12. Kapitel

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Ivan wirkte unruhig. Immer und immer wieder lief er rastlos durch die langen Gänge des Anwesens, ohne einen wirklichen Grund.
Er schien über Irgendetwas nachzudenken.

Emilia und Christian saßen auf dem Sofa in einem der Zimmer, welches eigentlich ein Gästezimmer war und warteten darauf, dass Ivan ihnen sagen würde, was sie nun machen würden.

Morgen sollte es noch einmal eine Wiederholung der Ernennung geben, dieses Mal vor dem Volke.
Doch Ivan hatte vorhin angemerkt, dass es vielleicht besser wäre, wenn Christian da nicht hin ging.

»Es ist zu gefährlich«, meinte. »Auf einer öffentlichen Veranstaltung, wie dieser können wir die Leute nicht kontrollieren. Die perfekte Gelegenheit für eine Attentat.«

»Aber was dann?«, fragte Christian. »Und wie sollen wir das dem Volk erklären? Ein Grund warum du so beliebt warst, war weil du deinem Volk so nahe warst. Wenn ich jetzt von ihnen fernbleibe hinterlasse ich einen schlechten Eindruck.«
»Ich weiß«, meinte Ivan, »Aber ich werde ihnen erklären wieso und es wird nicht einmal gelogen sein.
Zumindest zum Großteil.
Wir müssen den Täter hinter Gitter kriegen, sonst habt ihr nie wieder eure Ruhe.«

»Also?«, fragte Emilia. »Was können wir tun? Wir können ja nicht einfach rumgehen und die Oberhäupter fragen: "Hey, habt ihr zufällig jemanden umgebracht?“«
»Nun, aber das ist genau der Plan«, meinte Ivan.
Emilia schnaubte ungläubig.

»Ihr werdet sie befragen, nur nicht so direkt«, fügte Ivan hinzu. »Es kommen, zumindest in meinen Augen, gar nicht so viele in Frage. Ich würde vorschlagen, dass ihr diesen Leuten einen Besuch abstattet. Einfach herausfinden, was sie in der Nacht gemacht haben, als Samantha und Theodor gestorben sind und eventuell fragen, ob sie sich noch an irgendwelche Details erinnern, die die Zeitungen nie erfasst haben.«

»Aber wenn es wirklich einer von ihnen ist?«, hakte Christian nach. »Dann würden wir ihnen doch nur direkt in die Falle tappen. Sie könnten uns einfach umbringen.«

Ivan schien kurz zu überlegen, wie er seine Gedanken in Worte fassen wollte.
»Ja, aber nein«, meinte er schließlich nichts aussagend. »Wenn ihr mich über euren Standort per Brief auf dem laufenden haltet und eurem Gegenüber klar macht, dass ich bescheid weiß, wo ihr seid, dann werden sie wohl kaum etwas zu wagen. Wenn ihr auf ihrem Grundstück sterbt wären sie aufgeschmissen. Ich nehme eher an das sie es so aussehen lassen wollen, als ob sie euch helfen.«

»Aber wenn wir die ganze Zeit woanders hin fahren, dann ist das doch auch sehr gefährlich?«, fragte Emilia. »Sie könnten Kutschen sehr einfach überfallen.«
»Und genau deshalb werdet ihr nicht mit der Kutsche fahren.«
»Du willst das wir durch ganz Cadessas laufen?!«, fragte Christian.
»In Verkleidung. Das ist um einiges sicherer.«
»Aber sowohl ich, als auch Christian haben Verantwortungen als Oberhaupt...?«, meinte Emilia ebenfalls nicht begeistert über den Gedanken den ganzen Weg zu Fuß laufen zu müssen.

»Die kann ich übernehmen«, meinte Ivan nur. »Wir werden den Leuten sagen, dass Christian eine Reise macht um sich mit allen Oberhäuptern abzusprechen, wegen geschäftlichem und du hast eh keine öffentlichen Auftritte, wenn ich mich nicht irre. Und den Papierkram kann ich erledigen.«

Für Christian machte Ivans Argumentation Sinn, doch Emilia war noch nicht überzeugt.
»Und wie soll ich wissen, dass ich... Nun ja... Ich will nicht unhöflich sein...«
»Das du mir vertrauen kannst?«
»Ja...«
»Das weißt du nicht. Das wirst du einfach müssen.«

Offensichtlich und verständlicher Weise war Emilia mit dieser Antwort nicht zufrieden.

»Oh«, meinte Ivan noch. »Und ich kann zumindest Christian auch bei Oberhaupt Treffen vertreten. Da könnte ich auch ein wenig herumfragen, um vielleicht neue Verbindungen zu finden, die mir bisher verborgen geblieben waren.«
»Ich bin dafür, dass wir den Leuten erzählen, das ich krank bin«, meinte Emilia zu den Treffen. »Das war ich schon öfters und ist dadurch nicht so verdächtig.«

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 20 ⏰

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