Kapitel 37

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Kapitel 37

Einen Tag und eine Nacht verbringe ich nur mit Stella. Ich genieße unsere Zweisamkeit. Natürlich habe ich auch meinen Vater und alle anderen besucht, die im Schloss zurückgeblieben sind und die mir wichtig sind. Aber danach habe ich mich ganz meiner Liebe gewidmet.

Nur zweimal machen wir uns auf den Weg in die Küche. Ich mag im Moment nicht im Speisesaal essen. Mir ist der kleine Tisch in der Ecke lieber. In der Küche fühle ich mich noch wie ein normales Mädchen, wie ein Mensch, der auch einmal freie Zeit hat und sich mit Freundinnen trifft.

Nicht nur Pippa, auch der Rest der Küchenbrigade gibt mir das Gefühl ein ganz gewöhnlicher Mensch zu sein. Das hat sich so eingebürgert und ich bin unglaublich froh darüber.

Ansonsten verbringen Stella und ich die Zeit im Bett, in der Badewanne und nur ganz selten zum Ausruhen auf der Terrasse.

Als ich mich am darauffolgenden Tag im Bett strecke, liegt Stella immer noch ruhig atmend neben mir. Ich betrachte sie und bin einfach nur glücklich, dass diese wunderbare Frau, die Meine ist.

Ich überlege, wie ich einen Ring auftreiben könnte. Eine Königin geht schließlich nicht shoppen. Ich werde wohl oder übel Freja bitten müssen, mir ein passendes Schmuckstück zu besorgen. Ich will ganz bewusst unsere Beziehung mit einem Ring offen zur Schau stellen.

„Guten Morgen, meine Königin. Du musst zur Audienz", lächelt Stella neben mir.

Sie muss wohl erwacht sein und reißt mich mit ihren Worten aus meinen Gedanken. Ich schenke ihr einen liebevollen Blick.

„Könntest du heute noch für mich einspringen? Ich möchte in der Bibliothek etwas recherchieren."

„Dir ist schon klar, dass du die Königin bist", grinst sie.

Statt einer Antwort, ziehe ich sie in meine Arme und küsse sie voller Leidenschaft. Ich wälze mich über sie und beginne sie zu streicheln. Sie lässt sich zunächst auf meine Liebkosungen ein, versucht sich mir dann aber doch zu entwinden.

„Was ist los?", erkundige ich mich. Es kommt mir komisch vor, dass sie sich nicht auf mein Spiel einlässt.

„Die Audienz, meine Liebe", grinst sie.

„Ja und?"

„Sie beginnt in einer halben Stunde", erinnert sie mich.

„Na und? Dann haben wir noch 25 Minuten für uns", grinse ich.

„Ich soll ohne Frühstück zur Arbeit?", kichert sie.

Statt einer Antwort ziehe ich sie erneut in meine Arme und setze meine Liebkosungen fort. Sie lässt sich darauf ein und ich genieße die Zeit, die ich mit ihr verbringen darf.

In letzter Minute springen wir aus dem Bett, ziehen uns hastig an und nehmen im Speisesaal nur eine Tasse Kaffee. Danach begibt sich Stella in den Thronsaal, ich hingegen ziehe mich in die Bibliothek zurück. Als wir uns verabschieden, lachen wir ausgelassen und küssen uns noch einmal. So schön kann es sein, einen Menschen zu lieben!

In Gedanken versunken schlendere ich zur Bibliothek. Ich bin so unglaublich froh, dass Stella mir die Audienzen abnimmt. Gerade heute bin ich noch zu müde und ausgelaugt von den letzten Tagen, dass ich es unglaublich genieße, mich den Nachforschungen zu widmen. Ich will wissen, was es damit auf sich hat, dass mich auch die Drachen als ihre Königin bezeichnen. Ich hoffe inständig, in den alten Büchern etwas darüber zu finden.

Ich bleibe vor der Tür kurz stehen und betrachte die Schnitzereien. Sie sind wunderschön. Plötzlich fällt mir am linken Flügel ein kleines Mädchen auf, das die Welt mit staunenden Augen betrachtet. Um diese Figur herum bewegen sich der Mond, die Sonne und die Sterne, aber auch alle Tiere und Pflanzen scheinen diesem Mädchen ihre Ehrerbietung darzubringen. Es kommt mir so vor, als wäre dieses einfache Mädchen der Punkt, um den sich die gesamte Welt dreht.

Die Königin der DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt