Der Ruf des violetten Vollmonds - Part 1: Das Erwachen

Kapitel 6 - Erfolglos

Kilian

Als Kilian zwei Stunden später triefend nass und erschöpft ins CROSS zurückkam, bemerkte er sofort, dass Seths kleiner silberner Fiat nicht mehr auf dem Parkplatz stand.

Ihm war direkt klar, dass der junge Buchhalter etwas von seinem Gespräch mit Sascha mitbekommen haben musste. Mitten in der Nacht konnte er jetzt jedoch sowieso nichts mehr ausrichten, also musste das bis Montagmorgen warten. Sie hatten es leider versäumt ihre privaten Nummern auszutauschen.

Hoffentlich ist er gut nach Hause gekommen.

Dachte sich Kilian, ehe er in die Dusche verschwand, um sich die Strapazen der letzten Stunden vom Körper zu waschen.

Das Rudel aus dem Norden hatte ganze Arbeit geleistet und zur Warnung den Geräteschuppen und einen Teil des Hühnerstalles zerstört.

Seit sich Emilia von ihnen abgewandt hatte und bei Kilians Rudel Schutz suchte, passierte ständig so etwas.

Sie war eine liebe ältere Frau. Dass man sie so einschüchterte hatte sie nicht verdient.

Diesen Wilden würde er es noch früh genug zeigen. Darauf konnten sie sich verlassen.

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Um Punkt 9 Uhr am Montagmorgen griff Kilian zum Telefon und wählte die Nummer des Büros in dem Seth arbeitete. Die Dame am Telefon vertröstete ihn jedoch auf einen späteren Zeitpunkt, da Herr Hall im Moment nicht zu sprechen war.

Da er den Buchhalter nicht zu sehr unter Druck setzen wollte, hinterließ er lediglich eine Rückrufbitte und legte unverrichteter Dinge wieder auf.

Die Tatsache, dass er den ganzen Tag lang keinen Anruf erhalten hatte, machte Kilian skeptisch. Irgendwann würde er Seth aber schon erwischen, immerhin betreute dieser die Buchhaltung der Gastwirtschaft.

So wie er den Angestellten kennengelernt hatte, erledigte er seine Arbeit stets gewissenhaft. Das hatte Kilian direkt imponiert.

Um sich von weiteren Gedanken an den jungen Mann abzulenken, versuchte sich der Besitzer des CROSS, so gut es ging, zu beschäftigen. 

Daher machte er sich auf den Weg zu dem Grundstück, auf dem sich seine Rudelmitglieder derzeit einquartiert hatten und packte beim Wiederaufbau der Ställe mit an.

Seth bekam er jedoch trotzdem nicht aus dem Kopf. Was hatte dieser zierliche, blonde Mann, mit den tiefblauen Augen nur an sich, dass er wie besessen von ihm war?

Egal wie lang er darüber nachdachte, es wollte Kilian einfach nicht gelingen diese Anziehung einzuordnen.

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Es war mittlerweile eine Woche vergangen und Kilian wartete scheinbar vergeblich auf den erlösenden Anruf von Seth. Aber nichts tat sich. Ihm blieb also nichts anderes übrig, als selbst noch einmal zum Hörer zu greifen.