Kapitel 13❤️

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Langsam und mit viel Mut ging ich in die Wohnung.
Ich wollte gerade 'Hallo' rufen, als ich hörte wie James telefonierte.
Leise, ohne das er abgelenkt wird, ging ich Richtung Wohnzimmer, wo auch James am Fenster stand und telefonierte.
Er stand mit dem Rück zu mir gedreht und schien angespannt.
„Ja ich weiß...", er rieb sich am Nacken.
„Ich hab es einfach noch nicht übers Herz gebracht ihr etwas zu sagen.", wovon redet er?
„Ich weiß das sie die Wahrheit verdient hat, aber die ganze Sache ist doch eigentlich auch vorbei. Es war einmalig.", jetzt drehte er sich um und schaute mir direkt in die Augen.
„Ich ruf später zurück.", er legte auf und kam mit einem unsicheren Lächeln zu mir rüber.
„Hey", er gab mir einen Kuss aber ich schaute ihn nur an.
„Wer war das?", er sah mich fragend an, als wüsste er nicht wovon ich rede, dann fing er aber doch an zu realisieren das ich es mitbekommen hatte.
„Mein Bruder. Hast du Hunger?", er lächelte, was mich nur noch mehr verunsicherte.
„Was wollte er denn?", seine Frage ignorierte ich gekonnt.
„Nur fragen wie es uns geht.", er versuchte seine Lüge mit einem Lächeln zu tuschieren.
„Sicher. Und wer hat was für eine Wahrheit verdient?", ich verschränkte die Arme vor der Brust während er blass um die Nase wurde.
„Und was war einmalig?", fragend schaute ich ihn an.
„Lucy..", er sprach langsam und gequält.
„James.", ich sah ihn mit einem auffordernden Blick an.
„Lucy, ich...", er brach ab und setzte sich auf die Couch. Langsam stellte ich mich vor ihn, jedoch mit ein paar Metern Abstand.
„An dem Wochenende bei dem ich bei meiner Schwester war..", er sah mich gequält an, ich hingegen nickt leicht um ihm zu bedeuten, weiter zu reden.
„Ich war gestresst wegen der Arbeit und hatte an dem Abend Stress mit meiner Schwester, also bin ich mit meinem Bruder was trinken gegangen...", er sah mich bittend an, als wollte er mich bitten, aufhören zu dürfen, aber ich blickte ihn nur stumm an und so fuhr er fort.
„Ich hab einiges getrunken und mein Bruder auch. Ich erinnere mich nicht mehr was danach passiert ist, nur das ich am nächsten Tag neben einer Frau aufgewacht bin und dann einen schnellen Abgang gemacht habe ohne irgendetwas zu sagen.", er sah mich entschuldigend an und stand auf.
Das war es also. Er hatte mich betrogen.
Deshalb war er so komisch.
Vermutlich war es, weil ich ihn selber 'betrogen' hatte, aber ich war nicht sauer, nur ein wenig enttäuscht. Ich hatte auch keinen Grund sauer oder sonst etwas zu sein, ich tat ja das gleiche.
„Hat es dir was bedeutet?", war stattdessen das einzige was aus mir raus kam.
„Um Gotteswillen, Nein! Ich weiß auch nicht was mich zu so einem Fehler geritten hat!", nun stand er vor mir und legte mir die Hände auf die Schulter.
„Ich schwöre dir Lucy, es war einmalig, bedeutungslos und wird nie wieder vor kommen! Ich Liebe einzig und allein Dich!", er sah mich abwartend an.
Jetzt fühlte ich mich nur noch schlechter. Er hatte mich zwar betrogen aber ich war ja schließlich auch nicht treu.
„In Ordnung. Wenn du das sagst, dann glaube ich und verzeihe dir! Aber du musst mir auch was verzeihen.", ich sah ihn mit ausdrucksloser Miene an.
Er gab mir einen Kuss und umarmte mich stürmisch. Dann sah er mich mit einem Lächeln an.
„Alles! Was hast du getan? Die Kreditkarte überzogen weil du zu viele Bücher gekauft hast?", er sah mich mit seinem warmen Lächeln an, welches sich allerdings wieder legte als er merkte, das ich nicht mit Einstieg.
'Ich wünschte das wäre es', dachte ich mir nur.
„Lucy? Was ist passiert?", mit diesen Worten holte James mich wieder aus meinen Gedanken.
