»Hop, hop! Raus aus den Betten! Wir haben einen guten Weg vor uns, wenn wir heute in die Stadt wollen!«
Aria huschte in der Küche herum und zog die Vorhänge zur Seite, woraufhin Christian ein Sonnenstrahl direkt in die Augen fiel und er sich murrend zur Seite drehte.Während Emilia sich noch sehr schläfrig aufrappelte, lag Christian immer noch eingewickelt in den Decken, die Aria ihnen rausgegeben hatte.
Als Christian schließlich die Augen öffnete, zuckte er zurück. Lily, die Tochter von Aria und Marlon hatte sich neugierig über ihn gebeugt.
»Wer bist du?«, fragte sie fröhlich.
»Dein schlimmster Albtraum, wenn du nicht sofort von meiner Hand runtergehst.«
»Oh, Tschuldigung«, meinte das Mädchen und nahm ihren Fuß von Christians Hand. Anders als er wirkte sie hellwach.»Mama meinte ihr bleibt bei uns für eine Weile!«, sagte sie, »Seid ihr Freunde von ihr?«
»Nein, aber ich kenne deren Eltern«, kam Aria Christian zu Hilfe, »Sie sind hier bei uns, weil sie bei sich selbst Zuhause momentan nicht bleiben können.«
»Wieso können sie nicht bleiben?«, fragte Lily verwirrt.
Aria zögerte. »Es gibt jemanden, der sie nicht finden darf«, probierte sie ruhig zu erklären, »Und deshalb sind sie jetzt hier.«
»Spielen sie Verstecke?!«
»Sozusagen.«»Es ist wirklich höchste Zeit, dass ihr euch fertig macht!«, Aria zog Christian die Decke weg, »Aufstehen. Jetzt.«
Widerwillig streckte sich Christian und stand auf. Erst jetzt fiel ihm auf, dass bereits Frühstück vorbereitet auf dem Tisch stand. Was ihm auch jetzt erst auffiel, war das Emilia sich nicht im Raum befand. Vielleicht war sie in den Waschraum gegangen.
Diese Vermutung bestätigte sich, als Emilia sich ein paar Minuten später zu den anderen hinzu gesellte. Dieses Mal schien ihre Orientierung gut genug, um sofort ihren Stuhl zu finden.
Lily starrte sie mit großen Augen an.
»Was trägst du da über den Augen?!«, fragte sie Emilia erstaunt.
»Lily, man fragt fremde Leute nicht über solche Sachen!«, meinte Aria schnell.
»Ich kann nichts sehen«, antwortete Emilia Lily trotzdem.
»Natürlich kannst du nichts sehen, wenn du dieses Ding vor den Augen trägst!«, kam ihr die besserwisserische Antwort von Lily.Emilia schien nicht zu wissen, wie sie darauf antworten sollte.
»Ich bin blind«, meinte sie dann ruhig.
»Warst du in einem Kampf oder so?«, fragte Lily energisch.
»Lily! Was habe ich gesagt?!«, fragte Aria.
»Tschuldigung«, flüsterte Lily, aber hörte trotzdem nicht auf Emilia anzustarren.
»Wofür brauchst du ein Tuch vor den Augen, wenn du eh nichts sehen kannst?«»Wo ist eigentlich ihr Ehemann?«, fragte Christian Aria, um das Thema zu wechseln.
Lily hätte ansonsten wahrscheinlich Emilia noch den ganzen Tag lang mit Fragen überhäuft.»Erstens duzt du mich bitte«, antwortete ihm Aria, »Und zweitens kannst du ruhig seinen Namen benutzen.«
»Okay, wo ist Marlon?«
»Er beginnt schon früh auf dem Feld zu arbeiten«, erklärte Aria, »Er ist also schon längst draußen.«
»Verstehe.«»Und wir müssen auch langsam los«, meinte Aria und erhob sich vom Tisch, »Ich gebe euch fünf Minuten, dann gehen wir los in die nächste Stadt.«
»Wie weit ist das eigentlich?«
»Ein gutes Stück auf jeden Fall. Ich würde schätzen, dass wir circa zwei Stunden brauchen werden.«»Emilia kann ich kurz mit dir reden?«, fragte Aria sie, »Alleine?«
Emilia nickte. Sie wirkte etwas verwirrt, als würde sie auch nicht wissen, was Aria von ihr wollte.
»Folge mir Mal bitte kurz«, meinte sie und verschwand dann mit Emilia hinter sich in dem Schlafzimmer von ihr und Marlon.Christian, welcher bereits fertig war, wartete nun also an der Tür darauf, dass sie losgehen würden.
Er hatte sich wieder den schwarzen Kapuzenumhang von gestern übergezogen, da es doch sehr auffallen würde, wenn er in seinen königlichen Sachen in einer kleinen Stadt aufkreuzen würde.
DU LIEST GERADE
The Curse Of The Rodriguez
Mystery / ThrillerSchon länger als sich ein jeder Mensch erinnern kann, regierten acht Familien über Cadessa. Nur wer in den Adel hineingeboren war, würde jemals etwas über das Schicksal des Reiches entscheiden können. Christian war in den Adel hineingeboren. Als Rod...