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                             -CHIARA-

"NENN MICH NIE WIEDER PAPA!", schrie mich mein angeblicher Vater an. Ich weinte noch lauter, sackte zu Boden und lehnte mich an den Schrank.

"HÖR AUF ZU WEINEN!" , schrie er mich erneut an. Ich konnte meine Tränen nicht mehr aufhalten, ich war  vollkommen hilflos. Wäre meine Mutter noch am Leben, hätte sie es niemals zugelassen, dass mir mein Vater auch nur ein Haar krümmt. Eine leise Wehmut erfasste mich. Ich war alleine und ihm völlig ausgeliefert.

Er drehte mir den Rücken zu und lief verärgert Richtung Tür. Mein Vater knallte die Tür zu, bevor er verschwand.

Warum ich? Jedes Mal ließ man die schlechte Laune an mir aus. Ich konnte froh sein, wenn er mich nur schlug...

Nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt habe, ging ich auf mein Bett zu. Es war spät, ich wollte einfach nur schlafen gehen. Obwohl ich so ausgepowert war, kriegte ich wieder mal kein Auge zu. Zu traumatisiert war ich von den üblichen Geschehnissen, die mich nahezu jeden Tag plagten.

Das viel zu helle Tageslicht schien durch die Gardinen, weshalb ich aufwachte. Ich rieb mir meine Augen und begab mich zunächst ins Bad.

Im Spiegel betrachtet, merkte ich, wie man mir ansehen konnte, dass es mir überhaupt nicht gut ging. Aber, wer sollte es schon merken? Mich versteckte man vor der Außenwelt so gut es ging. Zu niemandem hatte ich Kontakt, der mir jemals helfen könnte.

Es ging für mich unter die Dusche. Nach etwa einer halben Stunde war ich fertig und wickelte mir ein Handtuch um meinen Körper.

Meine Haare hatte ich bereits geföhnt. Anschließend lief ich zu meinem Ankleidezimmer, wo ich mir Unterwäsche, einen luftigen Pullover und eine schwarze Hose raussuchte.

Mein Zimmer verließ ich, während ich mir versicherte, dass mein Vater schon aus dem Haus war. Als ich in der Küche ankam, begrüßte mich unser Dienstmädchen, Claudia: "Hey Liebes! Wie geht es dir?" "Könnte besser gehen.", seufzte ich beklommen.
Mir könnte es definitiv besser gehen!
Claudia war immer für mich da. Sie wusste, sie könnte nie für meine Mutter einspringen, das wollte ich auch nicht!
Niemand wird je für sie einspringen können!
Aber Claudia hat sich immer um mich gekümmert. Sie weiß, dass mein Vater ein übergriffiges Verhalten gegenüber mir hatte.
Das störte ihn jedoch nicht, es sei denn, sie möchte ihren Job verlieren, auf der Straße landen und keine Familie mehr besitzen.
Mein Vater ist krank im Kopf!

"Du siehst ziemlich mitgenommen aus Chiara. Era tuo padre, vero (Das war dein Vater, nicht wahr)?",fragte sie mich besorgniserregend. Ich nickte und setzte mich auf den Stuhl am Esstisch. Sie brachte mir Frühstück und ich verspeiste. "Grazie!", bedankte ich mich bei ihr für das Essen. "Nessun problema (Kein Problem)!", versicherte sie mir.
"Ach ja, dein Vater teilte mir mit, er würde früher nach Hause kommen. Er wollte dich irgendwo mitnehmen",sagte Claudia.
Mich? Ich nickte verwirrend.

Wohin denn?

Hey, ihr Lieben ❤️
Wie findet ihr das erste Kapitel dieser Geschichte?
Ich würde mich auf Kommentare freuen! ❤️
Schaut gerne bei meiner anderen Geschichte vorbei!

If you Die I DieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt