𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 1

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Das Stadion war ein Meer von Farben. Rote und grüne Fahnen flatterten im Wind, Fangesänge schallten von den Rängen. Es war das DFB-Pokalfinale, der Höhepunkt der Saison, und die Spannung war greifbar.

Ich stand mitten auf dem Spielfeld und spürte, wie das Adrenalin durch meine Adern schoss.
Mein Blick schweifte über das Spielfeld und blieb an Lena Oberdorf hängen.
Sie war eine herausragende Spielerin und meine schärfste Rivalin. Seit Jahren lieferten wir uns auf dem Platz hitzige Duelle. Heute war keine Ausnahme.
Kein Blick, kein Wort. Nur der unbedingte Wille, die andere zu besiegen.

In der ersten Halbzeit war es ein hart umkämpfter Schlagabtausch. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, die Spannung lag in der Luft. Jeder Ballwechsel, jede Grätsche war entscheidend. Meine Konzentration war auf dem Höhepunkt. Lena und ich trafen immer wieder aufeinander, die Rivalität zwischen uns war offensichtlich. Sie wollte gewinnen und ich wollte sie unbedingt schlagen.

Als die zweite Halbzeit angepfiffen wurde, nahm die Intensität weiter zu. Unsere Angriffe wurden schärfer, unsere Verteidigung härter. Ich konnte den Druck spüren.  Jeder Ballwechsel war entscheidend, jede Bewegung wichtig. Es war, als wäre jeder Schritt, den ich machte, eine Antwort auf Lenas.

In einem Moment der Unachtsamkeit traf mich der Ball hart am Kopf. Der Schlag war so heftig, dass ich sofort zu Boden fiel. Der Schmerz war überwältigend und für einen Moment wurde alles schwarz.

Als ich wieder zu mir kam, war das Spielfeld verschwommen. Ich hörte die Schreie der Fans und spürte die Hände meiner Mannschaftskolleginnen auf mir.
Die Schiedsrichterin rief die Sanitäter. Ich wollte aufstehen, weiterspielen, aber mein Körper weigerte.

Melina, du musst raus“, sagte unser Arzt mit fester Stimme. „Du bist verletzt, es geht nicht anders.

Ich protestierte, ich wollte nicht aufgeben.  Aber tief in mir wusste ich, dass er Recht hatte. Der Schmerz war unerträglich und ich konnte kaum klar denken.
Mit schweren Schritten verließ ich unter dem Applaus der Fans das Spielfeld. Der Schmerz in meinem Kopf wurde begleitet von einem anderen, tief sitzenden Schmerz - dem Wissen, meine Mannschaft im Stich gelassen zu haben.

Ich setzte mich auf die Bank und beobachtete das Spiel weiter. Lena spielte mit der gleichen Intensität wie zuvor, vielleicht sogar noch entschlossener.
Ein Teil von mir bewunderte ihre Kraft, ihre Entschlossenheit. Aber der größere Teil wollte, dass wir sie besiegen. Auch die Frage, ob sie es mit Absicht getan hatte, schoss mir durch den immer noch schmerzenden Kopf.

Die Minuten vergingen quälend langsam und jeder Angriff der Wolfsburger ließ mein Herz schneller schlagen. Jeder Pass, jeder Schuss, jeder Fehler meiner Mannschaft ließ mein Herz schneller schlagen. Und dann kam der Moment, vor dem ich mich gefürchtet hatte. Wolfsburg schoss das Siegtor. Die Menge brach in Jubel aus, und ich spürte, wie sich mein Magen zusammenzog.

Das war es. Das Spiel war zu Ende, wir hatten verloren.
In meinen Augen brannten Tränen. Es fühlte sich an, als hätte ich persönlich versagt, als hätte meine Verletzung mein Schicksal besiegelt. Ich wollte stark sein, wollte nicht zeigen, wie sehr es mich getroffen hatte. Aber die Enttäuschung war überwältigend.

Als ich mich in die Umkleidekabine schleppte, traf ich Lena auf dem Gang. Sie sah erschöpft aus, aber in ihren Augen lag ein Ausdruck von Triumph.

Unsere Blicke trafen sich und für einen Moment war die Rivalität vergessen. Da war nur noch das Verständnis zweier Sportlerinnen, die alles gegeben hatten.

In der Kabine herrschte bedrückte Stille. Meine Teamkolleginnen waren genauso niedergeschlagen wie ich. Die Stimmung war gedrückt und ich fühlte mich von einer unsichtbaren Last erdrückt. Ich wollte dieses Spiel gewinnen, mehr als alles andere. Und ich wusste, dass Lena das auch wollte. Vielleicht war es gerade das, was uns so ähnlich gemacht und gleichzeitig so getrennt hat.

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@Meli_wgnr

Caption: It will hurt for a while 💔PS: Die Verletzung ist nicht so schlimm, es hat mich glücklicherweise doch nicht so dolle getroffen wie anfangs gedacht

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Caption: It will hurt for a while 💔
PS: Die Verletzung ist nicht so schlimm, es hat mich glücklicherweise doch nicht so dolle getroffen wie anfangs gedacht. Vielen Dank für die ganzen Genesungswünsche. 🥰

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Das war der 1. Part der neuen Story. Ich hoffe es gefällt euch.
Ich werde pro Woch 2 bis 3 Parts hochladen.
LG 🥰

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