Kapitel 7

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Rina starrte die Frau, die am Rand des Beckens stand, direkt an und diese blickte zurück

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Rina starrte die Frau, die am Rand des Beckens stand, direkt an und diese blickte zurück. Ihre minzgrünen Augen bewegten sich, als würde sie Rina von oben bis unten mustern.

»Es ist unhöflich, andere Leute so anzustarren«, bemerkte Rina, die sich jedoch gar nicht so unwohl fühlte. Ihr war klar, dass diese Person Einbildung sein musste. Vermutlich die Nebenwirkungen ihrer Krankheit, weil sie keine Medizin mehr bekam. Ob sie vielleicht mit jemanden darüber sprechen sollte? Schickte man sie zurück, wenn man sie für geistig umnachtet hielt?

Rina wollte es gern hoffen, doch die Gefahr, dass man sie stattdessen tötete, war zu groß. Sie wollte sich auch nicht vorstellen müssen, wie Kiran zu ihrer Rettung eilte und nur noch ihren leblosen Körper fand.

Die Frau reagierte nicht auf Rinas direkte Ansprache. Stattdessen begann sie vor sich hin zu murmeln.

»Was Deamon nur an ihr sieht. Sie ist nichts weiter als Haut und Knochen. Hat er Mitleid?«, fragte sie sich selbst, während sie einfach weiter dastand und Rina betrachtete.

»Wie Mitleid sah mir seine Reaktion nicht aus«, erwiderte Rina fast schon nüchtern. Die Vorstellung, dieser Vampir, der so von oben auf sie herab gesehen hatte, hätte Mitleid, brachte sie fast zum Lachen. Das war doch absurd.

»Deamon ist ein sehr emotionaler Mann«, erwiderte die Frau, als hätte sie dieses Mal Rinas Worte als Erwiderung auf ihre verstanden.

»Emotional aufbrausend«, stimmte Rina ihr zu, was nun erst die Aufmerksamkeit der Frau zu wecken schien. Sie blickte überrascht auf und für einen Moment funkelten ihre Augen.

»Du kannst mich verstehen?«, fragte sie und blickte Rina hoffnungsvoll an.

Diese presste ihre Lippen zusammen und senkte den Blick. Wenn sie jetzt damit anfing, es zuzulassen, würde es nur so schwer werden, wieder aus dieser Sache herauszukommen.

Ohne ihre Medikamente würde es sehr lange dauern. Dabei brauchte sie ihren Blick fokussiert und ihren Geist klar, wenn sie hier überleben und vielleicht sogar einen Weg weg finden wollte.

Aus den Augenwinkeln schielte sie auf die Frau, deren Augen ihren Glanz wieder verloren. Sie schien betrübt darüber, dass Rina nicht antwortete. Als hätte sie sich kurz Hoffnung gemacht, die jetzt zerstört worden war.

Das verpasste Rina ein ungutes Gefühl. Ein Stechen in ihrer Brust, das sie dazu verleitete, nachzugeben.

»Ja, ich kann dich verstehen«, erwiderte sie leise brummend, weil sie sich ein wenig dumm fühlte.

Sie bildete sich schon seit ihrer frühsten Kindheit Personen ein, die nicht da waren und sprach mit ihnen. Damals hatten andere Kinder sie deshalb gemieden.

Als Kind hatte sie nie verstanden, warum andere nicht in ihrer Nähe sein wollten oder warum diese nicht sahen, was sie sah. Mittlerweile wusste sie, dass ihre Fantasie ihr Streiche spielte.

Blutgier (Band 1 der Blutinsel-Chroniken)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt