29. Kapitel

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Ich bemerkte wie sich etwas neben mir bewegte, weswegen ich sofort meinen Arm ausstreckte und den Körper neben mir festhielt. "Nicht gehen.", murmelte ich und drückte mein Gesicht in seinen Nacken. "Ich muss los.", brummte er und machte sich von mir los. "Ardy hat mir schon etliche Male geschrieben.", Er setzte sich auf und rieb sich seine Augen. "Dann bist du eh' schon zu spät, kannst ja noch bleiben.", ich setzte mich aufrecht und krabbelte zu ihm rüber um von hinten meine Arme um seinen Nacken zu schlingen und meine Hände vor seiner Brust zu verschränken. "Mina mach' es mir nicht so schwer.", er seufzte, aber entfernte sich nicht von mir. "Ich möchte die neue EP endlich fertig machen, außerdem schweben mir noch so viele Ideen im Kopf rum.", er schwärmte schon wieder und ich hörte ihm gerne zu. "Dann lauf Forrest, lauf!", summte ich in sein Ohr und küsste ihn kurz dahinter. "Mina.", seufzte er und drehte sich in meinen Armen. Warum habe ich so ein wahnsinnig attraktiven Freund? Ruckartig stand er auf, doch ich klammerte mich an seinen Oberkörper, der mit seinem "Don't worry it's not my blood"-Shirt bedeckt war. Er lief mit mir in die Küche und setzte mich auf dem Küchentisch ab. "Wann kommst du denn wieder?", ich wackelte mit den Beinen und guckte ihn abwartend an. "Keine Ahnung.", er schob sich sein Salami-Gurken Toast in den Mund und schüttete mir was zu trinken ein. "Du hast seit gestern Abend nichts mehr getrunken.", er streckte mir das Glas entgegen, was ich entgegen nahm und um einen Schluck leerer machte. "Ganz austrinken." "Man ich trink sonst auch immer zwei Gläser am Tag.", ich war ein wenig genervt von seiner Überfürsorge, ich bin 19, ich brauche niemanden, der mir sagt was ich zu trinken habe. "Ich schreib' dir, wenn ich zurückkomme.", sagte er nurnoch, zog sich um und ging aus dem Haus. Dann halt kein Abschiedskuss. Ich ging wieder in Taddls Zimmer und setzte mich an seinen PC, wo ich ein paar Runden CSGO zockte, bis mein Handy klingelte. "Ja?", ich klemmte mir mein Handy zwischen Schulter und Ohr und lief durch die Map. "Mina, sag' mal bist du komplett durch mir nicht auf Whatsapp zu antworten?" "Excuse-moi pour avoir une vie.", nuschelte ich und konzentrierte mich auf meine Gegner. "Wo bist du? Deine Wohnung ist leer, niemand weiß wo du bist.", sie hatte ihren aufgebrachten Unterton immernoch nicht geändert. "Ich bin bei meinem Freund.", pustete ich und stöhnte kurz, aufgrund meines Todes im Spiel. "Bei deinem Freund?", sie betonte das Wort "Freund" so stark, das ich dachte sie würde es durch das Telefon hindurch zu mir schicken. "Ja." "Kannst du mal aufhören dir alles aus der Nase ziehen zu lassen?", durch ihre Wut rollte sie das "r" nochmehr wie sonst, was mich amüsierte. "Ja. Ich bin in Köln. Und falls irgendwas ist, ruf' mich an. Aber nicht jetzt.", brummte ich ins Telefon und legte auf. Alles was sie mir zu sagen hätte, wäre über mein Benehmen, mein Verhalten und alles drum und dran, aber es war genug, das ich mich selbst kritisierte. Ich zog mich schnell um, machte mich frisch und stieg in meine Vans, bevor ich mir den Ersatzschlüssel und mein Handy nahm um in die Innenstadt Kölns zu laufen. Ich setzte mich an die Domtreppen und guckte über die Domplatte, überall liefen Menschen umher. Ich setzte mich in ein Starbucks, bestellte mir einen großen Kaffee und ließ mich nieder. Die letzten Tage und Wochen hatten mir eindeutig zu schaffen gemacht. Ich war in Köln, bei meinem Freund, weg von Zuhause, Streit mit der Familie, immernoch kein Job. Ich sollte langsam mal was anfangen, also merkte ich mir vor, am PC heute Abend nach Stellen zu suchen. Meinen Kaffee ausgeschlürft verließ ich Starbucks und lief zum nächsten H&M um mir ein paar Sachen zu holen und zum Snipes für neue Schuhe. "Welche Schuhgröße haben Sie?", fragte der junge Mann vor mir, mit dem SNIPES-Logo auf seinem grauen Shirt. "37, aber nehmen sie 36, bei Nike nehme ich immer ne' Nummer kleiner.", wies ich ihn hin und er verschwand im Lager. "Die Nike Huaraches haben wir nur noch in 37, wollen Sie die trotzdem anprobieren?", ich bejahte. Ich schlüpfte in die schwarzen Nikes und tatsächlich passten sie mir, sogar fast wie angegossen. "Die nehm' ich!" "Alles Klar.", er packte sie ein, entnahm mir das Geld und händigte mir den Kassenbon und die Tüte aus. "Danke.", zwinkerte ich und verlies den Laden. Snipes hatte verdammt coole Mitarbeiter. Mein Handy klingelte, doch ich machte es direkt aus. Wer auch immer was von mir wollte, hatte halt mal Pech gehabt. Insbesondere im Moment, habe ich einfach nicht die Kraft jeden Tag in der Woche 24h am Tag online oder erreichbar zu sein, außerdem würde mir eine Handypause gut tun. Ich schlenderte weiter durch Köln's Straßen und da ich ziemlich weit gelaufen war, beschloss ich die S-Bahn zum Dom zu nehmen und dann nach Hause zu gehen, was ich dann auch tat.

Gamer Love [Taddl Tjarks] l IN PROGRESSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt