Tag drei beginnt wieder mit einem Papageien-Radio beim Frühstück. Anschließend fahren wir nach Heidelberg, das nur knapp 20 Kilometer entfernt liegt. Wir stellen unser Auto am Stadtrand ab und fahren mit der Straßenbahn in die Innenstadt.
Unser erstes Ziel ist das Heidelberger Schloss, das auf einem Berg liegt (naja, der Berg ist 550 Meter hoch und das Schloss liegt nicht ganz oben – aber für mich, die in Hollandnähe wohnt, ist das eindeutig ein Berg!). Dort hinauf fährt man mit einer Bergbahn, auf die wir schon sehr gespannt sind.
Die Bergbahn wurde bereits in den Jahren 1888 bis 1889 erbaut und ist heute aufgeteilt in zwei Abschnitte. Auf dem unteren Abschnitt bis zum Schloss fährt eine moderne Bergbahn, auf dem zweiten Abschnitt vom Schloss zum Königstuhl fährt noch eine alte Bergbahn. Diese ist die älteste Standseilbahn in Baden-Württemberg.
Als wir den Eingangsbereich, in dem man die Tickets kaufen kann betreten, müssen wir erst einmal durchatmen. Es ist rappelvoll und das an einem Wochentag außerhalb der Ferien. Es dauert also eine ganze Weile, bis wir unsere Tickets haben und eine weitere ganze Weile, bis wir es endlich in die Bergbahn geschafft haben. Allerdings hat das mehr was von Schulbus-Feeling, so voll ist es. Naja, die Aussicht ist immerhin schön und nach fünf Minuten ist die Fahrt auch schon vorbei. Wir sind nun am Schloss, aber wir wollen erst einmal nach ganz oben, bevor die Mittagshitze kommt. Also steigen wir (nach einer weiteren Wartezeit) um in die alte Bergbahn. Diese rote kleine Bahn sieht ziemlich süß aus und haben hier sogar einen Sitzplatz ergattern können.
Nach weiteren neun Minuten gelangen wir zum Königstuhl, dem höchsten Punkt von Heidelberg. Eine ganze Weile genießen wir die schöne Aussicht, schießen das ein oder andere Foto und fühlen uns dann von den Selfie-wütigen Instagram-Models vertrieben und beschließen, ein wenig herumzulaufen. Tatsächlich entdecken wir einen Waldrundweg und eine Falknerei, die aber leider gerade mit der Flugshow fertig ist. Wir gehen den Waldrundweg entlang und sind ein wenig froh, erst einmal von den ganzen Touris weg zu kommen. Allerdings wollen wir hier nicht allzu viel Zeit vertrödeln, da wir uns ja noch das Schloss ansehen wollen.
Also geht es zurück zur Bergbahn und wir fahren wieder eine Station nach unten bis zum Schloss. Tatsächlich ist es eher eine Ruine, aber die Schlossanlagen sind schön anzusehen und man hat eine wunderbare Aussicht nach unten in die Stadt. Wir sehen uns alles an, beschließen aber, nicht an einer Führung im Schloss teilzunehmen. Dafür hätte man noch einmal extra Eintritt zahlen müssen. Stattdessen gehen wir in das Apothekermuseum, das auch ziemlich interessant ist. Es gibt allerlei Infos zur Geschichte des Apothekenhandwerks und eine ganze Reihe an Ausstellungen von alten „Mittelchen". Es ist aber leider auch hier sehr voll und wir machen anschließend eine kleine Pause im Schatten. Heute sind es nämlich auch wieder über dreißig Grad, was ganz schön anstrengend ist, wenn man den ganzen Tag draußen unterwegs ist.
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Helen und Mausi auf Reisen - Reiseberichte von Helen Zapatero
De TodoKommt mit uns auf Erkundungstour! Hier findet ihr Reiseberichte von und mit mir rund um die Welt.