Kapitel 7 - Something I can never have

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This thing is slowly taking me apart

Grey would be the color if I had a heart


Come on tell me

You'll make this all go away

You'll make this all go away

I'm down to just one thing

And I'm starting to scare myself (...)

I just want something I can never have


Flyleaf - Something I can never have


Die ersten drei Sekunden benötigte sein Verstand, um zu verarbeiten, was gerade passiert war. Crowley küsste ihn. Und als diese Information endlich bis in sein Bewusstsein vorgedrungen war, konnte er auch aktiv an dem Kuss teilnehmen. Eine Hand vergrub er in den Haaren des Rothaarigen, die andere legte er ihm auf die Hüfte.

Noch stand die Kiste zwischen ihnen, mit der er kurzen Prozess machte, indem er sie mit einem Fuß zur Seite schob. Augenblicklich zogen sie sich enger aneinander. Crowleys Shirt war nass vom Schweiß, doch das störte Erziraphael nicht. Er war viel zu sehr mit den sehr ablenkenden Lippen beschäftigt. Besser gesagt damit, seine Zunge zwischen diese zu manövrieren. Als er die Zunge des Rothaarigen berührte stieß dieser ein tiefes Brummen aus, dessen Vibration Erziraphael an seiner Brust spüren konnte.

Was er auch spüren konnte, war die nicht zu verleugnende Härte, die gegen ihn gepresst wurde. Gerade, als er überlegte seine Hand zur Schlangengürtelschnalle wandern zu lassen schlugen hinter ihnen die Kofferraumtüren mit einem lauten Knall ins Schloss.

Und damit platze auch die instabile Blase, in der sich befunden hatten. Schwer atmend schauten sie sich an, bis Crowley schließlich „geh schon mal vor. Komme gleich nach. Ich muss mich nur noch etwas ... erledigen", sagte und sich demonstrativ umdrehte.

Erziraphael wartete noch einen Moment. Doch dann nahm er sein Herz und die fast vergessene Kiste und verließ den Van.

*

„Scheiße, scheiße, scheiße." Wütend raufte Crowley sich die Haare. Drei Jahre hat er daran gearbeitet, sich in sicheren Mustern bewegen zu können. Fast zwölf Jahre hat das auch funktioniert. Bis dieser verdammte blonde Buchhändler in sein Leben getreten war und alles auf den Kopf stellte.

„Vielleicht solltest du dem Ganzen einfach eine Chance geben", bettelte eine leise, fast vergessene Stimme in seinem Inneren. „Das geht nicht", antwortete er verbittert. „Ich kann ihm nur Bruchstücke anbieten. Er verdient mehr. Ich würde ihn lediglich zerstören." Das auszusprechen schmerzte. Aber der Schmerz ließ ihn auch klarer denken. Und einen Entschluss fassen.

*

Als Eric sah, wie Erziraphael mit noch immer zerzausten Haaren und der Kiste in den Händen zurückkehrte, grinste er ihn wissend an. „Hätte nicht gedacht, dass du so schnell zurück bist. Und noch dazu tatsächlich Shirts mitbringst." Glücklicherweise bemerkte er jedoch, dass der Blonde nicht zu Scherzen aufgelegt war und verabschiedete sich mit einer schwachen Ausrede in Richtung Backstage.

Bis die Headliner Band anfing gab es einiges zu tun, wodurch Erzriaphael die Gedanken an das, was eben im Van passiert war, vorerst verdrängen konnte. Doch spätestens, als die ersten Gitarrenklänge die Halle erfüllten, herrschte am Merchstand gähnende Leere. Max nutzte den ruhigen Moment, um an ihn heran zu treten.

Kintsugi - Goldenes ZusammensetzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt