Chapter 7

17 1 1
                                    

Schlafgetrunken öffnete ich die Augen und schaute auf eine weiße Decke. Wo war ich?
Starke Kopfschmerzen zogen durch meinen Kopf und ich kniff vor Schmerz die Augen zusammen. Mit jeder Bewegung verschwimmte meine Sicht etwas. Ein stetiges Piepen drang in meine Ohren und ich verzog das Gesicht. Na super, ich war in einem Krankenhaus gelandet.

,,Scheiße.", schimpfte ich mit mir selber und setzte mich langsam auf. Scharf zog ich bei diesem Vorgehen die Luft ein und fasste mir automatisch an den Hinterkopf. Ein Verband war darum gewickelt. So langsam kamen meine Erinnerungen zurück und ich zog die Augenbrauen zusammen. Oh mein Gott! Ich wäre ihm doch fast tatsächlich wortwörtlich in die Arme gelaufen! Aber was war das am Ende? Wurde er verletzt? Verhaftet? Oder sogar getötet? Tausende Gedanken kreisten mir durch den Kopf und ich hoffte nach allem inständig das es sich hierbei um letzteres handelt. Sofort verfluchte ich mich dafür, so zu denken und ließ mich erschöpft zurück in das weiche Kissen fallen.

Ich schaute langsam herunter auf meinen Körper, der von einer Decke bedeckt war und zog diese zur Seite, um einen besseren Blick zu bekommen. Meine Haut war überseht von Kratzern, keine tiefen, aber an meinem rechten Bein zierte sich eine große Schnittwunde. Wie war das denn passiert?

Nachdem sie mir auffiel, bemerkte ich auch das starke Stechen an ihr. Meine Gesichtszüge verzieten sich und ich fing an mich hin und her zu welzen. Die Schiebetür zu meiner linken öffnete sich und eine Ärztin, ungefähr mittleren Alters und einem Klemmbrett in der Hand betrat das Zimmer. Als sie erkannte, das ich wach war, kam sie freundlich lächelnd zu mir herüber. ,,Wie schön das Sie wach sind, Miss Kim. Wie geht es Ihnen?" Langsam setzte ich mich auf und wurde mir erst in diesem Augenblick meiner Situation bewusst. Ich war im Krankenhaus. Ich war nicht mehr bei Kang-Tae.

Und doch fühlte ich mich nicht frei.

,,Gut.", war meine schlichte Antwort. Sie notierte sich kurz etwas auf ihrem Block und fuhr danach die Lehne des Bettes nach oben. ,,Haben Sie jemanden, den Sie anrufen möchten? Vielleicht ein Familienmitglied?"

Mein Blick wanderte zurück an die Decke. Diese Antwort fiel mir nicht schwer. Es war wie immer die gleiche.

,,Nein."

Als sie merkte, das sie nicht viel aus mir herausbekam, seufzte sie einmal und klappte das Klemmbrett wieder zusammen. ,,Nun gut, draußen warten ein paar Polizisten, die Ihre Entlassung beantragt haben. Sie dürfen also gehen, sofern sie sich dazu in der Lage fühlen."

Die Polizei war hier? Scheiße.

Wenn die Polizei hier war, konnte das nur bedeuten, das sie Mujin nicht gefasst hatten, er wahrscheinlich noch lebte und entkommen war. Da sie mich mit ihm zusammen gesehen haben, mussten sie nun vermuten, ich wäre eine Komplizin oder etwas dergleichen. Ich trug keine Handschellen, irgendwas mussten sie also herausgefunden haben.

Ich nickte leicht, worauf sie sich kurz verbeugte und den Raum wieder verließ. Kurz darauf wurde die Türe erneut geöffnet und 3 Polizisten, etwa in meinem Alter, kamen herein. Soviel zu ich kann gehen und dann treffe ich sie. Wie viel Anstand die Menschen doch heutzutage besaßen.

,,Kim Evelyn.", fing der Erste an zu sprechen und setzte sich auf einen Stuhl mir gegenüber. ,,Mein Name ist Jeon Pil-do. Ich bin Hauptmeister bei der Polizeibehörde Inchang und in der Drogenfahndung tätig. Wir haben ein paar Fragen an Sie, wozu Sie uns mit auf die Wache begleiten müssten."

Ich schauspielerte gut, tat so als würde mich das alles nicht sonderlich interessieren, doch im inneren ging ich um die 10 Theorien durch, was dadurch passieren könnte.

Würden sie mir Fingerabdrücke abnehmen, hätten sie innerhalb ein paar Minuten meine wahre Identität herausgefunden und die Schlagzeilen würden sich übertreffen.

loving you is a sin | choi mujinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt