Frustriert von der Tatsache, dass dieser Geruch seinen Thronsaal einfach nicht verlassen wollte, stampfte er durch die Gänge, um sich in seine Gemächer zurückzuziehen.
An seiner Schläfe pochte eine Ader, die deutlich zeigte, wie angespannt er war, weshalb sämtliche Bedienstete des Schlosses ihm den Weg frei machten und ihn nicht störten.
Es gefiel ihm nicht, ihnen Angst zu machen, doch er wurde einfach nicht Herr über seine Gefühle.
Er wollte den Geruch des Mädchens nicht in seinem Thronsaal haben, da er ihn unruhig machte. Jetzt, wo er diesen jedoch hinter sich ließ und nur noch ganz wenig davon roch, fühlte er sich noch unwohler.
Deamon fluchte innerlich, während er sich die größte Mühe gab, nicht umzudrehen, nur um erneut ihren Duft genießen zu können.
Gleichzeitig spürte er aber auch dieses raue Kratzen im Hals, das ihm deutlich zeigte, was er brauchte: Blut.
Deamon hielt inne, bevor er einen der Diener zu sich winkte.
Es gab aber seiner Insel kaum Menschen und die meisten arbeiteten für ihn. Aktuell gab es jedoch ein schlechtes Verhältnis zwischen Männern und Frauen, sodass die Anzahl der Kinder, die geboren wurden, immer mehr zurück ging. Was Deamon Probleme machte.
Jeder auf der Insel arbeitete für ihn und das Schloss. Allerdings musste er in vielen Dingen zurückstecken, denn es fehlte an Arbeitskraft, was seine Position noch mehr schwächte.
Es konnte also nicht nur eine Bestrafung sein, dass man ihn dieses Mädchen geschickt hatte. Aber aktuell war sie sowieso noch zu jung und vor allem zu verletzlich, um irgendwie hilfreich zu sein. Dass sie irgendwann Kinder bekommen würde, konnte sich Deamon im Moment nicht einmal vorstellen.
Scheinbar hatte sein Vater ihn schon wieder etwas geschenkt, dass er selbst nicht haben wollte. Wie so oft.
Allerdings hatte sein Vater kein Händchen für Talente. Er ging immer nach dem Aussehen und es interessierte ihn nicht, was in einem Menschen steckte. Daher war Deamon sehr neugierig darauf, was in diesem Mädchen verborgen lag.
Asatra war ein Beispiel dafür, dass unscheinbare Frauen großes Potential aufweisen konnten. Und dieses galt es zu fördern. Nur musste er mit ihr in Kontakt treten, um ihr Potential zu ergründen.
»Schick eine meiner Frauen in meine Gemächer«, wies er den Mann an.
Dieser verneigte sich und lief sann schnell davon. Deamon war frustriert, als er die Tür zu seinem Wohnraum öffnete.
Hier herrschten die Dürfte seiner Frauen vor, die ihn heute jedoch kaum beruhigten.
Auch die Frau, die sich gerade ihre Reituniform auszog und ihm dabei den nackten Rücken zugedreht hatte, interessierte ihn zuerst nicht.
Als Nanako jedoch aussah und ihm ein Lächeln schenkte, glitt sein Blick zu ihrem immer schneller werdenden Puls. Er hatte sie erschreckt und jetzt spielte ihr Blut eine sehr anziehende Melodie.
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Blutgier (Band 1 der Blutinsel-Chroniken)
FantasyRina, als Baby aufgenommen vom Priester der weißen Raben, will nichts sehnlicher, als im Kloster aufsteigen, um ihrem geliebten Kiran, den Hohepriester, näher zu sein. Allerdings weiß sie, dass sie seit ihrer Kindheit anders ist, weshalb sie mit all...