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Melinda's POV:

Die Sonne scheint mir ins Gesicht, und langsam öffne ich meine Augen.

Die Nacht ging so schnell vorbei, und ich bin immer noch total müde.

Ich frage mich, wie spät es ist, und schaue nach rechts, um zu sehen, ob Stacy schon wach ist, aber ihr Bett ist leer.

Ich setze mich langsam auf und reibe mir die Augen, um richtig wach zu werden.

Ich nehme mein Handy vom Nachttisch und schaue auf die Uhr.

Es ist erst 8 Uhr morgens.

Ich dachte, wir würden länger schlafen, da wir gestern erst um 1 Uhr ins Bett gegangen sind.

Langsam stehe ich auf und laufe ins Bad. Ich frage mich, wo Stacy ist, weil sie normalerweise immer diejenige ist, die länger schläft.

Auf dem Weg zum Bad kommen mir langsam die Erinnerungen von gestern Nacht hoch ... die Party ... der Unfall ... die Polizei.

Im Bad angekommen, blicke ich auf Stacy.

Sie sitzt vor der Badewanne, die Knie an die Brust gezogen. Langsam laufe ich zu ihr, doch sie starrt nur ins Leere.

„Hey ... Stacy ..."

sage ich leise und setze mich neben sie auf den Boden.

Langsam schaut sie mich an.

Erst jetzt fällt mir auf, dass sie verweinte Augen hat und ihre Wangen nass sind

. Sie sieht aus, als hätte sie die ganze Nacht durchgeweint. Ich kann mich aber ganz genau erinnern, dass sie vor mir eingeschlafen ist ...

„Du kannst mit mir über das reden, was gestern passiert ist, das weißt du doch, oder? Es war für uns alle ein Schock, aber die Feuerwehr war rechtzeitig da. Sie haben ihn ins Krankenhaus gebracht, soweit ich weiß"

flüstere ich und lege meine Hand auf ihren Rücken, mache kreisende Bewegungen.

„Mel, ich ... ich habe richtig Mist gebaut"

sagt sie weinend, und ich runzle leicht die Stirn.

„Was ... was meinst du damit, du hast Mist gebaut?"

„Denis ist meinetwegen aus dem Fenster gefallen."

Was? Hä? Ich verstehe das gerade nicht. Sie war doch die ganze Zeit bei Michael, das weiß ich zu 100 Prozent.

Immerhin hatte ich immer ein Auge auf sie, als ich sie aus dem Gespräch holen musste.

„Ich verstehe es nicht ganz. Du warst doch die ganze Zeit bei Michael?"

Sie schnieft und wischt sich die Tränen ab.

„Ja, war ich, aber vor der Party habe ich herausgefunden, dass Denis eine Affäre mit Ina hat. Aber Ina hat doch einen Freund, und ich habe sie darauf in der Schule angesprochen. Und wie es aussieht, hat ihr Freund alles mitbekommen und ist dann auf der Party einfach auf Denis zugerannt und hat ihm eine reingehauen ... Mel, es ist alles meine Schuld"

sagt sie und beendet ihren Satz mit einem Schluchzen.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, wenn ich ehrlich bin, dass Ina ihren Freund betrügen würde ... Sie ist eigentlich das blanke Gegenteil.

Ich umarme Stacy und streichle ihr über den Kopf. Als ich meinen Mund aufmache, unterbricht sie mich:

„Mel, ich ... ich habe so Angst. Ich hoffe, er wird wieder gesund. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn er nicht wieder gesund wird."

Sie erwidert meine Umarmung, und ich streichle sie weiter über den Kopf.

„Es ist nicht deine Schuld. Wenn, dann ist es Inas Schuld. Immerhin hat sie ihn betrogen. Bitte gib dir keine Schuld, okay? Es wird alles wieder gut. Und Denis wird auch wieder gesund."


Ich nehme ihr Gesicht in meine Hände und schaue ihr in die Augen.

„Schau mal, wir machen uns einen ruhigen Tag und verarbeiten alles, okay? Und dann entscheiden wir heute Abend, ob wir zur Afterparty gehen, ja?"


Daraufhin nickt sie und umarmt mich wieder.

Ich denke nicht, dass es Denis auf Dauer schlecht gehen wird.
Immerhin war die Feuerwehr schnell da.

Wir verweilen noch ein paar Minuten auf dem Badezimmerboden, dann stehen wir auf und verlassen das Bad....

Chloroform (Highschool Dark romance)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt