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"Steh auf du kleiner Hurensohn!", brüllte er.

Gleich wird er kommen, mein Haar packen, mich dazu zwingen ihm in sein Gesicht zu sehen und auf zu stehen.

Wie vorausgesagt tat er genau das. Schwere Schritte stampfte von der Tür quer durch den Raum und eine Hand, deren Finger nach kaltem Zigarettenrauch stanken, schoben sich in die wild abstehenden Haare. "Ah! Fuck! Lass los!", er konnte nicht anders als laut zu jaulen und ließ seinen Schmerz in den Augen aufblitzen. "Wenn ich Gejammer wollte hätte ich ein dreckiges Weib genommen, statt dir!" er brüllte weiter und die Asche seiner Zigarette rieselt zwischen ihnen herab.

Ein Tritt....

Wütend über das schmerzhafte Jammern rammte sich der sauber glänzende Schuh in den Magen des Jungen.
"Jetzt steh gefälligst richtig auf und wasch dich! Du stinkst erbärmlich.", er ließ den Haarschopf los und sah sich den Jungen vor sich genau an.
Wie er da stand, ganz gekrümmt und sich den Magen hielt, versuchte nicht zu erbrechen und dennoch langsam aufstand. "Du bis das reinste Stück elender Dreck. Sieh dich an. Dir läuft sogar noch Sperma aus dem Arsch. So eine Schlampe wie du bist.. Tzz... Na los! Ich erwarte einen Kunden. Beeilt dich und komm runter.", er war näher gekommen und betrachtete das Gesicht vom Jungen ausgiebig bevor er den Jungen erneut an den Haaren nach oben zog. "Und mach was gegen dein Gesicht, Wichser.", er warf ihn achtlos nach hinten und sah zu wie der Junge ungebremst zu Boden fiel.

Mein Gesicht? Wer hat es denn so verunstaltet und dreckiger Bastard! Fick dich, dich und deine ganzen Leute. Wenn ich dein Gesicht sehe das ist widerlicher, als meins je sein kann.

Mit großer Mühe stand der Junge wieder auf, schleppte sich zum kleinen Waschbecken und ließ das Wasser laufen. Es lief und lief, aber wärmer als lauwarm wurde es nicht. Das wurde es nie. Genauso wie er nie mehr bekam als ein Block Seife. "Ahhh...", stöhnte er auf. Die Seife brannte in den Wunden und dennoch musste er sein Gesicht und Körper waschen. Erst als die getrockneten Blutreste abgewaschen waren sah er erst genau wo er verletzt war.

Was soll ich denn bitte gegen die Schwellung machen? Die aufgeplatzte Lippe kann ich doch auch nicht fixen.

Vorsichtig versuchte er das zu retten was zu retten war und trug sorgsam eine Wundsalbe auf. An der Lippen platzierte er ein schmales Pflaster und hoffte es würde die Haut zusammen halten. Eine Narbe bräuchte er nicht unbedingt.
Am rechten Auge kühlte er den Blauenfleck mit einem Lappen und trug auch dort eine Salbe auf. Wenn er auch nur das Minimum erhielt so bekam er immer genügend Salben um sich von oben bis unten zu versorgen und wenn Kunden kämen für die er extra nach unten kommen sollte besaß er sogar gute Kleidung.
Nicht im Traum sollte er daran denken diese anderweitig zu tragen oder mit seiner eigene meist alte Kleidung nach unten zu kommen.

Nachdem er die Wunden versorgt hatte musste er sich um etwas kümmern das er noch immer am schlimmsten fand. Egal wie oft er es schon machen musste, täglich und mehrmals. Es ekelte ihn jedes Mal an.
Immer wieder empfand er es als schlimmste Erniedrigung das Sperma des letzten Kunden aus seinem Arschloch zu entfernen.

Wieso können diese Wichser keine Kondome benutzen? Die denken auch das sie es ohne tun können, nur weil ich nicht schwanger werden kann.

Er sah sich selbst dabei nie im Spiegel an, sondern ließ den Kopf gesenkt während er alles bis auf den letzten Tropfen aus sich heraus wusch.
Kaum fertig mit seinem Körper ließ er Wasser ins Waschbecken und tauchte seine Haare hinein. Auch hier nutzte er lediglich die Seife und wusch Blut, Schweiß und Dreck hinaus.

"Ich muss was essen.", er warf ein Handtuch über das nasse Haar und rubbelte es solange bis es fast komplett trocken war. Einen Föhn hatte er nicht, weder den noch Radio, Fernseher und schon gar kein Gerät das er fürs Telefonieren oder Chatten nutzen könnte. Sowieso war seine Anordnung leise zu sein und da konnte sogar ein Föhn stören.

My dear little Bastard Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt