Offenes Gespräch

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Als ich aufwachte, lag ich in meinem Zimmer auf dem meinem Bett. Ich konnte mich nicht wirklich daran erinnern wann ich hier hoch gegangen war. Der Abend gestern war lustig, allerdings verschwimmt alles nach einiger Zeit und hämmernde Kopfschmerzen plagten mich nun. Jemand klopfte gegen meine Tür. Ich zog mir rasch etwas an und öffnete sie. Vor mir stand Lucifer mit zwei Tassen in der Hand, eine davon meine. In diesen befanden sich Teebeutel.

"Du warst gestern ganz schön weggetreten" lachte Lucifer, setzte aber gleich wieder eine ernste Miene auf. Ich verstand nicht, was ihn betrügen könnte, schließlich lief das Gespräch zwischen ihm und Charlie gut und der Abend war auch nett gewesen. Als ich ihn danach fragte, setzten wir uns aufs Bett und er fing schwermütig an zu erzählen, was gestern Abend außerhalb meiner Erinnerung geschah. "Erst warst du einfach nur witzig drauf, aber als die anderen nach und nach gingen und nur noch wir da waren, hast du angefangen besorgt zu werden und es hörte sich so an als würdest du eher laut denken als mit mir zu reden." Als er das sagte, dämmerte es mir. Meine Sorgen, meine Unsicherheiten, ich hatte sie doch nicht etwa alle laut ausgesprochen. "Du hast angefangen zu erzählen, dass du bei Rosie warst und ich fragte was ihr unternommen habt und dachte mir nichts dabei. Als ich die Frage gestellt hatte, hast du in die Leere geschaut und, wie gesagt, eher deine Gedanken laut ausgesprochen, als mit mir zu reden. Du sprachst von deinen Unsicherheiten bezüglich der Intimität zwischen uns und all das." Panik breitete sich in mir aus. Ja, ich hatte vor mit ihm darüber zu reden, aber ich dachte eher an eine nüchterne Unterhaltung, bei der ich mir gut überlegen könnte was ich ihm wie sage. Jetzt war es zu spät dafür. 

"Alastor?" In meiner inneren Panik und der Enttäuschung von mir selbst, hatte ich nicht gemerkt, dass Lucifer mir leicht über den Rücken strich. "Ich...ich hatte eigentlich geplant mit dir heute darüber zu reden...bedacht und ruhig...aber jetzt..keine Ahnung wie ich damit umgehen soll. Ich kann mich an nichts erinnern und ich hätte nie gedacht, dass ich betrunken so unbedacht sein kann..das...kam sehr unerwartet." Die Worte brachte ich nur schwer heraus, da ich mich darauf konzertierte, meine Stimme weniger zittern zu lassen und meine Atmung ruhig zu halten, was mir aber nur halb gelang. "Ich bin ehrlich gesagt froh, dass du es so offen und direkt gesagt hast. Nüchtern hättest du mir wahrscheinlich nicht mal die Hälfte deiner wahren Unsicherheit gezeigt. Ich liebe die Al" mit diesen Worten nahm er mich, ich immer noch leicht am beben, in den Arm "und nichts wird daran ändern." Die Erleichterung in mir breitete sich aus, als er das sagte und ich spürte, wie ich ruhiger wurde. Lucifer strich mir langsam und beruhigend über die Haare. "Ich habe eine Idee, naja, es ist mehr ein Vorschlag" fing er an weiter zu reden "Da ich dich nicht in bedrängen will und somit alles nur schlimmer mache, würde ich vorschlagen, dass du den ersten Schritt in diese Richtung machst. So kannst du allein bestimmen, wann du dich dazu bereit fühlst und ob diesen Schritt gehen willst." Das hörte sich tatsächlich nach einer guten Idee an. Ich nickte zustimmend, immer noch in seinen Armen liegend. 

Er gab mir ein Kuss auf die Stirn und fragte, auf was ich heute Lust hätte, schließlich hätte er mir versprochen den Tag mit mir zu verbringen. Ich überlegte kurz. "Wir könnten in einem Park spazieren gehen, so wie früher auf der Erde" sagte ich dann. Lucifer fand diese Idee wohl genau so toll, wie ich, denn er sprang sofort auf und wollte direkt los. Als wir einen, für die Hölle, schönen Park gefunden hatten, liefen wir diesen entlang. Hier war kaum eine Seele zu sehen und die, die da waren, machten um uns einen Bogen. Aus Angst vielleicht? Eigentlich war es mir auch egal weshalb. Der Abstand war mir sogar mehr als recht. Lucifer fing plötzlich an laut aufzuschreien vor Begeisterung, was mich kurz zusammenzucken lies. Ich sah nach weshalb er so aufgeregt war. Da waren doch tatsächlich Enten in dem kleinem ausgeblassten Teich. Weshalb sollten Enten in die Hölle kommen? Lucifer schien vor Freude zu strahlen. Ich musste darüber leicht schmunzeln. Wer hätte gedacht, dass der König der Hölle zu einem auf und ab springendem Kind werden kann, wegen Enten? Als er jedoch drohte, durch seine Aufgeregtheit, fast in den Teich zu fallen, ergriff ich schnell von hinten seine Hüfte und schlung meine Arme um ihn, was mich fast selbst in den Teich befördert hätte. "Pass lieber auf, oder willst du zum Futter deiner geliebten Enten werden?" lachte ich. Er drehte den Kopf leicht zu mir, ebenfalls lachend. Ich konnte nicht anders als ihn zu küssen. Den Rest des Tages verbrachten wir im Park. 

Als wir wieder beim Hotel waren, war es bereits dunkel. Wir beide hatten kein Interesse daran uns zu den anderen zu setzten und gingen direkt nach oben. Ich sah wie alle uns verwundert nachsahen, Charlie mit eingeschlossen. "Du hast Charlie nur von dir und Lilith erzählt?" sah ich zu Lucifer. Ich nahm an, dass er bei dem Gespräch mit Charlie uns ebenfalls erwähnt hatte. "Ja, ich wollte sie nicht gleich überfordern" sagte er entschlossen. Wir gingen in Richtung Lucifers Zimmer. Dort angekommen, setzten wir uns auf das Sofa, dass in einer Ecke des Raumes stand. Einen kleinen Fernseher hatte er ebenfalls in seinem Zimmer stehen. Da ich mich noch nicht von ihm verabschieden wollte, überlegte ich, ob wir uns einen Film ansehen sollten. Lucifer hatte den gleichen Gedanken, denn er lief wie automatisch zum Fernseher und legte eine DVD ein. Auf dem Sofa legte er sich zwischen meine Beine auf meine Brust und wir sahen uns den Film an.

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