Trying Not to Love You

Teil 6.

Ich hob die Gitarre über den Kopf und stellte sie wieder in den Gitarrenständer, dann verließ ich die Bühne und kehrte an den Bandtisch zurück.
„Hey da ist ja unsere kleine Röhre." empfing Ben mich als erster und zog mich gleich in eine Umarmung.
„Das war Wahnsinn...du solltest öfter singen. Oder was sagt ihr?" fragte er an die Anderen gerichtet. Ich sah in die Runde.
„Es war nicht schlecht, aber jeder sollte bei dem bleiben, was er am besten kann. Nicht jeder ist fürs Singen geboren." äußerte sich Dominic.
Wow das war ja mal ein Schlag ins Gesicht, das konnte und wollte ich nicht dulden.
Sein arrogantes Verhalten mir gegenüber ging mir schon den ganzen Abend gegen den Strich. Aber diese Äußerung brachte das Fass zum Überlaufen.
„Sag mal was passt dir eigentlich nicht, huh? Habe ich einen Pickel im Gesicht oder bin ich dir zu fett. Ach oder ist es meine Art und Weise?!" fauchte ich. Ich nahm eine Angriffshaltung an, indem ich mich von Ben losriss und auf Dominic zuging.
„Hmmm was passt dir nicht? Na komm sag schon? Du konntest deine Meinung ja eben auch kundtun." sagte ich und wartete auf eine Reaktion von ihm. Doch sein Gesicht zeigte keinerlei Reaktion, was mich nur noch um so wütender machte.
„Weißt du was, da du ja gerade so schön über mich geurteilt hast, werde ich das jetzt auch mal über dich tun!"
„Louisa..." versuchte Tommas mich zurückzuhalten, doch ich war gerade in Fahrt.
„NEIN!!!" fauchte ich Tommas an und wandte mich wieder Dominic zu, der inzwischen belustigt grinste.
„Du bist ein verwöhntes und arrogantes Arschloch. Du hältst dich für den Mittelpunkt des Universums und schickst deinen Manager vor, um mit mir die Terminpläne zu besprechen, da du keine Eier in der Hose hast um es mir ins Gesicht zu sagen!"
Dominic erhob sich und kam auf mich zu. Sein Gesichtsausdruck war eiskalt, doch seine Augen sprühten Funken.
„Sorry wenn ich den Gekeife mal unterbreche, aber du hast kein Recht so über mich zu urteilen..."
„Aber du oder was!?" fiel ich ihm ins Wort und tat einen Schritt auf ihn zu.
„Ich hatte von Anfang an recht mit dir. Du bist total verbohrt und ein Prinzesschen. Du passt nicht in unser Team und wirst es auch nie. Ich werde dir die Zusammenarbeit so schwer machen, wie nur irgend möglich."
„Verbohrt?! Wow...dafür das ich verbohrt sein soll, habe ich gerade mehr Eier in der Hose gehabt als du je haben wirst!
Ich habe mich da gerade auf die Bühne gestellt und habe vor versammelter einen Gefühlsstriptease hingelegt und das obwohl ich euch nicht mal kenne. Ach und außerdem muss ich auch nicht zu euch passen. Für meinen Job muss ich zu niemandem passen, dass ist das gute daran. Ich erinnere nur mal daran, dass ihr mich angefragt habt. Ich habe mich nicht aufgedrängt. Und wenn du mir die Zusammenarbeit erschweren willst...bitte das kannst du gerne machen. Juckt mich nicht! Ich werde dagegen halten und dir die Zusammenarbeit mit mir ebenfalls nicht einfach machen. Du willst Krieg Dominic?! Den Krieg kannst du gerne haben! Aber glaube mir, du wirst den kürzeren ziehen. Ich habe die Kunst des Krieges gelesen und weiß wie ich jemanden zermürben kann." sagte ich und tat noch einen Schritt auf ihn zu.
Wir standen nun dicht voreinander und sahen einander tief in die Augen. Das Grün seiner Augen blitzte mir entgegen. Keiner von uns sagte etwas. Die Luft war energiegeladen. Meine Brust hob und senkte sich hektisch vor Wut und meine Lippen waren leicht geöffnet. Ich sah wie Dominics Blick zu meinen Lippen huschte. Auf Dominics Augen lag nun ein dunkler Schleier.
Wir standen so dicht beieinander, dass ich sein Parfüm riechen konnte. Er roch herrlich. Ich schloss die Augen und unterbrach so den Blickkontakt. Ich atmete tief ein und aus. Dann ging an ihm vorbei und rempelte ihn dabei an.
Ich ging in Richtung Ausgang. Ich musste sofort hier raus, bevor ich noch etwas tat was ich später bereuen würde.