Sasaki schien sich zu freuen, dass Akari trotzdem zur Bäckerei kam und seine Mutter schien es wirklich nicht zu stören. Aber Akari musste zugeben, dass sie das Käsebrötchen und das schokoladige Gebäck mit jedem Tag mehr vermisste.
Das Bento ihrer Mutter schien dafür nach nichts zu schmecken. Sie gab jeden Tag alles, was sie nicht mochte, an Nori und Sasaki ab.
Ihre beste Freundin war jedes Mal schockierter, wieso Akaris Mutter ihr überhaupt so viel mitgab, von dem sie wissen sollte, dass ihre Tochter es sowieso nicht aß. Denn sogar Nori wusste besser, was sie mochte.
Ein bisschen Gemüse hätte Akari gereicht, dann hätte ihre Mutter sich auch keine Mühe geben müssen. Aber es änderte sich nichts.
Akari fiel allerdings noch etwas anderes auf.
Da sie nicht mehr in die Bäckerei ging, um etwas zu essen zu kaufen, wurde ihr immer deutlicher bewusst, dass sie es letztendlich nur wegen Sasaki tat. Und auch das nicht, weil er sie darum gebeten hatte, um rechtzeitig zur Schule zu kommen.
Sie würde es auch tun, wenn er sie nicht mehr bräuchte. Denn sie freute sich auf den Schulweg mit ihm und genoss die Zeit, egal ob sie sich unterhielten oder schweigend ihren Gedanken nachhingen.
Am letzten Schultag der Woche fand sich Akari auf dem Heimweg wieder ein paar Meter hinter Sasaki.
Während sie noch überlegte, ob sie diesmal zu ihm aufholen sollte, blieb Sasaki stehen, um etwas in seiner Tasche zu suchen. Dabei warf er kurz einen Blick nach hinten und lächelte, als er sie sah. Was auch immer er in seiner Tasche gesucht hatte, schien nun nebensächlich zu sein, denn er hörte auf zu suchen und wartete, bis sie neben ihm lief.
"Sollen wir zusammen nach Hause fahren?", fragte er und Akari nickte schnell.
Gemeinsam liefen sie nebeneinander her und Akari merkte, dass Sasaki sich bemühte, nicht zu schnell zu werden. Dadurch wechselte er durchgehend das Tempo, in dem er lief.
Das war ihr zuvor noch nie aufgefallen.Sie fühlte sich ein wenig schlecht, dass sie dem Jungen solche Umstände bereitete. Es war bestimmt unangenehm, wenn man in einem anderen Tempo laufen musste.
Allerdings wusste sie nicht, was sie sagen sollte, denn es erschien ihr merkwürdig, das Thema anzusprechen.
"Hast du deiner Mutter eigentlich mal gesagt, dass du kein Fleisch magst?", erkundigte sich Sasaki irgendwann und Akari blickte ihn erstaunt an.
"Also, ich kenne sie nicht, deswegen weiß ich nicht, wie sie so ist. Aber vielleicht reicht es schon, wenn du es ihr einfach sagst?"
Akari zuckte mit den Schultern. Gesagt hatte sie es ihrer Mutter tatsächlich noch nie ... Beim Abendessen war einfach nie eine gute Situation gewesen, es anzusprechen.
"Oder willst du generell kein Bento?"
Diesmal nickte die Rothaarige zögerlich. Obwohl sie Angst vor der Reaktion ihrer Mutter hatte, wenn sie sie abweisen würde, war es letztendlich das, was sie wollte. Sie wollte kein Bento und auch keine andere Aufmerksamkeit, die doch letztendlich sowieso nur zeigen sollte, dass ihre Mutter sich besser um sie kümmerte als ihr Vater. Letztendlich ging es doch gar nicht wirklich um sie.
"Achso, okay. Du kannst natürlich gerne weiter zu uns kommen, auch ohne was zu kaufen. Aber vielleicht solltest du auch wirklich mit deiner Mutter reden. Ich bin auch jemand, der Sachen erst versteht, wenn man sie mir klar sagt." Sasaki lachte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.
Akari nickte nur, unschlüssig wie sie reagieren sollte.
Er sagt es so leicht ... Aber so war er nun mal.
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Sasaki & Akari
FanfictionDie Mittelschülerin Akari hat Schwierigkeiten mit Menschen zu reden, da sie daheim viele Probleme mit ihren Eltern hat. Ihr einziger Kontakt ist ihre beste Freundin Nori, die ihr dafür umso treuer zur Seite steht. Das ändert sich allerdings, als Aka...