Der Ruf des violetten Vollmonds - Part 1: Das Erwachen

Kapitel 3 - Ein merkwürdiger Besuch

Seth

»Puuuuh... Das war köstlich!«, rief Seth etwas zu laut, während er sich im Stuhl zurück drückte und sich den Bauch hielt.

Wenige Sekunden später bemerkte er auch schon seinen Fauxpas. Er war hier weder zu Hause, noch war er allein. Er klatschte sich beschämt die Hände vors Gesicht.

»Oh mein Gott. Es tut mir leid.«

Sogleich brach Kilian in schallendes Gelächter aus.

»Ha...Ha! Aber nicht doch. Es freut mich, dass es dir geschmeckt hat.«

Bevor der Blonde noch etwas darauf erwidern konnte, klopfte es plötzlich an der Terrassentür, die sich unweit des Esstisches befand.

Während sich Seth noch wunderte, warum der Besuch nicht am Vordereingang klingelte, merkte er wie sich Kilian augenblicklich versteifte.

»So ein Mist aber auch.«, murmelte er noch während er seinen Stuhl quietschend zurückschob und aufstand.

Kurz darauf stolperte ein junger Mann, mit roten Haaren, klatschnass in den Raum.

»Sorry Boss, es ist furchtbar! Du musst sofort kommen. Es . . . «, rief der Teenager ohne auch nur Luft zu holen, als er plötzlich stockte.

Kilian hatte ihn rüde am Arm gepackt: »Schhhht . . . Nicht so laut du Idiot! Ich habe Besuch.«

Seth spürte sofort die Blicke der beiden Männer auf sich und senkte eilig den Kopf.

»O-oh also ich kann auch gehen. Tut mir leid.«

Als er sich erhob wurde er sogleich wieder auf den Stuhl gedrückt.

»Quatsch. Das hatten wir doch geklärt. Der Sturm ist doch noch viel zu stark und dein Auto springt auch nicht an. Du kannst hier übernachten.«

»Auch wieder wahr, ja. Wo darf ich denn schlafen? Dann würde ich mich für heute zumindest zurückziehen und ihr könnt in Ruhe reden.«

Seth wirkte etwas unsicher und wagte es kaum den Blick zu heben.

»Gegenüber des Badezimmers ist das Gästezimmer. Ich hab dir noch eine weitere Decke aufs Bett gelegt, falls es über Nacht zu frisch werden sollte«

»Ich danke dir und gute Nacht schon mal.«, zögerlich drückte der junge Buchhalter Kilians Hand und schenkte ihm noch ein warmes Lächeln, ehe er den Raum verließ.