Ich lebte mit meiner alleinerziehenden Mutter in Japan. Allerdings konnte meine Mutter nur in der Nacht raus. Es war klar: Sie war eine Dämonin, während ich nur zur Hälfte eine Dämonin war. In meiner anderen Hälfte war ich ein Mensch. Ein Mensch, der das Fleisch anderer begehrte. Trotz allem konnte ich in die Sonne und menschliche Nahrung zu mich nehmen. Mein Leben hatte mir gefallen, so wie es war. Ich war 14 Jahre alt.
Eines Nachts wurde ich von einem Schrei aufgeweckt und rannte zu meiner Mutter. Dort sah ich es: ein Dämonenjäger hatte ihr den Kopf abgeschlagen und sie wurde zu Staub. Ehe er mich bemerken konnte, floh ich. Das war doch nicht etwa ein Albtraum? Hilfe, was sollte ich machen? Ich ignorierte jeden und rannte in einen Wald, wo ich mich auf einem Baum setzte und erschöpft einschlief. Spätestens nächste Nacht, würde ich ebenfalls enthauptet werden, ganz bestimmt.
Am nächsten Tag wachte ich vom Zwitschern der Vögel auf. Die Erinnerung an die letzte Nacht war noch frisch und mein Herz fühlte sich schwer an. Ich wusste, dass ich mich bewegen musste, also stieg ich vorsichtig vom Baum. Doch plötzlich rutschte ich ab und fiel hart auf den Boden. Ein stechender Schmerz durchfuhr meine Seite. „Ah!", rief ich und spürte, wie eine meiner Rippen brach. Doch ich wusste, dass es kein Problem war – als Halbdämonin konnte ich mich schnell regenerieren.
Als der Schmerz langsam nachließ, bemerkte ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel. Ich drehte meinen Kopf und sah einen Jungen, der auf einem Ast schlief. Sein langes schwarzes Haar mit türkisfarbenen Spitzen wehte leicht im Wind. Er sah etwa in meinem Alter aus, vielleicht 14 Jahre. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich das Katana bemerkte, das neben ihm lehnte. Ein Dämonenjäger!
Mein Schrei hallte durch den Wald und der Junge wachte mit einem Ruck auf. Er setzte sich auf und sah direkt zu mir. Seine Augen, scharf und wachsam, erfassten mich sofort. Mit einer geschmeidigen Bewegung sprang er vom Baum und landete vor mir.
„Wer bist du?", fragte er mit ruhiger Stimme, doch ich konnte die unterschwellige Bedrohung darin hören. Sein Blick wanderte zu meinem Gesicht und dann zu meiner Seite, wo die Rippe bereits anfing zu heilen.
Ich schluckte und stand langsam auf. „Mein Name ist Kyara", sagte ich zögernd, „Ich... ich habe mich im Wald verlaufen."
Der Junge musterte mich weiterhin, seine Augen verengten sich leicht. „Ich bin Muichiro Tokito, eine der Säulen des Demon Slayer Corps", stellte er sich vor und zog sein Katana ein kleines Stück aus der Scheide. „Du bist keine gewöhnliche Person, das sehe ich sofort. Bist du ein Dämon?"
Mein Herz raste. Würde er mich töten, wenn er die Wahrheit erfuhr? Ich war mir sicher, dass er es bereits erahnte. „Nein, ich bin kein Dämon", antwortete ich schnell, obwohl es nur die halbe Wahrheit war.
Muichiro trat einen Schritt näher, sein Blick durchbohrte mich. „Lüge mich nicht an", sagte er leise, aber seine Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. „Ich kann den dämonischen Einfluss in dir spüren. Was bist du wirklich?"
Meine Hände zitterten und ich trat einen Schritt zurück. „Ich... ich bin zur Hälfte ein Mensch", gestand ich schließlich. „Meine Mutter war eine Dämonin, aber ich bin anders. Ich kann menschliche Nahrung essen, und ich kann in die Sonne gehen."
Muichiros Griff um das Katana lockerte sich ein wenig, aber seine Augen blieben wachsam. „Und warum bist du hier im Wald?"
Tränen stiegen in meine Augen, als ich an die letzte Nacht dachte. „Ein Dämonenjäger hat meine Mutter getötet", sagte ich, meine Stimme brach fast. „Ich habe Angst. Ich wusste nicht, wohin ich sonst gehen sollte."
Muichiro sah mich lange an, dann steckte er das Katana zurück in die Scheide. „Ich glaube dir", sagte er schließlich. „Aber das bedeutet nicht, dass du keine Gefahr bist. Ich werde dich im Auge behalten."
Er reichte mir die Hand und half mir auf. „Komm mit mir", sagte er. „Ich werde dafür sorgen, dass du nicht von anderen Dämonenjägern getötet wirst, solange du keinen Ärger machst."
Ich nickte dankbar und folgte ihm, unsicher, was die Zukunft bringen würde, aber erleichtert, dass ich zumindest für den Moment sicher war.
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Der Dämonenjäger, den ich meinen Vater nenne [Muichiro FF]
FanfictionEines Morgens wachte Kyara vom Zwitschern der Vögel auf. Die Erinnerungen an die letzte Nacht schmerzten, als sie vom Baum fiel und sich eine Rippe brach. Doch als Halbdämonin konnte sie sich schnell regenerieren. Beim Aufstehen entdeckte sie Muichi...