Besser mal die Klappe halten, Kleines

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Als ich am nächsten Morgen gegen 9 Uhr aufwachte, war von meinen Elterns keine Spur mehr, nur ein Zettel. Auf diesem stand "Guten Morgen Inka, Ferdinand und ich sind schon in der Klinik, wir wollten dich nicht wecken. Wir sind gegen 19 Uhr wieder Zuhause, Frühstück ist fertig in der Küche. Mach dir einen schönen Tag (sei lieb!!) und geh bitte mit Lux und Lotta eine Gassirunde. Ich hab dich lieb" Das heißt ich bin den ganzen Tag alleine und kann ihn gestalten wie ich will- großartig! Erst ging ich duschen und machte mich dann auf den Weg in die Küche, wo ich geschmierte Brote vorfand, das wäre jetzt echt nicht nötig gewesen. Lux und Lotta saßen währenddessen neben meinem Stuhl auf dem Boden. Ich bin so froh, dass sie sich verstehen. Und ich überlegte, was ich heute machen will. Vielleicht mit den Hunden ein Picknick, obwohl das ist warscheinlich komisch alleine. Vielleicht gibt es hier irgendwo eine Reitanlage, wo ich meine Herbstferien verbringen kann. Oder ich besuche meine Eltern in der Klinik. Was auch immer es würde witzig werden. Als ich weiter nachdachte entschied ich mich dazu erst eine Runde mit den Hunden zu gehen, danach eine Runde shoppen und zum Schluss meine Eltern in der Klinik besuchen.
Als ich von der Gassirunde zurückkam, leerte ich noch den Briefkasten, die Post war inzwischen gekommen. Darin fand ich mehrere Briefe an Ferdinand, vier Stück an meine Mutter und einen Umschlag der an mich adressiert war. Die Briefe an meine Eltern legte ich ihnen in den Salon. Der Umschlag, der an mich adressiert war, nahm ich mit nach oben in mein Zimmer. Ich wollte mich sowieso noch umziehen. Oben angekommen setzte ich mich auf mein Bett, packte den Zettel aus. Darauf stand in verkrakelter Schrift:
Besser mal die Klappe halten, Kleines. Sonst kriegst du es mit uns zu tun.
Mir stockte der Atem. Hier wollte mir jemand was antun und zwar was gewalttätiges. Ich zog mich so schnell es ging an und rannte hinunter. Ich scheiß auf shoppen, dachte ich mir in diesem Moment. Den Zettel nahm ich gefaltet mit und sprintete zur nächsten U-Bahn Station stieg in die Bahn Richtung Mitte.
An dem vergammelten Bahnhof angekommen, stieg ich aus, rannte die Treppen hoch und lief so schnell es ging in die Charite. Anscheinend hatte ich eine gute Uhrzeit erwischt, denn mein Vater saß in seinem Büro und arbeitete dort.
Als ich ihm berichtete was passiert war, rief er sofort meine Mutter dazu. Ich sah den Schock in den Augen beider Personen. Und verstand die Konsequenzen hinter dem Drohbrief....

The daughter of two doctorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt