luft.Doch die Wachen waren zahlreich und gut ausgebildet. Der Kampf war hart und unerbittlich. Ylva spürte, wie ihre Kräfte langsam nachließen, doch sie gab nicht auf. Sie wusste, dass sie weiterkämpfen musste.
Am Ende des Ganges erblickte Ylva plötzlich eine Gestalt. Sie musst nicht lange raten wer diese Person war, denn sie erkannte diese Augen, welche nur so vor Zorn und Entschlossenheit funkelten.
Es handelte sich abermals um Adrian, welcher bereits in langen Schritten auf sie zueilte.
„Haltet sie auf!" rief er den Wachen zu, während er sich Ylva näherte.Ylva wusste, dass sie was tun musste. Sie hatte seine Kräfte vorhin am eigenem Leibe spüren müssen und ihr war klar, dass sie es jetzt in ihrem leicht geschwächten Zustand nicht schaffen würde, ihn noch einmal zu überlisten. Ylva holte tief Luft und rief: „Adrian, hör mir zu!", während sie sich gegen die Angriffe der Wachen wehrte. „Du weißt, dass etwas nicht stimmt in Eldoria. Die Stadtführung manipuliert die Schicksalsfäden, um die komplette Kontrolle zu erhalten!"
Ihn von ihren Absichten zu überzeugen war das einzigste was ihnen noch übrig blieb. Ylva würde nie den Hauch von Zweifel vergessen, den sie bei ihrem ersten Treffen in Adrians Augen gesehen hatte.Adrian zögerte einen Moment, seine Augen verengten sich, als er Ylvas Worte auf sich wirken ließ. „Was meinst du damit?" fragte er, seine Stimme war voller Zweifel.
Ylva verkniff sich ein Lächeln, sie hatte ins Schwarze getroffen. Mit einem gekonntem Tritt brachte sie eine Wache zu Fall, dann wirbelte sie zu Adrian herum.„Sie wollen den Schicksalsstein benutzen, um die Bevölkerung zu manipulieren und ihre Macht zu festigen", erklärte Ylva hastig. „Du hast selbst gesehen, wie die Dinge sich verändert haben. Du weißt, dass etwas nicht richtig ist."
Adrian schien innerlich zu kämpfen. Der Zorn in seinen Augen vermischte sich mit Zweifel und Unsicherheit. Ylva spürte, dass sie ihn fast erreicht hatte. „Bitte, Adrian. Hilf uns, den Schicksalsstein zu zerstören und Eldoria zu retten."
In diesem Moment zögerte Adrian, und das gab Ylva und ihren Freunden die Chance, weiterzukämpfen. Kael und Liora stürmten an den verbliebenen Wachen vorbei in den Raum, wo der Schicksalsstein aufbewahrt wurde.
„Los, wir haben nicht viel Zeit!" rief Kael, während er die schwere Tür öffnete. Im Inneren des Raumes lag der Schicksalsstein, ein leuchtendes Juwel, das in einem goldenen Sockel eingebettet war. Das Licht, das es ausstrahlte, war unheimlich und mächtig.
Doch gerade als sie den Stein erreichen wollten, stellte sich Adrian ihnen erneut in den Weg. „Ich kann euch nicht einfach gehen lassen", sagte er, seine Stimme war fest, doch Ylva sah den inneren Konflikt in seinen Augen.
„Adrian, bitte", flehte Ylva. „Tu das Richtige."
Adrian sah sie einen Moment lang an, und in diesem Augenblick schien die Zeit stillzustehen. Dann, widerwillig, trat er zur Seite. „Schnell, bevor ich es mir anders überlege."
Kael und Liora stürmten vor und griffen nach dem Schicksalsstein. Doch in diesem Moment ertönte ein Schrei, und Kael wurde von einem plötzlichen Angriff getroffen. Er stürzte zu Boden, schwer verletzt.
„Kael!" schrie Ylva, als sie zu ihm eilte. Sie sah das Blut, das aus seiner Wunde sickerte, und Panik ergriff sie. Doch Kael sah sie an und schüttelte den Kopf. „Geht weiter. Ihr müsst den Stein zerstören."
Ylva zögerte, doch sie wusste, dass Kael recht hatte. Sie musste weitermachen. Mit einer letzten, entschlossenen Bewegung ergriff sie den Schicksalsstein und rief ihre Kräfte herbei. Ein blendendes Licht erfüllte den Raum, als sie den Stein fest umschloss.
Adrian beobachtete sie, seine Augen voller Faszination und Zweifel. Ylva wusste, dass dies der Moment war, der alles veränderte. Mit Adrians indirekter Hilfe und Kaels Opfer hatten sie es geschafft, den Schicksalsstein zu sichern.
Doch sie waren noch nicht in Sicherheit. Sie mussten einen Plan schmieden und schnell handeln, bevor die Stadtführung ihre nächsten Schritte plante. Ylva wusste, dass der Kampf noch lange nicht vorbei war, aber sie war bereit, alles zu tun, um Eldoria zu retten.
„Deine Hilfe war unbezahlbar", sagte sie leise zu Adrian, bevor sie den Raum verließ.
Kael folgte humpelnd und gestützt auf Liora hinter ihr her. Adrian sah ihnen nach, die Zweifel in seinen Augen waren noch immer nicht ganz verschwunden, aber ein Funke von Hoffnung war da.Ende Kapitel 9
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Die Schicksalsbinderin
Fantasy𓇢𓆸 𓇢𓆸 𓇢𓆸 𓇢𓆸 Ylva, eine kluge und kämpferische 19-jährige Frau, hat ihr Leben im Waisenhaus von Eldoria verbracht und gelernt, sich alleine durchzuschlagen. Doch als sie entdeckt, dass sie die Gabe besitzt, die Fäden des Schicksals zu weben...