Ich war noch nie ganz richtig im Kopf. Seit meinem achten Lebensjahr war ich einer der Jungs, der jüngeren Geld abgezogen hat. Inzwischen war ich 15. Aber seither hat sich bei mir nicht viel geändert. Nur, dass ich mittlerweile in ganz Elfingen Kontakte hatte. Am meisten war ich trotzdem am Bahnhof mit Chris und Jana. Chris hieß eigentlich Christopher, aber alle nannten ihn nur Chris. Jana und Chris sind fast genau wie ich. Wir alle Drei arbeiten für Big Bo, den Drogendealer.So haben wir ins auch kennengelernt.Big Bo handelt mit Cannabis, Hasch und Ott. InnElfingen gibt es fast ein Dutzend Drogendealer. Aber die Top 3 sind Bo, Martha und Hendrik. Jana liefert manchmal für Martha, Chris und ich für Hendrik.
„Hey Yasrim!", sagte Chris. „Oh, hey! Hab dich gar nicht kommen hören" „Tja. Wir müssen noch auf Jana warten." „Da kommt sie ja schon",sagte ich. „Hey Guys, was geht?", fragte Jana. „Cops", hustete Chris. Ich steckte meine Vape in die Tasche und drückte die Kippe auch. Jana fluchte. Sie zog ihren Ärmel über die Hand, um ihren frisch angezündeten Joint zu verstecken. Die Polizisten kamen auf uns zu. „Gleis drei", hustete Chris. Jana tat als würde sie telefonieren. „Ja, wir kommen", sagte sie ins Telefon. Wir setzten uns in Bewegung, Richtung Züge. Ein Aufschrei ließ uns herumfahren. Die Polizisten verhafteten den alten Jim, der sich am Bahnhof immer seine Kippen drehte. Jim protestierte, aber die Polizisten führten ihn ab. „Wir werden ihn nie wieder sehen", sagte Chris leise. „Warum?", fragte ich genauso leise. „Jim ist 65, Drogen- und Alkoholabhängig seit fast fünf Jahrzehnten. Die Drogen und der Alkohol halten ihn am Leben, das hat er mal gesagt. Im Knast wird er auf Entzug kommen. Vermutlich stirbt er", erklärte Jana. „Wagon xy", warf Chris dazwischen. Wir gingen zum Güterbahnhof. Chris klopfte. „Bitte?", rief jemand von drinnen. „Hey Bo, du wolltest..." Chris brach ab. Ich lugte über seine Schulter und sah einen fremden Mann-keine Spur von Bo. „Kommt rein", sagte der Mann. Wir setzten uns auf die am Boden liegenden Kissen. „Ich bin Ben, Bo's Bruder. Bo ist...für unbestimmte Zeit im Urlaub", sagte er. „Im Urlaub?", fragten wir im Chor. „In Wahrheit auf der Flucht vor dem Staat. Er sagte mir, ihr seid seine Lieferanten. Ihr sollt 30 gramm Gras liefern. An-Moment- Alex, Mickel und Tim. 10 für jeden. Ich hab es schon abgepackt. Ihr sollt das Geld auf sein Konto zahlen. Einem von euch hat er die Karte mit der Pin gegeben. Geht." Er übergab uns das Weed. Wir gingen hinaus. Wir gingen zu Fuß zuerst zu Mickel. Ich klingelte. Er öffnete. „Schnell, hinein", sagte er. Wir gingen ins Wohnzimmer. Jana gab ihm eines der bereits abgewogenen Tütchen. „10 gramm", sagte sie. Mickel drückte ihr nen Hunderter in die Hand.
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Leben am Limit
Action8 Jugendliche, deren Alltag aus Schule schwänzen und saufen/kiffen besteht. ⚠️TW:Selbstmord, Drogen, Flucht vor der Polizei⚠️ Inspiriert hat mich das Album „leben am Limit" von SXTN