„Ich habe dich auch irgendwie betrogen...", ich sah ihn nicht an, stattdessen schaute ich auf meine viel interessanten Füße.
Es war still.
Zu still.
„Wie irgendwie?!", James war ruhig, aber man merkte ihm die Aggressivität an.
„Naja...-", da unterbrach James mich schon, „Wie irgendwie?!", schrie er jetzt.
Ich erschrak vor seiner lauten und unfreundlichen Stimme. Ohne darüber nachzudenken ging ich ein paar Schritte von ihm weg und sah ihn geschockt an.
„Also?", hackte er leise nach.
Gefährlich leise.
„Als du deine Schwester besuchen warst war ich beim Frisör. Dort habe ich einen Mann kennengelernt und nach langer Unterhaltung hat er mich auf der Straße geküsst.", ich brach ab um mich zu sammeln. Es war mir unwohl das folgende zu sagen.
„Auf seiner Party, von der ich nicht wusste das es seine ist weil Lina nicht sofort gesagt hat, habe ich ihn dann wieder gesehen und wir haben uns wieder geküsst und ein bisschen mehr.", seine Kiefer waren angespannt aber ich sprach trotzdem weiter.
„Er... Naja... Er hat mich 'dort' berührt und wir sind nur auseinander gefahren weil ein Typ uns erwischt hat...", mittlerweile sah ich wiederum meine interessanten Füße an. Mir wird erst jetzt klar wie interessant Füße sein können.
Und dann geschah es.
Ich spürte einen beißenden Schmerz an meiner rechten Backe und taumelte vor Schreck noch weiter zurück.
Ich sah ihn James Gesicht der mich geschockt anschaute.
Er hatte mich geschlagen.
Noch nie seid unserer Beziehung hatte er mich geschlagen.
Ich hielt mir meine Hand an die Backe, versuchte den Schmerz zu lindern. Vergeblich.
„Lucy.. Ich..", er kam einen Schritt auf mich zu aber ich wich ihm aus.
„Nicht!", zischte ich.
Er soll mich nie wieder anfassen!
Das er traurig und wütend war, war eine Sache aber schlagen, das ist unter der Gürtellinie.
Außerdem hat er das gleiche getan! Er hat gar kein recht!
Klar war es nicht in Ordnung aber das ging überhaupt nicht!
„Fass mich nie wieder an!", zischte ich und funkelte ihn böse an.
„Lucy. Bitte. Ich wollte das nicht, es ist mir einfach raus gerutscht. Bitte! Du musst mich verstehen.", er kam mir wieder einen Schritt näher und ich wich ihm wieder aus.
„Ich muss was?!", schrie ich.
„Es ist das eine das du sauer bist aber du kannst mich doch nicht schlagen! Außerdem hat du mich doch auch betrogen! Schon vergessen?!", ich drehte mich um und nahm meine Tasche an mich.
„Wo willst du hin?", er stand direkt neben mir.
„Weg.", zischte ich und wollte gerade nach der Türklinke greifen als James mich am Arm packte.
„Geh nicht!", er sagte es flehend aber das zog bei mir nicht.
Ich wollte mich losreißen aber er drückte immer mehr.
Und dann passierte es.
Ich gab ihm eine Backpfeife.
Vor Schrecken ließ er meine Hand los und ich ging aus der Wohnung.
„Lucy! Warte! Bleib stehen!", er versuchte mich noch zu erreichen aber als er an meinem Wagen ankam gab ich auch schon Gas und fuhr weg.
Ich sah noch in dem Rückspiegel wie er mir noch ein paar Meter hinterher rannte aber ich war schneller. Frustriert fuhr er sich durch die Haare dann war er aus meinem Blickfeld.
Wie konnte er das nur tun?
Ich verstand es das er sauer war und auch enttäuscht aber das ging zu weit.
Zum einem schlägt man eine Frau nicht und zum anderen hat er mich genauso betrogen!
Das hätte ich nie von James erwartet!
Betrügen ist das eine aber schlagen geht gar nicht!
Das war's!
Morgen werde ich mir meine Sachen holen und ausziehen.
Ich machte 'Chains' von 'Nick Jonas' rein und drehte voll auf.
Mit lauter Musik fuhr ich zur ersten besten Lösung die mir einfiel.
Lina.

Secret Desire❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt