Dunkelheit

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Es ist dunkel.

Schwarze Wolken benebeln meine tauben Sinne, unter mir herrscht eisige Kälte.
Ein Schauer läuft meinen Rücken hinunter.

Ein Loch.

Ich blicke hinein.
Dunkelheit.

Kalte Hände berühren meine Seele, ich winde mich.
Möchte der Kälte entfliehen.

Die Sehnsucht nach deiner Wärme treibt die Tränen in meine Augen.

Ist es geschehen?
Wirklich?

Ich sehe deine Gestalt vor Augen, sehe deine Liebe,
Spüre sie.
Schmecke Salz.

Die Tränen hinterlassen ein beinahe klebriges Gefühl auf meiner Haut.

Erinnerungen durchfluten meinen Körper, Erinnerungen an dich.
An deine Liebe,
Dein Lachen.

Ein Schluchzen durchbricht die eiserne Stille.
Die Stille in meinem Inneren,
Das Nichts.

Sehe noch immer deinen leblosen Körper vor mir,
Hab in meiner Nase den Geruch deines Zimmers.
Sehe mein Selbst, das verzweifelt zu  Schluchzen beginnt.

Sehe die roten Blumen, die du geschenkt bekommen hattest.
Die dir bringen sollten, Hoffnung und Stärke.

Spüre deine großen Hände, die sich um meine Wange schmiegen,
Mir deine Wärme geben.

Die Wärme die ich nie missen wollte.
Die Wärme die dich ausmachte.

Nehme meinen Mut zusammen und berühre dich.
Kälte.

Deine Wärme hatte dich verlassen.

Und doch wiederhole ich es, kann nicht gehen.

Beuge mich über dich und gebe dir die Küsse, die mir dabei helfen sollten, zu begreifen.

Zu verstehen, dass du gegangen bist.
Zu verstehen, dass ich mein Leben ohne  dich leben muss.

Verstehen.

Das muss ich.
Doch will es nicht.

Schwäche.

Die kalten Hände drücken mich zu Boden, doch plötzlich schwindet er.

Sie schubsen mich in die Tiefe.

Schwärze.

Ich kann mich nirgends halten.

Die Dunkelheit nimmt meinen Körper ein, raubt meiner Seele ihr Leuchten.
Krallt sich mit erbarmungslosen Fingern die Luft, die in meine Lunge gezogen werden sollte.

Meine Brust schmerzt.

Möchte den Schmerz kompensieren, und greife nach ihr.
Verletze sie.

Und falle.

Dein Gesicht erscheint vor mir, ich will mich festhalten, doch rutsche ab.

Die Hoffnung zerfällt.

Sie fällt in sich zusammen, wie eine Sandburg, die keinen Halt mehr findet.

Meine Hände heben sich, zehren nach deiner Wärme.

Dunkelheit.

Das Blut fliegt über mir, vermischt sich mit dem Salz meiner Tränen.

Es darf nicht bei ihr landen.

Sei stark.
Bete, dass es ihr gut geht.
Lebe für sie.
Sei so stark wie sie.

Noch bevor ich stark sein kann, verblasst dein Gesicht.

Es wird eins mit der unerträglichen Dunkelheit,
Und ich falle,
Ins unendliche Nichts.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 05 ⏰

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𝑩𝒍𝒖𝒕𝒆𝒏𝒅𝒆 𝑺𝒆𝒆𝒍𝒆- 𝑬𝒓𝒕𝒓𝒖𝒏𝒌𝒆𝒏 𝒊𝒏 𝑺𝒄𝒉𝒎𝒆𝒓𝒛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt