28. AUGUST BIS 3. SEPTEMBER 1899

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Eines kann man über die heutige Woche sagen: Es ging alles irgendwie drunter und drüber, und dennoch haben wir am Ende einen kleinen Erfolg gehabt.

Eigentlich fing die Woche relativ gut an.

Ich habe mich um Francis' Tiere gekümmert, denn letzte Woche hatte ich ihn in seinem besoffenen Zustand nach Hause gebracht und war dort geblieben.

Als er aufgestanden war, sind wir nach Valentine geritten.

Er hatte mir aufgetragen den Doc. vorzuladen und ihm weis zu machen, wir würden wissen, dass er Sindo auf dem Esel gesehen hat, in der Hoffnung, er würde es tatsächlich zugeben.

Francis hat währenddessen Hope MacKenzie ein Telegramm geschrieben und sie ebenfalls gebeten, vorstellig zu werden.

Außerdem habe ich Allison und Williams gebeten, ebenfalls nach Valentine zu kommen.
Doch weder die Vorgeladenen noch die Kollegen waren nach einer gewissen Zeit da.

Schließlich haben wir das Warten aufgegeben und ich bin nach Strawberry geritten.
Dort habe ich John Morrison angetroffen, mit dem ich mich lange über sein Geschäft und andere Dinge unterhielt. Währenddessen hatte er freundlicherweise einen Kaffee gemacht.
Schließlich entschied ich mich dazu, da der Doktor endlich geantwortet hatte, drastischere Maßnahmen zu ergreifen.
In seinem Telegramm schrieb er etwas davon, dass er sich in der Wildnis aufgehalten hatte und nun in Blackwater wäre.
Er meinte, ich könne ja vorbeikommen.
Darauf habe ich ihm geantwortet, dass ich diejenige war, die ihn zu sich bestellt hat, und ich deswegen ganz bestimmt nicht zu ihm komme.
Ich habe ihm gesagt, wo ich bin, und dass er gefälligst nach Strawberry kommen soll. Sonst habe ich ihm gedroht, eine Fahndung auszuschreiben.
Da er dieser Aufforderung nicht nachkam, habe ich meine Drohung wahr gemacht und bin schließlich, um etwas runterzukommen, in das Restaurant von Miss Parker gegangen.
Da mir das Ganze jedoch keine Ruhe ließ, fragte ich sie, ob sie einen Telegrafen habe. Kaum führte sie mich hin, habe ich mich auf den Weg nach Valentine gemacht, denn jemand hatte den Doc (und zu meiner Überraschung, als ich dort eintraf) auch gleich Hope MacKenzie mitgebracht.
Als sie mich ins Büro begleitet haben, habe ich den Doctor mit der, eigentlich nicht existierenden, Aussage konfrontiert, dass er den Esel, denn Mister Benavidez behaarte schließlich darauf, dass sein Esel gestohlen worden war, mit Sindo darauf gesehen hat.
Er verneinte und auch Miss MacKenzie, die ich nach ihm befragte, verneinte dies.
Mittlerweile war auch Allison eingetroffen, von dem ich mich immer noch frage, wo er gesteckt hat.

Ich versuchte jedoch weiter etwas aus den Herrschaften herauszuholen, bis Marshall eintraf und das Ganze selbst in die Hand nahm.
Doch auch er bekam nichts Anderes aus ihnen heraus.
Bevor sich der Marshall dem jedoch annahm, belehrte er draußen eine Frau bezüglich Langwaffen und Maskierung in der Stadt.
Da sie nicht eingesehen hat, dass beides abzunehmen ist, haben wir sie für kurze Zeit festgenommen und sie später wieder gehen lassen.

Da wir den Doc, der sofort verschwand, und Miss MacKenzie, die sich jedoch noch in der Stadt aufhielt, soweit entlassen hatten, besprachen wir uns und der Marshall beschloss, dass wir auch für Sindo eine interne Fahndung herausgeben, genauso wie er beschloss, dass es genug Beweise, zumal Zeugen sie identifiziert hatten, gab, um Hope MacKenzie festzunehmen.
Wir nahmen ihr alles ab, verbrachten sie nach Strawberry und ich sagte ihr dort, was ihr zusteht.

Davon, einen Brief zu schreiben, hat sie auch gleich Gebrauch gemacht.
Wenn ich mich richtig erinnere, dann ging der Brief an »Ben Coulter«.
Als wir sie danach wieder zurück in die Zelle verbrachten und nach oben gingen, um uns dort zu beraten, hörte man von unten nur einen lauten Knall.
Die Gefangene hatte anscheinend ihren Kopf gegen die steinerne Wand des Büros geschlagen, denn sie hatte eine Platzwunde.
Während ich ein Telegramm an die Ärzte schrieb, die jedoch nicht mehr auftauchten, kümmerte Allison sich um die Erstversorgung.
Nun neigt sich der letzte Tag der Woche dem Ende zu, und ich sitze hier und habe noch immer nicht wirklich realisiert, dass ich meinen ersten Gefangenen unten in der Zelle habe...

Das Tagebuch der Emily CarterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt