Kapitel 5

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~ Leano Salvani ~

*****

*Vor 15 Jahren

"Hab ich dich!" Isalie quickte erschrocken auf, als ich sie schnappte. Wir spielten zusammen verstecken. Wie so oft, wenn unser Vater außer Haus war. Seit dem Tod meiner Mutter schaute er uns nur noch hassvoller an. Einzig sein Blut in unseren Adern duldete unsere Anwesenheit. Wäre bei dem Vaterschaftstest, den er damals nach dem Verrat meiner Mutter veranlasst hatte, herausgekommen wir wären nicht seine Kinder, wären sowohl Isalie als auch ich nicht mehr hier.

Es war nicht schwer sie zu finden, denn sie nahm immer dasselbe Versteck. Außerdem musste sie die ganze kichern, wenn ich mich in ihrer Nähe befand. Ein klarer Sieg für mich immer. Isalie sprang auf und rannte vor mir davon.

Ich rannte ihr durch den langen Flur hinterher, die Treppen hinunter bis ich sie schließlich im Wohnzimmer vor der Terassentür fing. Spielerisch kitzelte ich sie. Sie wand sich auf dem Boden und rang nach Luft.

"Leano, bitte... Ich kann nicht mehr." Sie kicherte immer weiter. Ich gab nicht auf und neckte sie weiter.

"Was soll das?!", brüllte eine kühle Stimme. Unser Vater.

Ruckartig verstummten wir beide. Isalie richtete sich schnell auf und stand kerzengerade da. Ihr Kopf war gesenkt. Mein Kinn hob sich. Ich würde nicht in einer unterwürfigen Position vor ihm stehen, so wie es Isalie eingetrichtert wurde. Ich hasste ihn und das sollte er spüren. Er war wohl doch noch zu Hause. Ab und an traf er seine Partner hier im Haus.

"Geh in die Küche und mache dich nützlich!" Isalie nickte. Sie wischte ihre Tränen schnell weg. Der Mann vor uns bemerkte es gar nicht, doch ich kannte Isalie so gut das es mir auffiel.

"Und du", richtete er seinen Blick auf mich. "Stör nicht meine Geschäfte. Niemand wird dich ernst nehmen als Anführer, wenn du dich so kindisch verhälst."

Es war mir vorherbestimmt. Als Erbe würde ich eines Tages die Mafia übernehmen, doch so wie er wollte ich nicht werden. Dieses Versprechen gab ich mir bereits vor einiger Zeit.

"Ich werde tun, was nötig ist, um meine Familie zu schützen. Aber ich werde niemals so wie du werden. Ich werde einen anderen Weg finden, einen besseren Weg."

Das zischen von Luft ertönte. Meine Wange begann zu brennen, noch bevor ich realisierte was gerade geschehen war. Er hatte mich geschlagen. Es war nicht das erste Mal, dass er dies tat. Meine Hand hob sich automatisch an die schmerzende Stelle. Sanft rieb ich darüber, um es erträglicher zu machen. Doch es würde die Wunde in meinem Inneren nicht heilen.

Tränen wollten sich aus meinen Augen lösen, aber ich versuchte sie zu unterdrücken. Wenn ich jetztw einte würde es nur noch schlimmer werden. Ich musste stark bleiben, für Isalie.

"Du bist genau so eine Schande wie deine Mutter. Eine Enttäuschung für die Camorra." Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ mich zurück. Zurück mit vollkommenen Hass. Hass auf ihn und seine ekelhafte Art.

*****

Schnell zog ich mir meine Boxershort über, um dem Wichser nach zulaufen. Mein Schwanz war noch immer hart. Ich würde diesen Typen umbringen, nicht nur weil er meinen scheiß Orgasmus verhindert hatte, sondern auch weil er Milena beim Kommen beobachtet hatte. Als ich sie fickte. Er hatte sie nackt gesehen. Ihre Brüste. Ihren Oberkörper. Vermutlich noch mehr. Ich würde ihn qualvoll leiden lassen.

Einige Meter vor mir rannte die schwarze Silhouette durch den Wald. Ich war ihm dicht auf den Versen. Es würde nicht mehr lange dauern.

Ein Knacken ertönte und die Gestalt fiel zu Boden. Einen Augenaufschlag später kniete ich über ihm. Sein Gesicht vor Panik verzogen. Sein Körper zitterte vor Angst und er atmete hektisch. Gut so, Angst solltest du haben.

Pain of the Mafia BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt