𝒞𝒽𝒶𝓅𝓉ℯ𝓇 9 🤍

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Durch ein sehr schrilles Kreischen werde ich wach. Darauf folgt ein hässliches Gelächter. Langsam öffne ich meine Augen, um auf die Uhr zu sehen. Es ist 04:30 Uhr. Wieder das Gelächter. Ich stehe auf und öffne meine Tür. Ich sehe Lilli, die im Flur auf der Treppe steht und hinunter schaut. Langsam stelle ich mich hinter sie und lausche dem Geräusch, dass aus der Küche zu uns durchdringt. ,,Bleib hier, ich sehe nach", flüstere ich ihr zu und gehe hinunter. In der Küche sehe ich eine wildfremde Frau, die am Telefon hängt. Sie hat kurzes, strubbeliges, blondes Haar mit ganz heller Haut. Sie ist ziemlich zierlich, mit den grausamsten Fingernägeln, die ich jemals erblicken musste. Von der Tür aus, mustere ich sie. Die unbekannte lacht nochmal auf, während sie ihren Kopf schüttelt. Dabei bemerkt sie mich. ,,Ahh, sorry Linn, ich muss Schluss machen, die Göre meines Geliebten steht hier. Bye", spricht sie in ihr Handy, bevor sie sich mir zuwendet. ,,Wer zur Hölle bist du?", frage ich sie und mache noch einen Schritt, Richtung Küche. ,,Tja meine Süße, du wirst dich jetzt an mich gewöhnen müssen. Du und deine kleine Mistkröte von Schwester, werden neue Regeln kennenlernen", erwidert sie mir. Ich werde wütend bei ihrer Aussage: ,,Glaubst du wirklich, du kannst in meinem Haus, mir und meiner Schwester, Befehle erteilen?" ,,Haben wir Probleme Süße?", fragt sie mich arrogant. ,,Ohh ich weiß ja nicht, ich meine, du sitzt auf meine Tresen, fickst offensichtlich meinen Vater und du denkst du hättest mir irgendwas zu sagen, aber sag du mir doch ob wir Probleme haben!", fahre ich sie an. Sie sagt nun nichts mehr, stattdessen mustert sie mich nur. ,,Ich mache jetzt Lilli für die Schule fertig und besser ist, wenn du mir nicht mehr über den Weg läufst!", mit diesen Worten, stapfe ich die Treppe wieder hinauf. Ich scheuche Lilli in ihr Zimmer und sage ihr sie soll sich fertig machen. Wir frühstücken heute auswärts, auf alles andere habe ich hier keine Lust.

Beim Bäcker angekommen, setzen wir uns an einen Tisch. Schließlich haben wir noch genug Zeit, bevor die Schule anfängt. Lloyd habe ich eigentlich angerufen, damit er mitkommt, doch er meinte, er fühlt sich nicht gut und kommt auch heute nicht zur Schule. Dann gehe ich nach der Schule eben zu ihm. Lilli hat bisher kein Wort gesagt, verständlich. Sie kaut auf ihren Brötchen herum und blickt ins Leere. Ich kann sie so nicht sehen. ,,Wenn du darüber reden möchtest, dann kannst du das machen, das weißt du", sage ich zu ihr. Sie nickt erstmal nur, bevor sie zu Wort kommt: ,,Ich denke, ich bin noch nicht soweit, aber danke." Ich weiß nicht was ich darauf sagen soll, also lasse ich es. 

Als wir fertig mit essen sind, bringe ich Lilli zur Schule. Als auch ich in der Schule ankomme, spüre ich eine gewisse Unsicherheit in mir. Woher diese kommt, weiß ich auch nicht so genau, doch ich versuche den Tag heute durchzustehen. In den ersten beiden Stunden, bin ich zu unkonzentriert. Ich kann es nicht fassen, wir haben nur noch diese Woche Schule, bevor das lange Wochenende beginnt und trotzdem machen die Lehrer noch Unterricht. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Kai mich am Ellenbogen anstupst. ,,Was ist los mit dir? Du bist viel zu abwesend!", sagt er. ,,Ja, ich weiß, sorry. Mir geht es heute nicht so gut", antworte ich ihm. ,,Ja dann schwing deinen Hintern nach der Stunde hier raus und geh zu Lloyd!" Er hat Recht, ich schaue ihn an und nicke. Nur noch 30 Minuten, dann sind die Qualen der Mathematik vorbei.  

Die Stunde ist endlich vorbei und ich kann zu Lloyd gehen. Bei ihm angekommen, schelle ich an seine Tür. Als Lloyd die Tür aufmacht, schaut er mich verwirrt an: ,,Was macht du denn hier?" ,,Ich kann heute nicht in der Schule sein", antworte ich ihn und gehe hinein. Als ich mich wieder Lloyd zuwende, erblicke ich seinen Arm, wo ein Verband drum gewickelt ist. ,,Was hast du denn gemacht?", frage ich und gehe auf ihn zu. ,,Ach das ist nichts, ich habe mich nur geschnitten," ,,Am Arm?" ,,Ja ich bin manchmal tollpatschig", ich antworte nicht, sondern ziehe ihn zu mir runter, um ihn zu küssen. Dabei fällt mir auf, dass er schwitzt und seine Stirn warm ist. ,,Du hast ja Fieber, die Wunde muss sich entzündet haben", stelle ich fest. ,,Ja ich denke, du hast wahrscheinlich Recht", antwortet er mir.

