Kapitel 8: Kleine Schritte Große Träume (3)

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Hunter kam immer näher und ich schließte langsam meine Augen. Jetzt würde es passieren. Doch als wir gerade dabei waren uns zu küssen klingelte es an der Tür. Wir beide sprangen auf. ,,Na super timing", sagte Hunter ironisch und leise, nur nicht leise genug. ,,Ich bin gleich da", sagte er. Ich nickte. Ich richtete mein Kleid und schrieb Remi sofort alles was passiert war. Einpaar Minuten später schrie Hunter ich solle runter kommen. Und es roch himmlich. ,,Pizza", schrie ich. ,,Jap, die habe ich uns bestellt." Ich saß mich auf die weiche, beige Couch hin und wartete darauf das Hunter die Pizza öffnete. ,,Na los Olivia. Hau rein." Leute würden denken ich sei verrückt aber ich tat genau das was Hunter sagte. Ohne zu zögern. Nach dem Essen übten wir noch fast eine Stunde und dann war es auch schon spät. ,,Danke nochmal für alles Hunter", sagte ich. Er nickte nur und lächelte. Als er die Tür öffnete und ich einpaar Schritte von seinem Haus entfernt war, hatte ich so ein komisches Gefühl im Bauch. Ohne nachzudenken rannte ich zurück. Ich stand nur noch einpaar Zentimeter vor Hunter. Er schaute mich fragend an aber ich ignorierte seine Blicke. Ich ging hoch in Zehnspitzen, schließte meine Augen und küsste ihn..

,,Ja und dann küsste ich ihn." ,,Ich kann es nicht fassen. Du hast ihn einfach geküsst?!", sagte Remi zum tausendsten mal. ,,Ich hab ihn nicht wirklich geküsst. Nur ein Kuss auf der Wange. Nicht mehr", sagte ich beschämt. ,,Mhmm..", sagte Remi verdachtvoll. ,,Also du singst  wieder?" Ich nickte. Und er singt und spielt Gitarre?" Ich nickte erneut. ,,Du hast ja mal Glück", sagte sie. ,,Okay können wir jetzt über was anderes reden ?" ,,Klar, hast du Lust schlafen zu gehen. Es ist schon irgendwie spät. Außerdem arbeitest du ja morgen." ,,Das habe ich komplett vergessen", sagte ich, stöhnte laut und ließ mich rückwärts fallen. ,,Okay, ich geh dann mal." ,,Okay." Ich brachte Remi zur Tür, umarmte sie und knallte die Tür zu. Dannach ging ich in meinem Zimmer rein und plumpste mich auf dem Bett. ,,Ich habe Hunter geküsst?!", schrie ich in meinem Kissen. Nach diesen Gedanken wurde ich rot. Irgendwann kriegte ich mich dennoch zusammen und beschloss ein Bad zu nehmen. ,,frisch wie neu", sagte ich nach einem 40 Minütigen Bad.

Ich öffnete das Fenster, denn es war super stickig hier drin. Weil ich seit langem nichts produktives gemacht hatte, zeichnete ich etwas. Das ist mein drittlieblingshobby nach essen und schlafen. Ohne das ich es wusste befand ich mich im tiefen Schlaf. Mitten in der Nacht hatte ich den Albtraum von meiner Mutter. Wenn ich nur wüsste was es zu bedeuten hatte. Doch ich ging wieder schlafen und machte mir nicht so viele Gedanken darüber. Am nächsten morgen war ich müde wie noch nie. Doch ich zwingte mich aus meinem Bett und machte mich bereit für die Arbeit. Beim bedienen der Kunden sah ich jemand denn ich sowasvon nicht erwartete. ,,Dad was machst du denn hier?" ,fragte ich. ,,Ich wollte doch nur meine Tochter wieder besuchen. Du gehst weder an meine Anrufe noch an meine Nachrichten ran. Was ist los?" ,flüsterte er. Ich saß mich kurz hin. ,,Es tut mir leid Dad. Aber du kennst doch bestimmt noch Nick?" Er nickte. Sie gab mir vor einpaar Tagen eine Einladung zu einem SingingContest und-" ,,Ist es das was ich denke?" ,,Woran denkst du denn?", sagte ich mit einem lächeln. ,,Du singst wieder ?" Ich nickte glücklich. ,,Oh mein Schatz. Das ist ja wundervoll", sagte er glücklich. Und es machte mich glücklich ihn glücklich zu sehen. ,,Ahem? An die Arbeit", rief mein Boss. Dad und ich mussten einfach nur lachen. ,,Wir sehen uns später. Ich würde gerne Zeit mit dir verbringen. Deine Geschwister sind bei Oma. Sushi zum Feiern?" ,,Ihh, Dad. Du weißt doch ich esse kein Sushi", sagte ich angeekelt. ,,Bis später!" ,,Tschüss Dad." Mann, war ich froh das Dad nochmal vorbeikam. Ich war viel wacher. ,,Hop Hop, Frau Brown. An die Arbeit. Ich will es nicht wiederholen." Ich ging zur Kasse und äffte ihn nach aber nur so das er mich nicht hörte. 

Endlich war meine Schicht vorbei und genau in denselben Moment, rief mich Dad an. ,,Hey Dad. Was gibts ?" ,,Gehen wir noch essen?" Oh das hatte ich total vergessen. ,,Ehm, ich muss leider üben. Du weißt ja schon, fürs SingingContest." ,,Lehnst du gerade freies Essen ab?" ,,Ein Moment Dad. Ich ruf dich gleich wieder an, versprochen!" ,,OKAY." Und er legte auf. Ich ging schnell zwischen dem Chat von mir und Hunter. Ich hoffte so sehr das er Zeit hatte. Denn ich würde gerne mit ihm weiter Proben und vielleicht auch über den Kuss sprechen. Ich glaube es war jetzt schon erkennbar das ich auf ihn stehe oder? Ich sendete die Nachricht ab, in der Hoffnung er würde direkt antworten. Doch es kam nichts. Ich kannte Hunter jetzt nicht so gut aber ich weiß dass er immer auf meine Nachricht sofort antwortete. Ich war etwas enttäuscht. Rufte jedoch meinen Dad an und nahm seine süße Einladung herzlich an.

,,Ahh, ich weiß nicht was ich anziehen soll", schrie ich. Währemdessen lag überall in meinem Zimmer verschiedene Arten von Klamotten rum. Als ich dann eine kleines Kiste in meinem Schrank sah, nahm ich es und öffnete es. Ich war fasziniert. ,,Mamas Kleid?!", flüsterte ich. Mit Tränen gefüllten Augen nahm ich das Kleid und zog sie an. ,,Es passte perfekt. Danke Mum", sagte ich mit zitternder Stimme. 

Vor dem Restaurant sah mich Dad an und stand stocksteif da. ,,Du siehst wunderschön aus, Darling", sagte er und sein Mund vibrierte dabei. ,,Danke Dad." Wir umarmten uns und als wir uns endlich einkriegten gingen wir zu unseren servierten Tisch. ,,Es ist wunderschön hier Dad." ,,Ach das ist noch gar nichts. Das ist das mindeste was ich tun kann." Ich nahm seine Hand. ,,Und das ist genug." Wir bestellten unser Essen und ich nahm eine Spaghetti Cabonnara. Dad nahm wie immer Pommes und Schnitzel. Und als Dessert kam, nahm ich mir Maccarons wie üblich. Aber Dad probierte zum ersten mal die >>Créme Brulée<<. Heimich nahm ich mir einen kleinen Stück von Dads Desserts. ,,Hey", sagte er als er mich erwischte. Danach lachten wir. ,,Ich bin satt Dad", sagte ich. ,,Haha, alles klar. Ich gehe mal ganz kurz auf Toilette, ja?" ,,Okay." Dad stand auf verschwand hinter der Schlange. ,,Warum müssen so viel auf Toilette?", fragte ich erstaunt. Doch ich dachte nicht lange darüber nach und holte mein Handy aus meiner Handtasche. Immernoch keine Antwort von Hunter. Nicht das ich jetzt hingegangen wäre. Mit einer betrüblichen Grimasse saß ich einfach da. Vielleicht hatte es ja was mit dem Kuss zu tun. Ich wusste ich hätte es nicht machen sollen. ,,Liv? Liv, was ist los", hörte ich eine schwache Stimme sagen. Als ich endlich aus meinen Gedanken raus war schaute mich Dad mit einem besorgten Blick an. ,,Hey, alles okay?" ,,Ja, mir gehts nur einbisschen schlecht", sagte ich. Und ich hatte keine Ahnung ob es eine Lüge war oder wahr war. ,,Ich habe dann den perfekten Ort." Dad nahm meine Hand, bezahlte schnell und ging aus dem Restaurant.

Es war eine 10 Minuten Fahrt. Und den restlichen Weg mussten wir laufen. Es hatte sich jedoch gelohnt, denn wir kamen an einem wunderschönen Rosengarten, was direkt auf einer Bergspitze war an. Dad saß sich hin. ,,Hier waren wir mit deiner Mutter. Du kannst dich höchstwahrscheinlich nicht erinnern, aber du warst noch so klein. Und deine Mutter hatte das exakte Kleid an." ,,Es ist wunderschön hier", sagte ich und roch die frische Briese von Paris. ,,Was ist los Schatz?", fragte Dad unglücklich. ,,W-was?! Mir g-gehts gut. Wieso f-fragst du ?", stotterte ich. Na super gemacht Olivia Brown! ,,Ich kenne dich Liv. Wenn du was am Herzen hast dann merke ich es. Ich bin dein Vater. Und mir tut es weh wenn ich merke wenn meine älteste Tochter mir nicht alles sagen kann." Dad sagte es mit Trauer aber er sah dabei so furchtlos aus. Mit seinen braunen Augen und dunkelroten Haaren die leuchteten und glitzerten im Mondlicht. ,,Ich- Es tut mir leid Dad." Und dann fing ich an zu weinen. Dad schaute mich nur besorgt an. Nahm mich am Arm und streichelte mich am Kopf. ,,Shh, alles wird gut." Irgendwie hatte ich mich wie ein kleines Kind gefühlt aber das ist egal, denn ich bin Dads Mädchen. Als ich auch aufhörte schaute ich weiterhin auf die schöne Aussicht. Ich nahm tief Luft und erzählte Dad alles was passiert war. Wie ich Hunter traf und auch als ich bei Honfleur war. Und am wichtigsten der Kuss der gestern passierte und Hunter der mich ignorierte. ,,Vielleicht braucht er einfach Zeit zum verarbeiten." ,,Wieso braucht er Zeit?! Ich hatte ihn geküsst." ,,Weißt du jeder verarbeitet sowas schneller oder langsamer." Ich nickte und schaute dann auf seine wunderschönen braunen Augen die im Mondlicht leuchteten. ,,Weißt du? Du erinnerst mich sehr an deiner Mutter. So mutig und nicht vergessen wunderschön. Du hast das getan was du für richtig hälst und nicht das was andere Leute für richtig halten." Ich lächelte. ,,Seh ich da etwa ein lächeln?" Ich kicherte. ,,Deine Mutter würde jetzt sagen Folge deinen Herzen denn-" ,,Es zeigt dir immer den richtigen Weg zur richtigen Zeit", beendete ich seinen Satz. ,,Das ist mein Mädchen", sagte Dad lachend. ,,Deine Mum wäre jetzt so stolz auf dich", fügte er hinzu. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und wir saßen da für eine Weile. Und als ich Mums Gesicht im Himmel sah, wusste ich das es die richtige Entscheidung war Dad das alles erzählt zu haben.

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