Ich wälze mich schon seit Stunden im Schlaf hin und her.
Meine Gedanken beschäftigen sich nur mit einer einzigen Person. König Nevan. Ich bekomme seine goldenen Augen nicht aus meinen Kopf. Erst Recht nicht, als ich ihn mit meinen Worten verletzt habe. Diese Trauer, es hat sich so angefühlt, als würde ich sie selbst spüren.
"Verdammt! Ich brauche unbedingt frische Luft!", murmle ich und stehe vom Bett auf. Ich trage ein kurzes, weißes Nachthemd, welches kann unter meinen Hintern endet. Kleidung, die extra für uns Menschen angefertigt worden ist.
Da um diese Zeit sowieso niemand ist, auf den ich treffen kann, beschließe ich es dabei zu belassen. Ich gehe zur Hauptür und öffne diesen mit dem Code, den ich von Cilian erhalten habe.
Als ich einen Schritt nach draußen wage, blicke ich geradeaus. Selbst hier scheint der Mond und in der Nacht sieht die Umgebung traumhaft aus.
"Kannst du nicht schlafen?", ertönt es von rechts und ruckartig kreische ich erschrocken auf.
Kein anderer als Nevan selbst, hat sich an der Wand des kleinen Hauses angelehnt und die Arme verschränkt.
Er scheint von meinem Schreck amüsiert zu sein, denn sein schiefes Lächeln hätte ich ihn zu gerne aus dem Gesicht geschlagen.
"Ich hatte fast einen Herzinfakt! Seit wann stehst du da?", frage ich wütend.
Sein Blick wandert meinen Körper hinunter und er schluckt. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich dumme Gans halbnackt vor ihm stehe.
"Guck weg, du Idiot!"
"Idiot?", murmelt er mehr zu sich selbst, als zu mir.
Bevor ich wieder ins Haus stürmen kann, steht er schon davor und blockiert diese.
Sein Körper ist so nah, dass ich sogar seine Körperwärme fühlen kann.
"Wieso kannst du nicht schlafen? Denkst du auch so sehr an mich, sowie ich an dich denke?"
"Nein!", stottere ich und verrate mich selbst.
"Komm, ich zeige dir etwas."
Er zieht seine Jacke aus, die eher einer königlichen Uniform ähnelt und legt sie über meine Schultern. Da er riesig ist, bedeckt es mehr als mein Nachtkleid.
Er nimmt sanft meine Hand und führt mich weg vom Haus.
"Wohin bringst du mich?", frage ich.
"Das wirst du gleich sehen."
Er führt mich zu einer kleinen Kapsel, mit der ich schon mal gefahren bin. Diese kleinen Transportmittel sind wahnsinnig schnell.
"Ich steige da nicht ein. Nicht mit dir."
"Glaube mir, es wird dir gefallen."
Skeptisch steige ich in die Kapsel an und statt, dass er vor mir Platz nimmt, setzt er sich neben mich hin.
Seine Nähe bringt mich um den Verstand und diese Funken haben keine gute Auswirkung auf meine Selbstbeherrschung.
"Können wir?"
"Warte, ich muss mich erst anschnallen."
Diese Kapseln sind wirklich ziemlich schnell und anders als Xavianer, können Menschen nicht dagegen ankämpfen.
"Das ist nicht nötig."
Er schlingt einen Arm um meine Taille und sieht mich dabei direkt an. Ohne den Augenkontakt abzubrechen, drückt er mit seiner freien Hand auf den Startknopf und schon geht es los.
Die Geschwindigkeit drückt mich gegen den Sitz, doch Nevan zieht mich so zu sich, dass ich mehr an ihn angelehnt bin.
Ich kann meinen Blick nicht von ihn abwenden und ihm scheint es genauso zu gehen. Vorsichtig greift er nach einer meiner losen Haarsträhnen und spielt damit, während er mir immer noch tief in die Augen blickt.
"Du bist wunderschön, Leilani."
Seine freie Hand lässt meine Haarsträhne los und plötzlich legt er sie an meine Wange. Sein Daumen streift leicht über meine Lippen und ich muss ein Stöhnen unterdrücken.
"Atemberaubend schön."
Er streift ein paar Mal über meine Lippen und der Drang ihn zu küssen, wird immer stärker. Doch wenn ich dies tue, dann werde ich meine völlige Selbstbeherrschung verlieren. Also mache ich das, was mir in dem Moment einfällt.
Ich beiße in seinen Finger hinein.
Als ob er sich verbrannt hat, zieht er seine Hand zurück und sieht mich schockiert an: "Hast du mich gerade gebissen?"
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Auserwählte - Nevan & Leilani
SciencefictionDie Abreise zum Planeten Xandor steht bevor. Auf meiner Reise begegnete ich einer anderen Frau, die mich wie ein Stück Dreck behandelte. Sie dachte, dass sie alles machen kann, was sie will. Denn ein Berater von Xandor war auch auf dem Raumschiff un...