Ich habe Lloyd ins Bett geschickt und mache ihm jetzt einen Tee. Dabei muss ich wieder an zu Hause denken. Diese Frau geht mir nicht mehr aus dem Kopf. ,,Was machst du eigentlich hier?", höre ich Lloyd vom Türrahmen aus. ,,Du solltest dich doch hinlegen!", sage ich und ignoriere seine Frage. Er allerdings geht nicht darauf ein und starrt mich weiter an. ,,Na gut", gebe ich nach. ,,Mein Vater hat eine neue Freundin, die mich heute auf die netteste Art, in der Küche überfallen hat." Ich höre, wie Lloyd seufzt. ,,Kein Wunder das du nicht in der Schule bist. Ich meine, du bist ständig gestresst von deinem Vater und seinen Aktionen. Wieso bleibst du nicht einfach hier, bei mir?" ,,Und was ist mit Lilli?", frage ich. Nun schweigt er und schaut auf den Boden. ,,Na komm, ist egal, wir legen uns jetzt hin und schauen uns einen Film an", sage ich und unterbreche unser Schweigen. Ich schnappe mir den fertigen Tee vom Tresen und schleppe Lloyd mit in sein Zimmer. 

Wir liegen mittlerweile schon eine Stunde hier. Mir brennt eine Frage auf der Zunge, ich weiß aber nicht ob ich diese stellen sollte. ,,Woran denkst du?", fragt Lloyd auf einmal. ,,Hmm?". ,,Du beißt dir immer auf die Lippe, wenn du über etwas nachdenkst", sagt er. ,,Okay..Also, ich habe den Grünen Ninja kennengelernt. Er kam mir so bekannt vor, seine Art, seine Augen, Lloyd, deine Augen.. Hast du die Wunde ehrlich, weil du dich geschnitten hast? Oder möchtest du mir etwas erzählen?" Er schaut mich nur an. Als ich merke das er nichts sagt, schaue ich weg. ,,Sorry, ich dachte nur-" ,,Du hast Recht, ich bin der Grüne Ninja, ich wollte es die wirklich sagen, ich wusste nur nicht wie", unterbricht er mich. ,,Sei einfach vorsichtig okay? Ich finde es ja gut, dass du den Menschen in der Stadt helfen möchtest aber, du solltest auch auf dich selbst achtgeben", beruhige ich ihn. Wieder schweigen wir. Nach einer Weile merke ich das Lloyd eingeschlafen ist. Ist auch besser so, mit seinem Fieber. Ich fühle mich komisch, so hilflos, das habe ich lange nicht mehr verspürt. Langsam stehe ich auf, achte darauf das ich Lloyd nicht wecke. Mein Handy nehme ich mit in die Küche und wähle eine Nummer, die ich eigentlich schon lange löschen wollte. ,,Hallo, Ella?" ,,Atlas, hey ich.." ,,Was ist los?", fragt mein Bruder mich. ,,Ich weiß nicht, ich...Wann kommst du Heim?", ich kann meine Tränen nicht mehr unterdrücken. Seine Stimme zu hören tut mehr weh, als ich dachte. Ich höre Atlas seufzten. ,,Du weißt doch Ilayda, ich komme nicht zurück" ,,Aber ich schaffe es nicht alleine", antworte ich ihm und ich glaube, ich habe mich selbst noch nie so verzweifelt gehört. Er schweigt. ,,Ich bitte dich, nur dieses eine mal, komm mich und Lilli abholen, oder auch nur Lilli, aber tu etwas, bitte", flehe ich. ,,Okay, ich kann Lilli nehmen, aber du musst das mit Vater alleine regeln, ich weiß auch was du damals gemacht hast und Lilli soll da nicht reingezogen werden!", antwortet Atlas endlich. ,,Ich bin dir so dankbar", schluchze ich. ,,Ich bin morgen früh da", ist das letzte was ich höre, bevor mein Handy zu piepen anfängt. Ich lehne mich auf der Couch zurück und starre an die Decke. Lilli wird mir das nie verzeihen, aber es ist besser für uns, vor allem ist es das beste für sie. Verzeih mir Lilli, es geht gerade nicht anders....



Hallooo Freunde, sorry das, dass Kapitel etwas kürzer ist als sonst. Ansonsten, wäre etwas Feedback mal wieder schön. Habt ein schöne Tag und danke fürs Lesen :)

Byee<3

𝐀 𝐧𝐞𝐰 𝐡𝐨𝐩𝐞 ! 𝐋𝐥𝐨𝐲𝐝 𝐱 𝐎𝐜 𝐟𝐟. 🤍🤍 (Ninjago)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt