𝒞𝒽𝒶𝓅𝓉ℯ𝓇 10 🤍

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Es ist mitten in der Nacht. Ich nehme mein Kissen, um das Gestöhne meines Vaters und Sammy auszublenden. Jup die verrückte heißt Sammy. Ich höre das leise Knarzen meiner Tür. Langsam entferne ich das Kissen von meinem Kopf und schaue in die Richtung, von wo das Geräusch kommt. Lilli steht dort. ,,Komm her", fordere ich sie auf. Sie kommt hinein, schließt die Tür und legt sich neben mich. Ich schließe sie in meine Arme, während sie weiter zu mit rückt. ,,Du, Lilli", fange ich an: ,,Atlas kommt dich morgen holen, du wirst eine Zeit lang bei ihn wohnen müssen". ,,Wieso? Ich möchte bei dir bleiben!", erwiderte sie. ,,Es geht momentan nicht, du siehst es doch selbst, es ist das beste für dich". ,,Und was ist mit dir?" ,,Ich werde hier bleiben und die Dinge klären, dann komme ich zu dir zurück", antworte ich und streiche ihr, behutsam, über den Kopf. Lilli sagt nichts mehr, ich denke sie ist zu müde dafür. Ich spüre ihren ruhigen Atem, wovon auch ich langsam müde werde und meine Augen schließe.

Es ist soweit. Lilli steht mit ihrem kleinen Koffer mit mir an der Tür.
Atlas sollte gleich da sein. Ich höre den Motor eines Autos, welches mir vermittelt das er gleich da sein sollte.
Er parkt direkt vor uns und lässt die Scheibe hinunter. Atlas macht nicht den Anschein, dass er aussteigen möchte, um uns zu begrüßen. Um mich zu begrüßen. ,,Okay Lilli, pack deine Sachen ins Auto.", sage ich so sanft wie möglich. Lilli ergreift ihren Koffer und öffnet die Hintertür des Autos. Als sie ihre Sachen verstaut hat, dreht sie sich nochmal mir zu. ,,Tschau meine Süße", sage ich. Sie lächelt mich kurz traurig, doch auch aufmunternd an, so als wenn sie mir sagen möchte, dass alles wieder gut wird. Schon ist sie eingestiegen und das Auto fährt los. Ich muss meine Tränen unterdrücken, mich irgendwie jetzt ablenken. Heute wäre eigentlich Schule, aber ich gehe nicht hin, auch wenn ich weiß, dass in zwei Wochen die Prüfungen sind. Ich gehe lieber zu Lloyd, es geht ihm eh nicht so gut, da kann ich mich ja um ihn kümmern. Da ich noch meinen Schlüssel holen muss, gehe ich nochmal schnell ins Haus, in der Hoffnung, dass mir keiner über den Weg kommt. Ich schnappe mir meinen Schlüssel von dem Regal in der Diele und gehe hinaus.

Gelangweilt laufe ich durch die Straßen, Ninjagos. Da es noch recht früh ist, gehe ich noch zwei Kaffees und ein paar Croissants kaufen. Als ich aus der Bäckerei rausgehe, kommt Nya mir entgegen. ,,Heyyy", ruft sie schon von weiten. Ich winke ihr zu und laufe ihr entgegen. ,,Na du, wollen wir den Rest zusammen zur Schule laufen?", fragt sie mich. ,,Ohh, eigentlich gehe ich heute nicht zur Schule. Ich wollte zu Lloyd.", antworte ich. ,,Ach so, verstehe. Du solltest aber so langsam regelmäßiger kommen, wir haben doch bald die Klausuren.", versucht Nya mir einzureden. ,,Ja ich weiß, aber mir geht es selbst auch nicht so gut", gehe ich gegen ihre Aussage an. Sie lächelt kurz etwas mitleidend, bevor sie wieder zu Wort kommt: ,,Okay, ich schicke dir später, was wir im Unterricht gemacht haben, wir haben ja die wichtigsten Kurse zusammen."  Ich bedanke mich bei ihr und umarme sie zur Verabschiedung.  Weiter auf dem Weg zu Lloyd, denke ich nochmal über die Begegnung mit Nya nach, eigentlich hat sie ja recht und ich kann es mir nicht wieder erlauben, von der Schule zu fliegen. Außerdem, soweit ich weiß, ist Lloyd auch nicht wirklich gut in der Schule. Eigentlich müsste ich für ihn in die Schule gehen, damit ich nachmittags den Stoff nochmal mit ihm durchgehen kann. Ab morgen muss ich wieder gehen!

Bei Lloyd angekommen, macht Koko mir die Tür auf. ,,Ella heyy, also so langsam brauchst du einen eigenen Schlüssel", lacht sie und umarmt mich. Ich erwidere die Umarmung und muss schmunzeln. Lloyd kommt verschlafen aus seinem Zimmer. Als er mich sieht, schaut er mich verwirrt an trotzdem kommt er zu mir und gibt mir zu Begrüßung einen Kuss auf die Stirn. ,,Was machst du denn hier?", fragt er mich. ,,Ich fühle mich nicht so gut und da du auch noch nicht zur Schule kannst, dachte ich, könnten wir einfach zusammen krank sein. Nya schickt uns auch später den Schulstoff, dann können wir den durchgehen.", antworte ich und setzte mich neben Koko an den Tresen. Ich hole die Kaffees und die Croissants aus meiner Tasche und lege sie auf den Tisch. ,,Tut mir leid Koko, ich dachte Sie sind schon auf der Arbeit, deswegen habe ich nur zwei Kaffees, aber Sie können meinen haben, dass würde mich nicht stören", sage ich an Koko gerichtet. Sie lächelt mich an und lehnt dankend ab, sie hat schon einen eigenen Kaffee. Lloyd schafft es endlich auch sich zu uns zu setzen. Er schnappt sich eins von den Croissants und den Kaffee den ich für ihn mitgebracht habe.

Koko und Lloyd unterhalten sich, ich bin mehr in Gedanken bei Lilli. Ob es wirklich eine gute Idee war sie zu Atlas zu schicken? Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Koko aufsteht, um sich zu verabschieden. Als sie die Türe raus ist, spüre ich direkt Lloyds Blick auf mir. Ich erwidere seinen Blick und schweige. ,,Was ist los?", fragt er mich. ,,Es ist nichts". ,,Das glaube ich dir nicht", versucht Lloyd es weiter. Er weiß nicht das ich Lilli weggeschickt habe. Und auch nicht das noch zwei weitere Geschwister der Jones Familie existieren. Ich schweige immer noch, unfähig auch nur einen Mucks von mir zu geben. Ich kann spüren wie die ersten Tränen aus meinen Augen brechen wollen, doch ich halte sie zurück. Nur eine kleine Träne schafft es, sich aus meinen Drang zu befreien. Als Lloyd dies bemerkt, steht er sofort auf und tritt zu mir. Er legt seine Hände auf meine Wangen und ich spüre, das ich lange nicht mehr durchhalten kann. Ein zarter Kuss streift meine Stirn. Das ist der Punkt wo ich das Gefühl habe, dass mein Herz in tausend Teile zersplittert. Wie ein Spiegel, dessen Glass auf den Boden zerspringt und das Bild der Spieglung nicht mehr zu identifizieren ist. Lloyd zieht mich vom Stuhl um mich in seine Arme zu schließen. Ich vergrabe meinen Kopf in seine Brust und lasse alles raus, was sich heute Morgen angestaut hat. Er streicht mir behutsam über den Kopf und wartet darauf, dass ich mich beruhige. Nach ein paar Minuten merke ich, dass meine Stimme langsam zurück findet. ,,Lilli ist weg", sage ich leise. ,,Wir gehen sie suchen, jetzt gleich!", antwortet mir Lloyd. Ich seufze: ,,Du verstehst nicht, ich habe sie zu meinen Bruder geschickt". ,,Du hast einen Bruder?" ,,Sogar zwei". Er antwortet nicht darauf, stattdessen verstärkt sich sein Griff um meinen Körper. Ich schaue hinauf um in seine Augen sehen zu können. ,,Ich gehe morgen wieder in die Schule, auch für dich, dann können wir gemeinsam den Stoff durchgehen", sage ich. ,,Du sollst nicht zur Schule wenns dir nicht gut geht" antwortet er mir. ,,Ich muss aber". Ich lege meinen Kopf wieder an seine Brust. ,,Das mit Lilli tut mir leid, ist etwas zu Hause passiert?", fragt er plötzlich. Ich zucke nur mit den Schultern. Ich will nicht darüber reden, auch mit Lloyd nicht. Es ist eh schon ätzend genug, da will ich die Zeit mit Lloyd nicht damit verplempern über meinen Vater zu reden. Langsam löse ich mich von Lloyd und gehe Richtung Couch. ,,Du solltest nochmal schlafen, ich gehe davon aus, dass es dir die letzte Nacht schwer gefallen ist ein Auge zu zudrücken", sagt er und holt eine Wolldecke hervor. ,,Sehe ich wirklich so schlimm aus?", frage ich sarkastisch. ,,So wollte ich das nicht ausdrücken", lacht er kurz auf und legt mir die Decke über. ,,Eigentlich wollte ich mich heute um dich kümmern",sage ich kleinlaut. Lloyd antwortet nicht darauf und gibt mir stattdessen einen zarten Kuss, bevor er sich neben mich setzt und damit beginnt, meine Beine zu streicheln. Mehr bekomme ich auch nicht mit, dafür bin ich viel zu erschöpft....

Heyy, sorry das lange nichts kam. Heute ein etwas kürzeres und langweiligeres Kapitel. Trotzdem freue ich mich immer über Feedback :)
Schönen Tag euch!

𝐀 𝐧𝐞𝐰 𝐡𝐨𝐩𝐞 ! 𝐋𝐥𝐨𝐲𝐝 𝐱 𝐎𝐜 𝐟𝐟. 🤍🤍 (Ninjago)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt