11

17 5 1
                                    

"Bist du zufrieden mit deinem ersten Gehalt?", Katrin hatte am Abend einen Tee gekocht und es sich mit Freddy im Wohnzimmer gemütlich gemacht. "Mehr als das. Ich hab noch nie Geld verdient und das ist echt viel für das bisschen ficken.", dankend nahm er den Tee entgegen und nahm einen kleinen Schluck. "Schmeckt es? Das ist Löwenzahn.", sie nahm einen großen Schluck und sah nicht das Freddy ihn einfach schluckte ohne und versuchte nicht gleich dabei zu brechen.

Abartig. Wie kann man das trinken?

"Ich nehme an das du kein Bier oder Wein da hast oder?", fragte er und sah sie mit dem Kopf schütteln. "Nein, das ist ungesund für deinen Körper. Aber sag mal wie hast du denn gelebt, wenn du noch nie Geld verdient hast?"
Neugierig sah sie ihn an und wartete auf eine spannende Geschichte. "Mhm.. Ich hab zuhause gelebt und dort war mein Lohn essen und Unterkunft.", er hielt sich kurz und hoffte das sie nicht nachfrage doch da hatte er sich geirrt. Ein Blick von ihr reichte um ihn zu brechen. "Ach, fein. Mein Vater hat mir Kunden gebracht und die sollte ich befriedigten. Dann wurde ich anfang diesen Monats quasi ausgeliehen. Eigentlich hätte ich noch drei Tage dort. Bin aber abgehauen.", Freddy nahm noch einen Schluck Tee und hatte beim erzählen bereits vergessen wie gräslig der schmeckte.

Ich glaube nicht das sie damit zufrieden ist. Ihr Blick ist auffordern und dabei muss sie echt nichts sagen.

"Ach du Ärmster. Aber wieso hat man dich einfach gehen lassen vor dem Ablauf des Monats und müsstest du nicht zurück?", sie trank genüsslich den Tee und schien es sich wirklich schmecken zu lassen.
"Es gab einen großen Aufstand und ich war sauer. Ich hatte etwas erfahren, das man mir mein ganzes Leben lang verheimlicht hat und derjenige der mich ausgeliehen hat? Tja was soll ich sagen. Ich hab mich verraten gefühlt, was aber eigentlich dumm war. Ich hatte kein Recht. Er und ich... Das war nichts mehr als ein Geschäft. Ich nur eine Ware. Ich weiß nicht wieso ich so sauer war das er es mir ebenfalls verheimlicht hat und das ausnutzen wollte. Naja jedenfalls hat er mir gesagt ich könne gehen wohin ich wollte. Er wollte mir sogar 5000€ geben.", Freddy seufzte laut, als er wieder an Eric dachte und sich fragte was dieser jetzt wohl gerade trieb.
"Hast du es genommen?", fragte Katrin und schenkte nach. "Natürlich nicht. Ich bin vielleicht ne Hure, aber ich hab immer noch meinen Stolz!", Freddy antwortete energisch.
Katrin seufzte etwas und stellte den Tee beiseite. "Wenn dein Vater dich nicht suchen sollte dann könnte es vielleicht sein das dieser Typ dich freigekauft hat?", sie sah neugierig zu Freddy rüber und beobachtete ihn gründlich.

Was für ein Schwachsinn! Wieso sollte er das tun? Wieso sollte er mich überhaupt ziehen lassen? Stimmt ja ich hab nicht wirklich darüber nachgedacht wieso er mich hat einfach gehen lassen. Ich bin mir sicher niemand ist mir gefolgt. Oder? Fuck ich hab gar nicht darauf geachtet.

"Quatsch. Es gibt keinen Grund das er das tut. Wozu auch! Er hätte dadurch nur Nachteile. Wieso sollte er mich freikaufen und dann gehen lassen? Damit schmeißt er doch nur sein Geld zum Fenster raus.", Freddy war verwirrt und plötzlich sauer.
"Keine Ahnung. Ich weiß zwar keine Details, aber einen Grund wird es ja gehabt haben. Schau... Wenn in drei Tagen keiner nach dir sucht oder in den Tagen darauf, dann weißt du vielleicht ob es stimmt. Oder du fragst ihn gleich direkt.", sie lächelte sanft und beruhigte Freddys innere Aufgewühltheit.
"Ich geh ins Bett.", ohne weiter darüber nachzudenken stand er auf und hörte Katrin nur noch wie sie ihm eine gute Nacht wünschte und selbst in ihr Schlafzimmer verschwand.

So ein Blödsinn! Ich hab meinen Namen geändert, weil ich mir sicher bin das mein Vater mich sucht. Ich bin doch ein Risiko für ihn. Es macht absolut keinen Sinn und Eric? Was für einen Grund sollte er denn schon haben mir meine Freiheit zu schenken! Keinen!

Freddy warf sich in sein Bett und wollte es einfach nur gut sein lassen und nicht weiter darüber nachdenken. Doch so sehr er sich auch bemühte sein Kopf wollte einfach nicht abschalten. Im Gegenteil er machte sich immer mehr Gedanken und fragte sich immer wieder was Eric wohl gerade tat. Stunden später, nachdem er noch immer nicht schlafen konnte warf er einen Blick auf sein Handy nur um die Uhr ab zu lesen. Zu seinem Erstaunen entdeckte er aber mehrere ungelesene Nachrichten. "Mhm? Wer schrieb mir denn?"

My dear little Bastard Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt