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"Was tut sie? Wie geht es ihr? Hat sie sich von ihrem Schrecken erholt?", bombardiere ich Cilian mit meinen Fragen.

"Ich habe sie nach Hause gebracht und jetzt schläft sie. Mach dir keine Sorgen."

Verzweifelt seufze ich und lasse mich auf den großen Stuhl fallen.

"Sie will nichts von mir wissen."

"Nevan, bei Dahlia und mir war es zu Beginn auch nicht leicht. Sie hat mir sehr schwer vertraut. Calix hatte auch Schwierigkeiten. Rose hat ihn gehasst. Jetzt erwarten beide ihr erstes Kind. Kavan ist der einzige von uns, der Glück hatte. Leilani braucht Zeit, aber am Ende wird sie dir eine Chance geben."

"Ich kann nicht hier sein, während sie woanders ist. Sie müsste bei mir sein. In meiner Nähe, wo ich sie beschützen kann. Was, wenn wir erneut attackiert werden?", frage ich besorgt.

"Wir passen besser auf. Wir achten jetzt darauf, was vom Himmel auf uns herabstürzt."

"Ich hätte sie trotzdem gerne in meiner Nähe. Verdammt, sie hat mich sogar geohrfeigt."

Cilian verfällt in ein Gelächter und erwidert anschließend: "Keine Sorge. Mich hat sie auch schon geohrfeigt."

Unbewusst knurre ich ihn an und frage bedrohlich: "Was hast du ihr angetan?"

"Es war eigentlich ein Missverständnis. Aber siehst du? Wir sind Freunde und sie vertraut mir. Aber pass auf, dass sie nicht jeden Xavianer schlägt."

Ein leichtes Schmunzeln schmückt meine Lippen.

"Eine kleine Wildkatze, also."

"Ich habe schon beim ersten Anblick gedacht, dass sie dir gefallen wird. Aber dass sie deine Kavis ist, hat selbst mich schockiert. Aber ich freue mich für dich. Du brauchst deine Königin an deiner Seite."

"Meine Königin!", flüstere ich leise.

"Ich werde gleich morgen früh um sie werben. Obwohl ich eigentlich keine Ahnung habe, was einer Frau gefällt und was nicht."

"Sei du selbst, das ist das Wichtigste."

"Ich muss jetzt auf der Stelle zu ihr!", sage ich schließlich und stehe von meinem Platz auf.

Cilian haltet mich am Arm zurück und sagt: "Sie schläft und sie ist in Sicherheit."

"Dann warte ich vor ihrer Tür. Ich kann heute sowieso kein Auge zudrücken, wenn ich nicht weiß, ob sie wirklich in Sicherheit ist. Dahlia und du wohnt nicht direkt neben an. Wenn was passiert, wer beschützt sie dann?"

"Weißt du was?", fragt Cilian und grinst breit.

"Du kennst ihren Standort und ich wünsche dir eine schöne Nacht im Freien. Ich kann dich verstehen und weiß, wie du dich fühlen musst. Ich muss jetzt zu Kavan, Dahlia wartet bestimmt schon auf mich."

Ich nicke ihm zum Abschied zu und verliere keine Zeit. Schnell steige ich in unsere Kapsel, die mich zum grünen Tal bringt. Mein Herz schlägt schnell in der Brust und obwohl ich weiß, dass ich sie heute nicht sehe, bin ich dennoch aufgeregt in ihrer Nähe zu sein.

Natürlich stehen mehrere Xavianer vor ihrer Tür. Sie wissen nun, wie viel sie mir bedeutet und dass sie ihre zukünftige Königin beschützen müssen. Doch trotzdem vertraue ich hier niemanden, außer mir selbst.

Wenn ich sie nicht als ihr Gefährte beschützen kann, dann wird es niemand können.

"Mein König, was macht Ihr so spät ihr draußen?"

"Ihr könnt alle nach Hause gehen. Ich bleibe hier und passe auf meine Kavis auf."

"Aber nach dem heutigen Angriff ist es gefährlich, allein zu sein."

"Vergisst nicht, dass ich allein genauso stark bin wir ihr zusammen. Ihr müsst euch deshalb keine Sorgen um mich machen. Ich passe selbst auf mich auf. Geht nach Hause und ruht euch aus. Morgen brauche ich euch mit voller Energie."

"Natürlich!", melden sich die Wachen und verbeugen sich, bevor sie gehen.

Mein Blick fällt auf die Tür, die mich zwischen Leilani und mir trennt. Ich kenne ihren Zugangscode, ich könnte einfach da rein gehen und bei ihr sein.

Auserwählte - Nevan & LeilaniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt