"Ich habe dich vermisst", jubelte ich als ich durch die Tür direkt auf Emilio zulief. Er breitete seine Arme aus, um mich ebenfalls freudig in Empfang zunehmen. Nach einer kurzen Umarmung lösten wir uns und ich schaute zu ihm auf.
"Ich dich auch Pupetta. Jetzt können wir die wilden Fantasien in meinem Kopf doch noch umsetzen." Meine Augenbraune zog sich skeptisch nach oben. Emilio grinste mir frech entgegen. Ein Räuspern unterbrach unser Blickduell. Leano lief auf Emilio zu und nahm ihn kurz zur Begrüßung in die Arme. Ich wandte mich von den beiden ab und suchte den Raum nach einer anderen Person ab. Valentina und ich hatten vor unserer Abreise nicht viel reden können. Auch wenn sie das gewollt hätte blieb keine Zeit. Nachdem die beiden Männer sie entführt hatten, lebte sie wie ein kleiner wütender Teufel hier und ignorierte alles und jeden, wenn sie sich nicht gerade über Emilios obszöne Verhaltensweisen aufregte. Ich hatte mich zwar bei ihr verabschiedet bevor wir geflogen sind, doch lang hielt unser Gespräch nicht an. Zumindest hatte ich gehofft sie würde sich über meine Rückkehr freuen.
Ein stechendes Ziehen breitete sich in meinem Magen aus, als mich die Erkenntnis packte. Kummer nach von mir besitz und ich schaute bedrückt auf den Boden. Vielleicht freute sie sich gar nicht über meine Rückkehr. Vielleicht war unsere Freundschaft ihr nichts mehr wert.
Ein lautes Poltern drang von der Treppe nach unten. Mein Kopf richtete sich blitzschnell auf und sah in die Richtung. Valentina lief diese eilig herab. Sofort verschwand mein Kummer und ein freudiges Kribbeln nahm mich stattdessen ein. Zwar hatte ich noch immer Angst davor vob ihr zurückgewiesen zu wdrden, aber dieses Gefühl verschwand als sie auf mich zustürmte und mir in die Arme sprang.
"Na endlich. Lass mich nie wieder mit dem Trottel allein." Ich kicherte, als sie Emilio als Trottel bezeichnete. Mit meinen Händen schob ich sie etwas von meinem Körper weg und beguatchete sie. Ihre Wangen wirkten nicht mehr so eingefallen wie zuvor. Sie strahlte und ihre Haare waren zerzaust. Ich zog eine meiner Augenbrauen nach oben, als mir der Gesanke kam, dass sie und Emilio vielleicht...
"Vergiss es!", unterbrach sie meinen Gedankengang sofort, als sie bemerkte worüber ich gerade nachdachte. Eilig wandte sie sich von mir ab, um die kleine Adelia in ihre Arme zuschließen. Immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen drehte ich mich zu Leano und Emilio. Die beiden wirkten vertieft in ein ernstes Gespräch.
Kara betrat den Eingangsbereich, voll mit einem Teller von ihren selbstgebackenen Keksen. Kaum stand sie im Raum, machte sich der zimtige Geruch breit. Adelia und Valentina stürmten sofort auf sie zu. Ich hingegen lief zu Leano und Emilio. Meine Neugier trieb mich voran. Bei den beiden angekommen, verstummten sie sofort. Als würden sie ein riesiges Geheimnis vor mir verbergen. Leano nickte Emilio abschließend zu, ehe er in Richtung seines Büros verschwand. Ich wollte ihm gerade hinterher, als mich plötzlich etwas am Arm zurückhielt.
Das Knallen einer Tür ertönte. Ich hatte gehofft der Ausflug würde ihm guttun. Für einen Moment schien es dies auch. Wir hatten gemeinsam so viele schöne, wie auch schreckliche Momente zusammen erlebt. Nur hier, hier in diesem Haus jagten ihn die Geister der Vergangenheit. Es würde noch einige Zeit dauern, bis er über seinen Verlust hinweg kommen würde.
"Gib ihm Zeit", flüsterte mir Emilio zu. Er legte eine Hand auf meine Schulter und drückte sanft zu.
Ich hoffte Zeit würde wirklich alles Heilen. Ich wollte ihn keinesfalls verlieren. Sein Anblick zerbrach mir das Herz. Ich wollte ihm helfen, für ihn dasein, doch stattdessen stieß er mich von sich. Mein Kopf nickte Emilio zustimmend zu. Ich akzeptiere es. Akzeptierte das Leano Ruhe benötigte, um darüber hinweg zu kommen.
Kara hatte bereits alles für das Abendessen vorbereitet. Es duftete köstlich, doch ich würde keinen einzigen Bissen herunterbekommen. Schweigend saß ich am Tisch. Ich lauschte dem was Adelia erzählte. Überhörte die dummen Sprüche von Emilio. Ignorierte Valentinas besorgten Blick. Leano war nicht zum Essen erschien. Sein Platz neben mir blieb leer. Ich schob die Lasagne von einer Seite auf die andere. In meinem Magen befand sich ein Stein, obwohl ich seit dem Überfall nicht gegessen hatte, fühlte er sich schwer an.
"Ich werde schlafen gehen", verabschiedete ich mich von den anderen. Ohne ein weiteres Wort stand ich auf und lief den Flur entlang. Mein Blick fiel auf Leanos Bürotür. Vor ihr kam ich zum Stehen und hielt inne. Meine Hand legte sich auf das kühle Metall. Ich drückte die Klinke herunter und betrat den dunklen kalten Raum.
"Leano, wie-", setzte ich an, doch verstummte als ich bemerkte, dass der Raum leer war. Er war nicht hier.
"Er ist bestimmt in einen der Clubs gefahren", ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um und erkannte Emilio am Türrahmen lehnen. Er biss auf einem von dem Zimtkeksen herum, wie das Krümmel ostern höchstpersönlich
"Club? Du meinst das La Notte Nera"
"Nein, den anderen Club", erwiderte er mir, als müsste ich darüber bescheid wissen.
"Er besitzt noch weitere Clubs?" Fragend zog ich eine meiner Augenbrauen nach oben.
"Nicht nur einen." Ein stolzes Grinsen legte sich auf Emilios Gesicht. Er verwirrte mich immer mehr.
"Ich dachte ihr führt die Mafia an und keinen Club?"
"Pupetta das Gehört dazu. Nutten, Koks und Alkohol. Nebenbei ein bisschen Menschen- und Organhandel. Vergessen wir unsere Schuldeneintreiber nicht. Willst du was abhaben?", fragte er mich wie selbstverständlich und hielt mir seinen angebissen Keks hin. Angewidert schüttelte ich den Kopf. Nutten? Leano war also in einem Bordell unterwegs. Wie freundlich.
Meine Brust begann zu schmerzen bei dem Gesanken, was er wohl gerade tut. Ohne ein weiteres lief ich an Emilio vorbei und die Treppen hinauf.
"Keine Sorge, ich bin mir sicher er fickt mit keiner", rief er mir noch hinterher. Das würde mich bestimmt beruhigen. Im Schlafzimmer angekommen, schloss ich sofort die Tür hinter mir. Das stechen in meiner Brust nahm immer mehr zu. In meinem Kopf spielten sich unendlich viele Szenarien ab. Leano mit einer Frau, die hübscher ist als ich. Sie unter ihm... Auf ihm...
Hektisch schüttelte ich meinen Kopf, um die Bilder zu vertreiben. Tränen rannen meine Wangen herab. Ich wollte ihm vertrauen. Musste ihm vertrauen. Doch zusehen nagte die Angst an mir. Angst das er mich betrügen würde. Hoffnungslos ließ ich mich in die Kissen fallen.
***
Irgendwann musste ich unter weinen eingeschlafen sein. Meine Augen öffneten sich mein Kopf pochte. Es dauerte eine Ewigkeit bis ich klar sehen konnte. Übelkeit kroch mir die Kehle hinauf. Blitzschnell sprang aus dem Bett landete auf meinen wackeligen Beinen und schaffte es irgendwie in das angrenzende Badezimmer. Vor der Toilette ließ ich mich auf die Knie fallen. Gerade rechtzeitig als die Magensäure den Eeg nach draußen fand.
Die erste Welle ebte ab. Erschöpft legte ich meinen Kopf auf die kalten Fliesen. Sie Taten gerade so gut. Gerade als ich kurz davor war, erneut einzuschlafen überkam mich die zweite Welle. Mein Mageninhalt kroch nach oben.
Jemand näherte sich mir, ich bekam es nur am Rande mir. An meinem Rücken spürte ich seine Muskeln. Er hielt meine Haare nach oben und streichelte mir beruhigend über den Rücken. Nachdem die Welle abgeebt war, zogen mich zwei starke Arme an eine warme Brust. Leanos Duft ummandelte mich. Ohne das ich es wollte, fühlte ich mich sofort wohl bei ihm. Er gab mir Halt.
"Ich bin da, Fiore", flüsterte er immer wieder. Als er mich auf seine starken Arme hob und zurück in das weiche Bett trug. Ich spürte ihn noch immer nah an mir, als ich erneut einschlief.
⭐️⭐️⭐️
DU LIEST GERADE
Pain of the Mafia Boss
Romance~ Band 2 ~ Mafia | Dark Romance Endlich scheint Ruhe in das Leben von Milena und Leano eingekehrt zu sein. Doch das Schicksal schlägt erbarmungslos zu, als Isalie, Leanos Schwester, nach einem scheinbaren Genesungswunder plötzlich verstirbt. Leano w...