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Drei Tage hintereinander waren sie alle gleich.
Eric stand um fünf Uhr morgens auf und somit auch Freddy. Er musste sich frisch machen, mit in den Fitnessraum den Eric am Ende vom Flur hatte und dort mit trainieren.
Danach sollte er sich duschen und in die Sachen schlüpfen die Eric ihn hatte besorgt. Sie wurden mit einem eigenen Angestellten gleich am zweiten Tag direkt in den Schrank von Freddy verräumt.

"Du hast doch noch ein paar Räume über, kann ich davon einen haben?", Freddy fragte, während er das Frühstück passend zur Morgenroutine aß. "Wozu?", unbeirrt sah Eric kein Problem mit der aktuellen Situation, doch für Freddy war sie maximal unangenehm. "Weil ich mir das Bett nicht mit dir teilen will.", antwortete er und war dabei in seinem Ton etwas ausgeglichener als gewöhnlich. Er hatte sich in den drei Tagen an Erics Anwesenheit gewöhnt und die Regeln vom ersten Tag befolgt.

Er machte exakt das was man ihm sagte und trotzdem gab es immer noch das Gefühl in ihm aufpassen zu müssen.

Das nennt sich Privatsphäre du Neunmalkluger. Ich will dich nicht permanent um mich haben.

"Es ist gut so wie es ist.", Eric gab ihm eine kurze und abweisende Antwort mit einer Stimme die Freddy verriet nicht weiter zu fragen. Immer wenn er den ruhigen und tiefen Ton hörte wusste er das es besser war nun zu schweigen. Am zweiten Tag hatte Freddy den Fehler begangen und sich geweigert Erics training mit zu machen und war trotz mehrfacher Aufforderung sturr geblieben. Er hatte nicht damit gerechnet das Eric ihn einfach packen und mit Schwung auf das Laufbahn reißen würde. Auch hatte er nicht gedacht das er ihn danach genauso schwungvoll von einem Gerät zum nächsten treiben würde. Eric tat dies solange bis Freddy vollkommen erschöpft war und müde das Frühstück am Ende nur noch lustlos hinein stopfte.

Ich will alleine sein. Ich kann nicht mit jemandem zusammen leben. Ich war immer alleine, wieso kapiert er nicht das ich das nicht kann.

"Hast du das Telefon das ich dir gegeben habe geladen?", Eric beendete sein Frühstück vorzeitig, stand auf und räumte seinen Teller nicht ab, sondern trank sein Glas Wasser leer um es auf den dreckigen Teller ab zu stellen. "Ja hab ich.", stöhnte Freddy. Ihm war das Telefon eigentlich egal. Es gab nur Erics Nummer, die von einer Haushälterin, die vom Fahrer und die von der Hausverwaltung. Mehr konnte er damit nicht anstellen. Alle anderen Funktionen waren gesperrt. Selfies waren sowieso das letzte das er von sich machen wollte.
"Ich werde heute ins Büro fahren und du bleibst hier. Kümmer dich ums Haus. Mach... Mach was du siehst.", er wedelte mit der Hand über das dreckige Geschirr und war kurz darauf auch schon weg.

Bin ich dein fucking Diener oder Putze? Stell doch wen dafür ein! Aber besser, als Schläge oder Sex... Er will offenbar keinen. Kann mir nur recht sein, aber was will er eigentlich genau von mir. Wenn er ein Haustier braucht sollte er sich einen Chihuahua holen. So ne Kacktölle die nur bellt und ihn in die Wade beißt.

In einem Zwischenstatium von Wut und Langeweile hatte er einfach nichts besseres zu tun um genau das zu machen was Eric wollte.
Teller, Tassen und Gläser wanderten in die Spülmaschine. Reste vom Frühstück zurück im den Kühlschrank. "Gähnende Leere. Hier ist nichts außer diesen to-Go Shakes als Frühstückersatz, Wasser und Eier. Das es überhaupt was gibt liegt wahrscheinlich an mir. Ich sollte mich wohl nicht beschweren. Das ist im wahrsten Sinne eine Extrawurst. Tzz... Wozu gibt er sich so viel Mühe und schmeißt sein Geld für mich raus? Ich bin doch nur sein Spielzeug und zum Zeitvertreib da. Am Ende vom Monat habe ich genau so wenig wie vorher.", er sprach mit sich selbst, als er den Tisch abwischte und seine Gedanken frei laufen ließ.

Kaum war die Küche fertig schlenderte er zum Wohnzimmer und ließ sich auf das Sofa fallen. Das ganze Apartment war leise und man hätte eine Maus hören können. Bewegungslos saß er nur da und schloss die Augen.

My dear little Bastard Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt