Bei dir sein, ist Alles! - (Malec /Shadowhunter-AU)

Kapitel 1 - Alec - Team USA

„Lightwood, Herondale, Harrington? Herkommen!“ Coach Mayfield schnauzt unsere Namen durch die Eishalle mit einem Ausdruck im Gesicht, als ob wir gerade den Weltuntergang herausbeschworen haben. Ich schiebe das Visier meines Helmes hoch und blicke zu meinem besten Freund. „Was hast du angestellt?“ , zische ich ihn an.
„Ich?  Nix. Es sei denn…?“
„Es sei denn, was?“
„Ähm…naja…Nadja…“
„Nein! Nein Jace! Du hast nicht die Enkelin unseres Clubbesitzers gefickt? Alter!“ Ich fahre mit einer Hand durch mein Gesicht. Jace lässt nichts anbrennen. Und er nimmt nichts ernst. Verdammte Scheiße! Unser Goalie Kit Harrington hält neben uns. „Was ist los?“ Seine braunen Augen huschen nervös hin und her. Ich beruhige mich jedoch. Harrington ist der neueste Zugang. Frisch gedraftet, wieso sollte er Ärger bekommen,  weil Jace seinen Schwanz in alles reinstecken muss, was nicht bei drei auf den Bäumen ist?

„Wird’s bald Männer?“, blafft unser Coach und wir schießen los, stoppen Eis aufwirbelnd scharf vor dem Mann. „Auf die Knie!“ Sofort sinken wir alle drei mit einem Knie aufs Eis, das andere auf den Kufen aufgestellt. „Mir wurde so eben mitgeteilt, dass ihr drei nicht am Vorbereitungscamp teilnehmen werdet.“ Protest steigt aus meiner Kehle auf. Jace und ich sind Stanley Cup Sieger. Kit ist neu. Warum sollte man uns ausschließen? Das kann wirklich nicht wegen einem von Jace‘ Bettabenteuern – egal wie unpassend dämlich es auch war! – sein.

Coach Mayfield hält die Hand hoch, verlangt Schweigen. Und so schwer es mir fällt, ich schweige. „Coach Garroway von Team USA möchte das Team verjüngen für die kommenden olympischen Spiele in Lake Placid! Es kommt kurzfristig, aber nicht unverdient!“ Mein Mund klappt auf, genauso wie die Münder der zwei Jungs neben mir. Und nun grinst Coach Mayfield stolz, ein Funkeln in den Augen. „Glückwunsch Jungs. Ihr seid die Hoffnung, um Team USA endlich wieder nach vorne zu bringen.  Zeigt der Welt aus was die Rangers gemacht sind!“

Ich bin immer noch völlig fassungslos, als wir Stunden später die Eishalle in Lake Placid betreten. Bis vor ein paar Stunden hatte ich gehofft, wenigstens einmal bei einem der Trainings des A-Teams der Nationalelf dabei sein zu dürfen. Immerhin bin ich geborener New Yorker und Spieler der New York Rangers. Ebenso war ich bis zu meinem Draft letztes Jahr, Kapitän der U20. Da die Spiele in Lake Placid stattfinden, war der Gedanke an einen Besuch der Nationamannschaft also nicht abwegig.  Bisher hatte ich noch keine Einladung zum A-Nationalteam, was aber nicht verwunderlich war. Der Eishockeybund wollte nicht kurz vor olympischen Spielen die Mannschaft umändern.

Viele Amerikaner, natürlich besonders die Eishockeyfans, haben sich darüber aufgeregt, denn unser Team gehört zwar immer zu den festen Größen,  doch gewonnen  haben wir seit Jahren keines  der großen Turniere. Andere Nationen haben lange aufgeholt und uns unsere Position abstreitig gemacht, während Kanada und Russland wie immer stark sind.

Dann folgte der große Eklat. Der bisherige Coach des Teams USA fiel durch ungebührliches Verhalten gegenüber weiblichen Fans negativ auf und musste den Posten räumen. Mit Coach Garroway übernahm ein Mann, der erst vor 5 Jahren, als er 40 Jahre alt war, den Eishockeyschläger an den Nagel gehangen hat. Erst seit 2 Jahren ist er vollwertiger Trainer. Coach Garroway hat uns herbesstellt. Mein Herz rast bei dem Gedanken. Stanley Cup hin oder her, bester Rookie hin oder her, dies ist das Nationalteam! Die großen Namen!

„Alter! Ist das unglaublich!“ Jace sieht sich in der berühmten Eishalle um, auch er ehrfürchtig, genau wie Kit. Wir sind mit der Geschichte des Wunders von Lake Placid aufgewachsen. 1980 schlug das Eiskockey Team USA die damalige Sowjetunion vollkommen unerwartet. Jedes Kind in den USA das Eishockey spielt, kennt die Geschichte. Allein hier zu stehen, verursacht mir eine prickelnde Gänsehaut. Wir als gebürtige New Yorker, die ihre gesamte Eishockeylaufbahn in den Kinderteams der New Yorker Distrikte gestartet haben, ist es von noch größerer Bedeutung hier zu stehen.