Kapitel 19❤️

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Mittlerweile lief der Abspann weshalb nur noch Musik aus dem Fernseh kam.
Irgendwie beruhigte die Musik mich ein wenig, weshalb ich einmal tief ein und ausatmete. Ich sah Jaden an und fing dann an zu erzählen.
„Es war vor ein paar Jahren. Ich wohnte noch bei meinen Eltern und war noch gar nicht mit James zusammen. Es war schon spät und ich war auf dem Weg nach Hause, weil ich ja kein Auto hatte musste ich laufen. Ich war in einer Gasse weil ich eine Abkürzung laufen wollte. Ich hörte auf einmal wieder ein Geräusch und das Geräusch hab ich davor schon ein paar mal gehört. Wie jeder normale Mensch auch reagiert hätte, bin ich gerannt als ich gegen einen Typen gestoßen bin. Der war total dicht und hatte ein paar Typen dabei.", ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Das Thema nochmal zu erzählen hört sich leichter an als es ist. Ich habe jetzt schon den Geruch von damals in der Nase und kann mich noch genau daran erinnern wie er mich angefasst hat.
Ich reiße meine Augen vor Schreck wieder auf als ich merke wie Jaden meine Hände in seine nimmt und leicht drückt. Sofort entspanne ich mich wieder und wappne mich für das folgende.
„Zuerst hat er noch Späße gemacht aber dann wurde er aggressiv und hat angefangen mich auszuziehen. Ich habe mich gewehrt und geschrien aber seine bescheuerten Freunde haben ihm geholfen. Ich weiß immer noch nicht wie ich es hinbekomme habe, aber ich habe mich irgendwie befreit und bin dann so schnell ich konnte, mit total zerrissenen Klamotten nach Hause gerannt. Ich habe meinen Eltern alles erzählt aber bin trotzdem nie zur Polizei gegangen. Keine Ahnung wieso ich so dumm war aber heute würde mir ja keiner mehr glauben.", ich schaute auf meine Hände die in Jaden's lagen und sprach weiter.
„Fast keiner weiß was passiert ist. Nicht mal James. Ich hatte vorher wieder den Traum nur dieses Mal war der Typ James und hat mich geschlagen.", keine Ahnung wieso ich ihm das jetzt auch noch erzählte, aber es fühlt sich richtig an.
Ohne irgendein Wort nimmt Jaden mich fest in seine Arme und streichelt mir immer wieder mal den Rücken oder den Hinterkopf.
Und so vergeht dann die Zeit.
Langsam löse ich mich von Jaden und setze mich dann wieder auf.
Eine Zeit lang schauen wir uns einfach nur an. Ich habe das Gefühl als wollte er irgendetwas sagen, aber er tut es nicht.
Und dafür bin ich ihm dankbar.
Stattdessen schaut er mich einfach nur an und es herrscht eine angenehme Stille.
„Verdammte Schei-", Flucht Lina die gerade rein kommt und sich mit einem lauten Knall irgendwo anschlägt.
Schnell drehe ich mich um und muss unwillkürlich lachen als ich Lina sehe.
Sie steht auf einem Bein und versucht auf diesem zu balancieren da sie das andere gerade in der Hand hält.
Offenbar hat sie sich ihr Bein angeschlagen.
„Oh sorry. Ich wusste nicht das du noch wach bist.", sagt sie als sie mich erschrocken ansieht.
„Jaden.", sagt sie mit einem grinsenden nicken in seine Richtung und zwinkert mir vielsagend zu.
Das sich gerade ein total falscher Film in ihrem Kopf abspielt, bringt mich zum schmunzeln.
„Na du Schussel?", sagt Jaden hinter mir und ich kann sein grinsen förmlich vor mir sehen.
„Jaja. Ich bin jetzt eh müde. Seid bitte nicht so laut. Gute Nacht.", sie zwinkert mir nochmal vielsagend zu und geht dann in Richtung ihres Zimmmers.
„Verfluchte Sche-", mehr versteh ich von Lina's aufgebrachtem Fluchen nicht, Jaden und ich krümmen uns nämlich vor Lachen.
Mit einem Lächeln im Gesicht steht Jaden auf und ich mache es ihm nach.
Mir tut der Bauch weh vor Lachen weshalb ich mir den Bauch halte.
„Du musst morgen bestimmt wie jeder normale Mensch arbeiten?", fragt Jaden mit einem Grinsen im Gesicht und ich ziehe fragend eine Braue hoch.
Och nö. Montag.
„Wie lange musst du arbeiten?", fragt er jetzt und sieht mich abwartend an.
„So bis um 3.", ich schaue ihn fragend an.
„Gut. Sei bis um 5 fertig, ich hole dich ab.", er lächelt und geht zur Tür.
Natürlich folge ich ihm.
„Äh?", ich schaue ihn verdutzt an aber er lächelt nur.
„Mund zu. Bis morgen dann.", er lächelt und macht die Tür auf.
Ohne darüber nach zudenken nehme ich ihn in den Arm und flüstere ihm ein „Danke", in's Ohr welches er mit einem leichten Druck der Umarmung erwidert.
Als er sich von mir löst sieht er mich mit dem wärmsten Lächeln, welches ich je gesehen hab an.
„Bis morgen", flüstert er, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und verschwindet dann auch sofort mit einem Lächeln im Gesicht.
Ich schaue noch eine kurze Zeit lang auf die Stelle, welche gerade noch von ihm bedeckt war und schließe dann die Tür.
Vorsichtig lehne ich mich gegen die Tür und schließe meine Augen.
Ich habe ihm gerade das so ziemlich größte Geheimnis von mir erzählt. Und es fühlt sich befreiend an. Ich vertraue ihm.
Und jetzt stellt sich in meinem Kopf die schwierigste Frage die man mir in diesem Moment fragen kann.

Was ist das mit Jaden und dir?

Ich weiß es nicht. Ich habe einfach keine Ahnung. Mir wird warm wenn ich ihn sehe uns in meinem Magen fangen die Schmetterlinge an zu fliegen. Bei seinem Lächeln vergesse ich alle Sorgen und ich muss jedes Mal an seine weichen Lippen denken.
Und laut unzähligen Romanen die ich gelesen habe, bedeutet das eins.
Ich bin verschossen.
Und zwar so richtig.
„Er weiß es.", ich öffne sofort die Augen und schaue zu Lina welche an der Wang gelehnt neben mir steht und mich mustert.
„Ja. Er hat mitbekommen wie ich einen Albtraum hatte.", ich schaue sie nicht mehr an sondern schaue auf meine Füße.
„Und? Bereust du es? Also das du es ihm gesagt hast?", jetzt schaue ich sie an.
„Nein. Es fühlt sich gut an.", ich schaue sie an.
Warte auf eine Reaktion aber sie mustert mich einfach nur. Sie versucht durch meinen Blick schlau zu werden.
„Und was empfindest du für ihn?", sie schaut mich abwartend an und verschränkt die Arme vor der Brust, während sie immer noch Lässig an der Wand lehnt.
Ja was empfinde ich für ihn? Soll ich ihr jetzt etwa sagen das ich in ihn verknallt bin aber ich es mir noch nicht so richtig eingestehen will?
Das ich nichts anderes will als genau in diesem Moment in seinen Armen zu liegen?
Sie stößt sich von der Wand ab und stellt sich mit immer noch verschränkten Armen vor mich.
Sie denkt nach. Das kann ich an Ihrem Verhalten sehen.
Sie hat den Kopf schief gelegt und mustert mich ganz genau während sie mit ihrem Zungenpiercing spielt.
„Du hast dich in ihn verknallt.", sagt sie auf einmal mit einem Lächeln im Gesicht.
Ja.
Ja Lina. Ich habe mich in ihn verknallt. Und zwar richtig.

Secret Desire❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt