Aus eins und eins wird drei

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Ich konnte kaum glauben, dass ich das dachte, aber ich wollte entweder meine Depressionen oder meinen Schlaf zurück. Dieser Monat war für mich einfach nur grauenvoll. Mir tat alles weh. Ich verstand nicht, wieso die Menschen es so toll finden, wenn das Baby tritt. Für mich war das, ironischerweise, wie ein Tritt in den Magen. Alastor war immerhin immer für mich da und unterstütze mich weiterhin. Ich konnte immer noch nichts alleine machen, aber diesmal nicht wegen den Depressionen, sondern weil mir dieses Kind meine letzte Kraft raubte. Abends lag ich seitlich auf Alastor. Er lag auf dem Rücken. Mit seiner Hüfte oder seinem Bein, je nachdem wie weit unten ich lag, konnte ich meinen Bauch stützen. Es war angenehm dieses Gewicht für eine Weile los zu sein. Hin und wieder stellte er mich auf, damit ich mich wenigstens etwas bewegte. Um es mir leichter zu machen, stellte er sich hinter mich und versuchte auch hier meinen Bauch so gut es ging zu stützen. Ich hatte wirklich Glück mit ihm. Jede Bewegung war für mich anstrengend. Beim Stehen lehnte ich mich eher an ihm an, als selbst zu stehen. Alastor musste manchmal ins Hotel gehen, um dort auszuhelfen und sicherzustellen, dass niemand in mein Zimmer ging. Immer bevor er ging, half er mir mich hinzulegen und er legte sein Kissen unter meinen Bauch, damit ich es bequem hatte. Dann gab er mir einen Kuss und ging.

Es war wieder so ein Tag, an dem er Charlie half. Einige Zeit nach dem er gegangen war, spürte ich ein elendes Stechen in meinem Bauch, was mich schmerzhaft aufschreien ließ. Ich spürte, wie etwas Flüssiges aus mir lief. Nein. Nicht jetzt. Bitte. Die Schmerzen wurden schlimmer. Ich versuchte mittels meiner Magie eine kleine Flugpost an Al zu senden. Es wurde unerträglich und es war bereits eine halbe Stunde vergangen. Fuck, wo war Alastor?! Ich lag gefühlt Stunden so da und rollte mich immer mehr vor Schmerzen ein. Als ich hörte, wie Alastor das Haus betrat, rief ich ihn. Sofort kam er zu mir und merkte schnell was los war.

*Zeitsprung. Ich überlasse jedem selbst wie er sich das vorstellt.

Nach ewigem Leiden und Schmerzen, spürte ich, wie sich alles wieder entspannte. Ich war außer Atem und fix und fertig. Noch bevor Al oder ich irgendwas sagen konnten, schlief ich ein. Als ich aufwachte, merkte ich, das Al mich angezogen haben muss. Ich hatte eine bequeme Hose und ein viel zu großes T-Shirt an. Alastor saß neben mir auf dem Bett und in seinen Armen...Was das...? Meine Güte ist die süß. Nur schwer konnte ich mich aufsetzten. Alastor bemerkte, was ich vorhatte, und versuchte mir mit einem Arm zu helfen. Ich musste erst einmal verschnaufen. Dann sah ich sie. Sie war so klein und zierlich. Al gab sie mir rüber, mit seinen Armen unter meinen. Er hatte wohl Angst, dass ich sie nicht halten konnte. Als er sicher war, dass ich keinen Schwächeanfall bekam, legte er einen Arm um mich und mit dem anderen hielt er sie ebenfalls. „Du hast es geschafft. Auch wenn es schwer war, für dieses kleine süße Wesen hat sich das Ganze gelohnt." Ich konnte ihm nur zustimmen. „Wie wollen wir sie eigentlich nennen?" fragte er. Ich überlegte und erinnerte mich an den Film, den er zeigte, als wir den anderen von unserer Beziehung erzählt hatten. Seine Schwester wurde hin und wieder gezeigt. Sie war ihm sehr wichtig und die beiden standen sich offensichtlich nahe. „Wie wäre es mit Kira?" Er schaute mich für einen Moment verwirrt an. „Ich weiß, dass du und deine Schwester euch sehr nahestandet, daher dachte ich, es wäre eine schöne Idee, sie nach ihr zu benennen." Er schaute immer noch leicht verwirrt, aber stimmte mir dann freudig zu. Mir fiel ein, dass ich mir nun endlich wieder meinen gewohnten Körper zurückgeben konnte. Dies tat ich sofort und die Schmerzen, die ich untenrum verspürte, verschwanden damit. Es war angenehm wie vollständig ich zu sein.

Nach einigen Wochen, entschlossen wir uns, ins Hotel zurückzugehen und sie allen vorzustellen. Wie sie zu Stande kam, ließen wir unkommentiert. Natürlich hatten die anderen Fragen und waren verwirrt, aber sie beließen es dabei, als sie merkten, dass wir nicht auf ihre Fragen eingingen und freuten sich für uns.

Kira hatte rot-blonde Haare und die Farben, waren ähnlich wie bei Alastor verteilt. Wie bei Al, war Rot die dominantere Farbe. Sie hatte ebenso die gleichen Ohren wie er. Ihre Hautfarbe war meiner sehr ähnlich mit den zwei Kreisen im Gesicht. Diese waren aber nicht rot, wie bei mir, sondern schwarz. Meinen Schweif hatte sie ebenfalls geerbt. Ihre Augen waren eine Mischung aus unseren. Wie bei Alastor, waren sie rot, aber sie hatte keine Pupillen, so wie ich. Das Rote um ihre Iris strahlte, ebenfalls wir bei mir das Gelb-Goldene. Sie war einfach perfekt. Ich übergab sie Charlie, damit die beiden sich besser kennenlernen konnten, sie waren schließlich Schwestern. Erschöpft ließen Al und ich uns aufs Sofa fallen. Die Kleine hatte eine echt laute Stimme, bei der sie sich nicht scheute, sie einzusetzen, besonders nachts. Al hatte seit langem seine Frisur zu einem geschlossenen Zopf gewechselt, so wie er ihn damals bei unserem Date hatte. Kira hatte ihm mehrfach die Haare vollgesabbert und dies nervte ihn nach einiger Zeit, da er jedes Mal danach duschen musste. Wir liebten sie über alles, aber diese kleine Pause tat echt gut. Ich hatte mich mehrfach bei Al bedankt, dass er immer für mich da war und auch diesmal nutze ich den kleinen Moment für uns und sagte es ihm. „Du musst dich nicht bedanken. Für mich war das selbstverständlich und ich habe es gerne getan." Mit diesen Worten gab er mir einen leidenschaftlichen Kuss. Einen Kuss, den wir lang nicht mehr hatten. „Hey, Papas, kommt mal wieder her. Wir würden uns gerne mit euch unterhalten. Gerade mit dir Lucifer, es ist eine Ewigkeit her" hörten wir Veggie hinter uns. Wir standen auf und gesellten uns zu den anderen. Wir redeten viel. Ich wollte nach Charlie sehen, da ich ihr nichts aufbürden wollte, aber sie schien recht glücklich mit Kira, also ließ ich sie. Ich hörte Kiras lachen. Ich hatte vergessen, wie schön es war Vater zu sein und ich war froh, diese Freude mit Al zu teilen, der das Alles zum ersten Mal erlebte. Ich war froh, endlich eine glückliche Familie zu haben, mit jemandem, der mich liebte und den ich liebte. Wir sahen uns lächelnd an und küssten uns sanft und liebevoll.

Charlie kam leicht überfordert zu mir und übergab mir Kira, die aus dem nichts anfing zu weinen. Es war spät, also entschlossen wir uns, ins Bett zu gehen. Wir liefen nach oben in mein Zimmer. Al öffnete die Tür und als ich den Raum betrat, konnte ich nicht anders als staunen. Alastor hatte das Zimmer wirklich schön hergerichtet. Neben unserem Bett stand das Kinderbett und weiter drinnen im Zimmer standen auch so Sachen wie Wickeltisch und ein Schaukelstuhl. Das Sofa und den Fernseher hatte er zur Seite geschoben. Es sah auf jeden Fall kinderfreundlicher aus als davor. Al nahm mir die immer noch weinende Kira ab und wiegte sie hin und her bis sie einschlief. Daraufhin legte er sie ins Bettchen. Er hatte ein besonderes Talent dafür. Egal was er machte, sie schlief sofort bei ihm ein. Auch wir legten uns müde ins Bett und kuschelten uns eng aneinander. 

Radioapple - Liebe, die ewig hältWo Geschichten leben. Entdecke jetzt