Kapitel 7: Onigiri

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Saturos Sicht:

Das darf nicht passieren. Nicht jetzt. Niemals.
Sie ist seine Schwester. SEINE Schwester. Und zu allem Überfluss auch meine Schülerin.

Ich bin so ein Idiot. Nach 2 Tagen. 2! Wie ist das überhaupt möglich. Mich hat sonst sowas wie Liebe kaum interessiert.

Liegt es daran, dass sie wie er ist. Sie riecht wie er, sieht fast genauso aus und verhält sich so.

Nicht jetzt. Nicht wenn ich wachsamer als jemals sonst sein muss.

Meine Gedanken überrollten mich und wurden immer lauter. Es fühlte sich an als würde mein Kopf zerbrechen.

«Was ist los Gojo?» sprach Mika verwirrt zu mir und holte mich zurück in die Gegenwart. Da merkte ich plötzlich, dass Tränen mir über die Wangen floßen. Ich widerte mich selber an. Wann bin ich so emotional Schwach geworden. Ich stand auf und ging ohne ein weiteres Wort mit ihr zu reden oder ihr noch eines Blickes zu würdigen.

Mikas Sicht:

Und ich schaute ihm noch hinterher als er bereits im Gebäude war. Was war so plötzlich mit ihm los. Sollte ich ihm nachlaufen? Würde ich ihn bedrängen oder könnte ich ihn irgendwie helfen?

Ich schaute auf die Uhr, welche 16:30 zeigte. Ich entscheid mich dagegen, weil ich ihn einfach noch nicht genügend kenne um ihn trösten zu können. Somit ging ich in mein Zimmer, duschte mich, zog mir ein lockeren Pulli und Shorts an und ging in die Küche um zu kochen.

-

Alle hatten bereits gegessen, nur der Platz links von mir war frei. Gojo war nicht zum Essen erschienen. Ich nahm also paar der Onigiri auf ein Teller und ging zu Gojos Zimmer. Ich klopfte, aber er antwortete nicht. Ich wollte es einfach vor der Tür stehen lassen, aber entschied mich dann doch reinzugehen.

Gojos Zimmer war genauso wie meins bloß spiegelverkehrt. Er schlief in seinem Bett und überall lagen leere Süßigkeitenverpackungen. Seine Augen waren geschwollen, also hatte er geweint.

Ich stellte den Teller auf sein Nachttisch und sammelte die ganzen Papierchen auf um sie wegzuschmeißen. Mich machte sein Anblick irgendwie traurig. Als ich die Verpackungen grade wegschmiss, fand ich ein Bilderrahmen auf seinem Schreibtisch.

Ich hätte nicht so rumschnüffeln sollen, aber ich war neugierig. Somit hob ich das Bild hoch und sah mein Bruder mit Gojo. Das Bild hatte die Aufschrift «Beste Freunde xx». Ich zog scharf die Luft ein. Warum hatte er mir das nicht erzählt? Ich stellte es wieder hin.

Ich drehte mich um und sah Gojo nun am Bettrand sitzen. Er hatte den Kopf gesenkt und schaute auf den Boden. «Wie hast du mich bemerkt.» Ich dachte er würde mich jetzt anschreien. Stattdessen klopfte er neben sich aufs Bett. «Meine Sechs-Augen nehmen alles wahr.» Ich zögerte kurz bis ich seiner stummen Aufforderung nachkam und mich neben ihn setzte.

Ich wollte ihn über das Bild ausfragen. Er erwähnte zwar, dass er mein Bruder kannte, jedoch nicht dass er ihn SO gut kannte. Aber ihm ging es momentan so schlecht, sodass ich es einfach sein lies.

«Darum trägst du also die Augenbinde? Weil sie dich überstimulieren?» er nickte. Und wahrscheinlich trug er sie bei schlafen nicht, da sie ungemütlich war und er im Schlaf am angreifbarsten war. Vielleicht war das der Grund für seine schlechte Laune.

Somit rutschte ich näher an ihn ran, streckte einen Bein hinter ihm aus, legte eine Hand auf seine Augen und drückte so seinen Kopf sanft auf meinen Oberschenkel. Meine rechte Hand ließ ich auf seinen Augen liegen und mit meiner linken krauelte ich seinen Kopf. «Schlaf ein wenig, ich passe auf.» flüsterte ich. «Danke.» säuselte er kaum hörbar.

Sonne und Mond (Satoru Gojo x OC x Sukuna Ryomen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt