Kapitel 04

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Hidden Kingdom
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Jeon Jeonguk
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Als der Hübschling uns eine Weile den Palast gezeigt hatte, wurden wir irgendwann von seinen Angestellten in ein Zimmer gebracht. Es war ein Saal mit genau vier riesigen Betten.

Der Mamorboden glänzte und die riesigen Fenster gaben eine perfekte Sicht auf die Stadt.

„wie krass..", lief ich näher, um die Aussicht besser betrachten zu können.

Der Palast befand sich nämlich auf einem Berg, umfasst von Wäldern, sodass man geradewegs hinab in das riesige dorfähnliche Städtchen sehen konnte.

Die ganzen, gepflegten mittelalterlichen Häuser waren ordentlich an gepflasterten Wegen gebaut, während an jeder Straße und in jedem Garten Pflanzen zur Dekoration angepflanzt wurden.

„das ist ja echt sauber da draußen", bemerkte auch Hoseok, der neugierig alles betrachtete, „meint ihr, Sie achten auch stark auf die Hygiene? Haben duschen? Toiletten?".

„Natürlich haben wir das", ertönte es plötzlich, wodurch wir zusammen schreckten, „wir sind hier ja nicht im Mittelalter".

„Wer.. bist du..?".

„Ich bin Yugyeom! Ich gehöre zu Jimins persönlichen Dienern!", stellte er sich vor und lächelte uns breit an, ehe er ein Tablett mit Gläsern und einer gläsernen Karaffe auf den Tisch in der Mitte des Saals abstellte, „ich werde ab und zu nach euch sehen; also könnt ihr mich auch gerne ansprechen, wenn ihr etwas braucht".

„Vielen dank", bedankte sich Namjoon bei ihm, woraufhin Yugyeom ihm zu nickte und anschließend wieder aus dem Raum verschwand.

„Okay..", hauchte ich irritiert und schüttelte den Kopf.

Irgendwie tauchen hier alle wie aus dem nichts auf.

„kann mir einer Helfen?", meldete sich Taehyung leise zu Wort, weshalb ich sofort auf ihn zu ging und ihn fragend betrachtete, „wobei denn?". „Ich.. kann meinen Arm nicht heben, ohne, dass meine Seite weh tut", meinte er, weshalb ich leicht nickte und ihm half, sein Oberteil auszuziehen. Anschließend legte ich dieses beiseite und musterte die riesige Wunde.

„Wie hast du das denn angestellt?", wollte ich von ihm wissen und runzelte die Stirn; vor allem, da das relativ verbrannt aussah.

„I-Ich weiß es nicht", erwiderte er und setzte sich auf eines der Betten.

Die anderen Beiden waren zu uns gestoßen und musterte Taes Wunde genauso besorgt, wie ich.

„Ich hatte plötzlich so Angst und dann wurde es auch noch so finster.. Ich.. Ich bin einfach gerannt und irgendwann hingefallen! Mir war dann so schwindelig und schlecht. Ich habe kaum was mitbekommen! nur.. nur den Schmerz und einen.. Schatten".

„Einen Schatten?".

„v-vielleicht auch eine Silhouette..? Ich weiß es nicht!".

„Ist auch egal", beschwichtigte ihn Namjoon sogleich und legte seinen Arm beschützend um ihn, „jetzt sind wir hier und dir passiert nichts mehr".

„Danke Hyung", murmelte der Jüngere und atmete tief durch, bevor Hoseok ihn noch mal mit einem neuen Verband aus irgendeiner Kiste verband.

„Kein Ding, jetzt ruh dich erst einmal aus und schlaf, okay?".

„Mach ich", nickte mein bester Freund und legte sich mit der Hilfe seines Bruders hin, ehe er auch schon die Augen schloss und vor Erschöpfung einschlief.

„Ich denke, ich werde den Palast noch etwas erkunden", teilte ich den beiden übrigen mit, woraufhin ich von beiden die Zustimmung erhielt und auch schon den Saal verließ.

Meine Füße trugen mich die Flure entlang, während ich mir alles genau anschaute und nicht anders konnte, als zu staunen.

Diese Architektur ähnelte unserer, doch gleichzeitig war sie so anders.

Zum stehen kam ich schließlich im Hof. Vor mir befand sich ein riesiger Brunnen, der von blauen Blumen umgarnt wurde.

„Einfach wundervoll..".

„Ja? Das war meine Idee mit den Blumen".

Ich zuckte zusammen und wandte meinen Blick zur Seite. Dort stand ein junges Mädchen, die ihre Haare ordentlich in einer hochgesteckten Frisur gebunden hatte, in welcher ebenfalls diese blauen Blumen eingearbeitet wurden.

Sie lächelte mir zu und wandte dann den Blick verlegen ab, während ihre Finger mit dem Saum ihres Kleides spielten.

War das gerade ein Versuch zu flirten?

„Sie lügt dich an", mischte sich plötzlich jemand ein, wodurch sich die Augen des zierlichen Geschöpfs weiteten, „das ist Seokjins Werk. Er alleine kümmert sich um das Design".

„E-Eure Majestät.. i-ich.. ich-", versuchte das Mädchen sich zu erklären, doch der Hübschling hob nur bestimmend die Hand, „schweig und geh lieber wieder dahin, wo du hingehörst".

„J-Ja.. eure Majestät".

Sie verbeugte sich, ehe Sie auch schon langsam davon eilte.

„entschuldigt bitte", bat mich der König, weshalb ich mich ihm voll und ganz zu wandte, „dieses Mädchen ist eine Schlampe, Sie verdient ihr Geld damit, allerlei Wesen zu verführen".

„Ich wäre darauf nicht angesprungen", erwiderte ich schmunzelnd und musterte seine wundervollen Augen, „aber ich danke euch". „Du bist sehr höflich, dafür, dass du nicht aus dieser Welt kommst", stellte er fest und nahm meine Hand in seine, nur um sie dann sanft anzuheben und zu mustern, „das mag ich".

„Dass ich höflich bin? Oder doch eher meine Tattoos?", wollte ich amüsiert wissen, woraufhin er mit roten Wangen zu mir aufsah und kichern musste, „beides!". „habt ihr sowas hier? Tattoos?", wurde nun ich der neugierige, woraufhin er wage mit den Kopf nickte, „ja.. allerdings nicht in solch einem Umfang. Wir stechen uns Runen unter die Haut, um uns vor dem Bösen zu schützen.. oder um unsere Magie zu verstärken".

„Habt ihr sowas?".

„Nein", schüttelte der süße Junge den Kopf und lächelte mich anschließend breit an, „aber dafür habe ich etwas ähnliches auf meinem Rücken". „Darf ich es sehen?", wollte ich von ihm wissen, woraufhin seine Wangen erneut an Röte gewannen und er hastig den Kopf schüttelte, „Nein! Also.. schon.. aber.. aber nicht hier.. nicht jetzt".

„Okay", nickte ich leicht und umschloss seine Hände, sodass wir nun Händchen hielten, „ist gut, zeigt es mir, wann ihr wollt".

Er nickte daraufhin und schien sich zu entspannen, ehe er sich auf die Unterlippe biss und verlegen den Blick senkte.

Und Gott, ich könnte ihn gerade so küssen.

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Hidden Kingdom | KookminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt