"Leilani!", rufe ich ihr hinterher.
Die Frau kann richtig hart zuschlagen, besser gesagt treten. Ich versuche normal zu laufen und habe Glück, dass der Schmerz langsam nachlässt.
Draußen angekommen sehe ich meine Umgebung an. Wo steckt sie? So weit kann sie nicht gekommen sein.
Etwas auf dem Boden funkelt in der Sonne und ich steuere darauf zu. Mein Gesicht wird bleich, als ich die Spritze hochhebe.
Ich kenne es. Es ist ein Betäubungsmittel der Zuhrianer. Ein ungutes Gefühl überkommt mich und panisch rufe ich meine Krieger.
"König Nevan."
"Wo wart ihr? Wieso war niemand von euch auf ihrem Posten?"
"Wir hörten einen Knall und wollten nachsehen."
"Ein Ablenkungsmanöver. Ruft alle zusammen und versucht meine Gefährtin zu finden. Sie wurde vermutlich von den Zuhrianern entführt!", sage ich und habe die Hoffnung, dass es nicht stimmt.
Ich muss Ruhe bewahren, denn wenn ich jetzt in Panik verfalle, kann ich Leilani nicht helfen.
Die Wachen stürmen am Gelände entlang und ich versuche ihren Geruch auszumachen. Ich wünschte, sie hätte mich als ihren Gefährten akzeptiert. Denn so wäre es ein leichtes Spiel, sie zu finden.
Ich renne los und halte Ausschau nach irgendwelchen Spuren. Sie muss in der Nähe sein. Die Zuhrianer müssen sich verstecken und können noch nicht weit gekommen sein.
Eine ganze Stunde lang habe ich nach ihr gesucht und bin am Rand der Verzweiflung angelangt.
Wenn ich sie nicht beschützen kann, was für ein jämmerlicher Gefährte bin ich dann?
Ich habe ihr versprochen, sie niemals zu verletzen. Doch das habe ich heute getan.
Ich habe ihr versprochen, sie immer zu beschützen. Doch das habe ich heute nicht getan.
Wenn ich sie nie wieder sehen sollte, würde ich es mir niemals verzeihen. Erst Recht nicht, weil sie mich hasst.
Ein Geräusch, welches ungewöhnlich ist, bringt mich dazu stehen zu bleiben.
Leise schleiche ich mich dorthin und stelle fest, dass es eine kleine verlassene Lagerhalle ist.
Vor der Tür bleibe ich stehen und lausche.
"Wieso bringen wir sie nicht gleich um? Das würde uns einiges ersparen?", flüstert ein Zuhrianer.
"König Senkan hat beschlossen, dass wir sie nach Zuhra bringen. Ich hoffe, es wird bald dunkel. Dann können wir aufbrechen."
"Das glaube ich nicht!", sage ich uns trete die Tür zur Seite.
Die Zuhrianer blicken mich furchtvoll an und mein Blick wandert auf den Boden. Dort liegt Leilani bewusstlos.
Ich knurre laut und gehe bedrohlich auf die Zuhrianer zu.
"Was wollt ihr von meiner Gefährtin?"
"Ich...König Senkan...Bitte tut uns nichts. Wir führen nur Befehle aus."
Ich atme tief ein und versuche logisch zu handeln. Obwohl ich am liebsten beide von ihnen töten würde, wäre das nicht die beste Entscheidung.
"Ihr dürft zurück nach Zuhra!", sage ich wütend.
"Aber davor werde ich euch ein Geschenk für König Senkan übergeben."
"Natürlich. Vielen Dank!"
Ich ignoriere die beiden Zuhrianer und laufe auf meine Gefährtin zu und hebe sie hoch.
"Ich bringe dich in Sicherheit!", versichere ich ihr leise und verlasse die Lagerhalle.
Kavan läuft mir entgegen und seufzt erleichtert auf, als er Leilani in meinen Armen sieht.
"Tust du mir einen Gefallen?", frage ich prompt.
"Natürlich! Geht es ihr gut?"
"Sie ist nur bewusstlos. Ich muss eine Angelegenheit klären, aber will sie nicht allein lassen."
"Dann übernehme ich es."
"Du weißt, dass wir beide etwas für Senkan geplant haben. Diese beiden Zuhrianer hinter mir, werden ihm das Geschenk überreichen. Übergebe es ihnen und lass sie nach Hause fliegen."
"Du lässt sie am Leben?"
"Glaub mir, ich weiß selbst nicht wie ich mich noch beherrschen kann. Aber es ist die einzige Möglichkeit Senkan für immer loszuwerden."
"Du hast Recht. Ich respektiere deine Entscheidung, denn umsonst bist du nicht der König. Überlasse es mir und ich werde alles klären."
"Ich danke dir."
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Auserwählte - Nevan & Leilani
Science FictionDie Abreise zum Planeten Xandor steht bevor. Auf meiner Reise begegnete ich einer anderen Frau, die mich wie ein Stück Dreck behandelte. Sie dachte, dass sie alles machen kann, was sie will. Denn ein Berater von Xandor war auch auf dem Raumschiff un...