Chapter 5

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Pläne und Probleme

*eine Woche später*

"Nein Andrew, meine Geschwister brauchen mich! Ich kann jetzt nicht einfach gehen und sie in die Hände von Fremden geben. Nicht in dieser Situation!", zum Ende hin wurde ich immer lauter.

"Aber deine Arbeit hier, du kannst nicht einfach so lange fehlen. Außerdem vermisse ich dich." "Auf der Arbeit habe ich Bescheid gegeben. Und wenn du mich wirklich so sehr vermisst, dann komm doch her." Mit diesen Worten legte ich auf. Meine Nerven waren auch so schon am Ende, da brauche ich mir nicht länger Vorwürfe anhören.

Seit Tagen schlafe ich kaum, aber wenigstens hat der Papierkram nun ein Ende. Dafür steht morgen das Gespräch beim Jugendamt an, vorerst habe ich die Verantwortung. Gestern war die Beerdigung...

James kommt einigermaßen klar, die Zwillinge sind noch immer sehr still und Maddy weint sehr viel. Hope ist ebenfalls sehr in sich gekehrt, aber ich habe das Gefühl, dass auch sie es schafft. Genau wie James macht sie gerade viel Sport. Bei Coley bin ich mir noch unsicher, es ist eine Mischung aus frustriertem Weinen und wütendem 'nach Mama verlangen'. Vielleicht wird er in der nächsten Zeit mal eine professionell ausgebildete Person brauchen, die mit ihm daran arbeitet. Das ins Bett bringen ist jeden Tag ein riesen Kampf, bei dem James und Hope mir zum Glück helfen.

Gerade war ich noch sehr damit beschäftigt, zu versuchen, aus den wenigen Lebensmitteln im Kühlschrank etwas essbares zu kreieren. Aber mit Ketchup, einem halben Glas Oliven und einer Tüte Spagetthi lässt sich nicht viel machen. Essen die Kleinen überhaupt Oliven? In dem Alter habe ich die Dinger gehasst. Warum gibt es hier auch keine Lieferdienste? Zum Einkaufen bin ich bis jetzt nicht gekommen. Krieg ich das überhaupt noch hin? Wann war ich überhaupt das letzte Mal einkaufen?

„Kann ich heute Abend mit Freunden weggehen?" James stand im Türrahmen. Überrascht drehte ich mich um, ich hatte ihn gar nicht kommen gehört. „Mit wem und wo?", wollte ich wissen und irgendwie fühlte es sich merkwürdig an, dass zu fragen. Es war genau die Frage, die Mum mir immer gestellt hatte. „Es sind ein paar Leute aus dem Basketball Team. Wir wollen in einen Club gehen, ich kann dir die Adresse aufschreiben." „Mach das. Ruf an sobald ich dich abholen soll, es wäre schön wenn du bis zwei zuhause bist, entweder weil ich dich abhole oder du jemanden hast der dich herbringt. Fühlst du dich denn schon gut genug, dass du weggehen kannst?"„Ich glaub die Ablenkung wird bestimmt guttun." Also nickte ich und schenkte dem ganzen keine weitere Beachtung. Ein großer Fehler, aber das merkte ich zu spät.

Als ich mit dem Kochen fertig war, rief ich meine Geschwister zum Essen. Es verlief relativ still, nur Coley erzählte ein wenig vom Fußballtraining, zu dem ich ihn vorhin gebracht hatte. Aktuell habe ich alle von der Schule, beziehungsweise vom Kindergarten abgemeldet, sie sollen erst einmal die schlimmste Phase überwinden und das ohne Schulstress. Wie erwartet kamen die Oliven nicht besonders gut an. Ich muss dringend einkaufen. Nach dem Essen half Hope mir das Geschirr abzuwaschen. „Was wollt ihr die nächsten Tage essen? Ich würde gerne einmal einkaufen gehen." Sie zuckte mit den Schultern. „Mum hat hier ein Kochbuch, da stehen alle möglichen Rezepte drin, auch welche die ganz schnell gehen", meinte sie dann und wies auf ein braunes Buch in einem der Regale.

„Würdest du mir vielleicht helfen was rauszusuchen? Ich weiß ja gar nicht, was ihr gerne esst." „Ja, kein Problem. Ich kann auch mit einkaufen kommen, das ist immer echt viel." „Das wäre toll von dir, danke."

Gemeinsam schrieben wir die Liste und fuhren dann zum nächsten Supermarkt. Hope wusste genau welche Packungen wir nehmen mussten, damit es am günstigsten war und mit ihrer Hilfe ging es ganz schnell. Beim Bezahlen musste ich dann aber doch kurz schlucken, 207,87$. Und das für einen einzigen Einkauf, der maximal anderthalb Wochen reicht. „Ist das immer so viel?" „Viel? Das ist noch wenig", meinte sie grinsend und half den Einkauf ins Auto zu packen.

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