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"Es wird dunkel. Ich muss irgendwo unterkommen.", Freddy sah sich um und war stundenlang umher gelaufen. Schon längst war er nicht mehr im Viertel in dem sich alle mit den 500€ den Hintern abwischen und fand sich in einer Gegend wieder die weit von dem schönen Ausblick war die er aus Erics Apartment kannte. Hier sah man nur Hochhäuser die schon längst hätten renoviert werden müssen. Sperrmüll achtlos gestapelt am Straßenrand und leere Bierflaschen zersplittert auf dem Gehweg.

Eine Gegend die weder schlecht war, noch gut. Aus der Ferne sah er noch Kinder in einem Hof vor den Häusern spielen und hörte wie sie aus einem der Fenster rein gerufen wurden.
In der geschlossen Gruppe eilten sie hinein und plötzlich war das fröhliche Gelächter verschwunden.
"Ich schlaf erst einmal dort.", Freddy hatte gesehen das die Kinder die Tür nur aufgedrückt hatten und tat dies nun auch. Sie war nicht verschlossen und ließ ihn hinein und nach unten zu den Kellerräumen. Unter der letzten Treppe setzte er sich hin und zog sich die Kapuze über den Kopf. "Wenigstens hatte der Regen vorhin aufgehört und ich bin trocken.", er sah sich seine Klamotten an und kauerte sich in eine der Ecken um etwas zu schlafen.

Sein Vorhaben etwas zu schlafen war in seiner Vorstellung etwas besser, als in Realität. Denn jedes Mal, wenn er etwas einschlief wachte er immer wieder vom Krach in den Wohnungen auf oder er wurde vom ständigen kommen und gehen der Bewohner geweckt. Schlaftrunken und völlig erschöpft von den ganzen Unterbrechungen hatte Freddy gleichzeitig immer wieder Angst entdeckt zu werden.

Dieses verdammte Haus schläft wohl nie! Irgendwo muss wohl jemand eine Party feiern. Ich kann die Musik sogar hören.

Als er lauschte verstand er wieso es so ein reges kommen und gehen im Haus gab. Beim erneuten Versuch zu schlafen schreckte er plötzlich auf, als er Stimmen hörte und diese davon sprachen Getränke aus dem Keller holen zu wollen. "Ah shit...", drauf und dran seine Sachen zu packen und zu verschwinden lief er bereits in zwei Männer die sichtlich angetrunken und irritiert über Freddys dasein waren.
"Ey, was machst du hier?", brüllte ihm einer entgegen und sah sich Freddy genau an. "Ich wollte nur schlafen.", zögerlich antwortete Freddy und roch den Alkohol bereits aus der Entfernung.
"Du siehst nicht aus wie ein Penner.", der zweite Betrunkene deutete auf ein Lable von Freddys Jacke.
Er hatte ganz vergessen das er noch immer die Sachen trug die Eric ihm gekauft hatte und Balenciaga kannte eigentlich fast jeder, wenn auch nur wenige es sich leisten konnten. Schon gar nicht aus dieser Gegend. "Du siehst so aus und pennst hier? Was hat dich dein reicher Papi rausgeworfen?", sie lachten und zupften an ihm herum. "Nein, das waren Geschenke.", verteidigte sich Freddy und behielt weiter Abstand.

Lass mich bitte einfach gehen. Das sind zwei besoffene und ich hab die eine Hand noch immer im Verband.

"Klar, zeig her was du sonst so hast.", einer der beiden ging einem gewaltigen Schritt auf Freddy zu und entriss ihm seine Tasche. "Ah..", stöhnte Freddy auf, den die Tasche streifte unsanft seine Hand.
"Oh! Schau an. Du hast hier Sachen die sind mehr wert als meine Miete.", lachte einer und der zweite schubst Freddy gewaltig gegen die Wand. "Verpiss dich hier.", drohte er und schubste Freddy nochmal so das dieser zu Boden fiel.
"Wartet ich brauch meine Sachen. Ich hab sonst nichts!", er bat umsonst und statt seine Sachen zurück zu bekommen beugte sich einer der zwei Betrunken über ihn und schlug Freddy unvermittelt ins Gesicht. Er traf ihn genau an der Wange und Freddy spürte wie seine Haut aufplatzte. Ein zweiter Schlag traf seine Lippen und ein Dritter seine Nase.

Du dreckiger Hurensohn! Ah verdammt tut das weh....

Mit Schmerzen im Gesicht versuchte sich Freddy auf zu richten und taumelte zur Treppe. "Haut ab, sonst geht's dir gleich noch schlimmer.", der erste mit Freddys Sachen in der Hand warf die Tasche auf dem Boden und zündete sich eine Zigarette an. "Du willst doch nicht das wir richtig deutlich werden müssen.", er trat näher und hielt seine Zigarette so zwischen zwei Fingern das Freddy klar wurde er drohe ihm damit seine Haut zu verbrennen. "Nein, ich hau ab. Okay? Ich bin weg.", vor Angst raste sein Puls und ohne zu zögern stolperte er die Treppen hoch und hinaus aus dem Haus.
Die Angst trieb Freddy eine Weile bis er an einem Bahnhof ankam und pausierte. "Unglaublich. Ich hoffe Gott amüsiert sich prächtig, wenn er mir zusieht.", er sprach mit sich selbst und suchte im Bahnhof nach irgendeiner Möglichkeit zu sitzen. Gerade hingesetzt und gemütlich runter gerutscht wurde er wieder gestört. "Ah sie wollen nicht hier schlafen oder? Hast du einen Ort wohin du kannst?", kaum hatte er sich gesetzt sprach ihn schon die Bahnhofspolizei an. "Nur ausruhen.", murmelte Freddy und war mittlerweile erschöpfter den je.
"Komm mal mit. Wir haben hier die Bahnhofsmission.", der Polizist legte seine Hand an Freddys Arm und brachte ihn in einen Bereich den so kaum ein Reisender sehen würde. "Setz dich hier hin.", er bot Freddy einen Platz an und brachte ihm direkt Wasser bevor eine nette Dame mit einem Klemmbrett auf ihn zu kam.

My dear little Bastard Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt