6. Love in his eyes?

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,,Bist du okay?" eine einfache Frage, die mich komplett aus dem Konzept brachte. ,,Was?" Fragte ich, nervös lachend. ,,Bist du okay?" Wiederholte Toby seine Frage nun etwas lauter und langsamer. Ich war baff. Mich hatte nie jemand gefragt ob ich okay sei.
,,Ja-" ich räusperte mich. ,,Ja natürlich bin ich das." Meine Stimme war kratzig, der Hals staubtrocken als hätte ich Jahre nichts getrunken, nicht gesprochen.

Versuchte mich an einem Lächeln. Ich sah ihm nicht in die Augen, sah leicht an ihm vorbei. Starrte an die Tür, welche in einem hässlichen grün gestrichen war. Aufeinmal war alles so viel interessanter. Ich zermaterte mir mein Hirn, wie ich das Thema am besten wechseln konnte, doch es war wie leer gefegt.

Mein Lächeln schien nicht sehr glaubhaft. Toby sah mich wissend an, hatte eine Augenbraue hochgezogen, so wie er es immer tat, wenn ich scheiße laberte und das tat ich gerade offensichtlich. Unruhig rutschte ich auf einen dieser unbequemen Plastikstühle rum. Er stand auf und ging um den Tisch, der uns trennte, herum.

Er lehnte sich an den Tisch und sah zu mir runter. ,,Du bist nicht okay." Stellte er fest. ,,Was doch, natürlich ich-"
,,Nein. Bist du nicht. Das weißt du und das weiß ich." Er hatte recht. Und wie er das hatte. Ich war am Arsch. So richtig. Das musste aber niemand wissen. Er wusste er hatte mich durchschaut. Und auch ich wusste, dass er mich durchschaut hatte. Mal wieder. Ich senkte meinen Kopf.

Tränen bildeten sich in meinen Augen. Mit Mühe hielt ich diese zurück. Er ging vor mir in die hocke, um mir in die Augen sehen zu können. Ich schloss die Augen. Ich wollte nicht, dass er mich mitleidig ansah. Diesen Blick würde ich nicht standhalten können. ,,Sieh mich an." Bat er mich leise. Ich musste schlucken. Langsam öffnete ich meine blauen Augen nur um in seine braunen zu sehen. Ich war etwas verwundert. Kein Mitleid war zu sehen, eher Fürsorge und Liebe? War das liebe, was ich da erkannte? Oder bildete ich mir das nur ein? Vermutlich. Ja, ich empfand liebe für ihn. Und oh shit wie ich ihn liebte, aber ich war ein Wrack.

Was wollte er bitte mit mir? Eine einsame Träne lief meine Wange runter. Ich machte mir nicht die Mühe, diese aufzuhalten. Toby hatte sie eh schon gesehen, wie ich im nächsten Moment feststellte. Seine Hände legten sich auf meine Wange um die kleine, veräterische Träne zu entfernen. Ich stand auf um zu flüchten. Weg zu rennen. So schnell wie möglich.

Tja, da hatte ich die Rechnung wohl ohne Toby gemacht. Sobald ich stand, zog er mich in eine Umarmung. Ich wollte mich wehren, aber meine Kraft war am Ende, so ließ ich mich gegen ihn fallen und umklammerte ihn als wäre ich kurz vorm ertrinken. Leise, immer lauter werdende schluchzer erklangen in dem Raum.

Toby flüsterte mir immer wieder kleine Nichtigkeiten ins Ohr, in der Hoffnung, dass ich mich beruhigen würde. Meine Beine drohten einzuknicken und das schien nicht nur er zu merken. Langsam ließ er uns auf den kühlen Boden gleiten. Mich ließ er keinen einzigen Augenblick los.

,,Egal was es ist" murmelte er, ,,Wir schaffen das. Du bist nicht allein und wirst es niemals sein. Ich bin bei dir." Sanft, um seine Worte zu unterstreichen, drückte er seine Lippen auf meine Stirn.

Er forderte mich nicht auf, zu erzählen. Das tat er nie. Und dafür war ich dankbar. Sehr sogar. Ich drückte mein Gesicht noch etwas näher in seinen, Mittlerweile, Tränen durchtränkten Hoodie. Seine Hand Strich sachte über meinen Rücken. ,,Ich liebe dich." Warf ich nach einer Zeit einfach in den Raum. ,,Also so richtig." Mein Herz schlug mindestend doppelt so schnell. ,,Gut. Ich dich auch." Antwortete er und ich konnte sein grinsen raushören.

BoyxBoy OS BuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt