MAGIC CAN TURN PEOPLE INTO MONSTERS

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Bei „Magic can turn people into monsters", geschrieben von Daniana1941, handelt es sich um eine Fanfiktion.

Der Klappentext beginnt mit einem Zitat, dessen Anführungszeichen nach englischer Art gesetzt worden sind. Zudem enthält das Zitat einen Rechtschreibfehler: Statt der Konjunktion „dass" wurde der Artikel, beziehungsweise das Relativpronomen, „das" verwendet. Kurz darauf ist festzustellen, dass „Bestes" und „Schönstes" großgeschrieben wurden, obwohl die Kleinschreibung korrekt gewesen wäre. Im weiteren Verlauf findet eine Einordnung des Handlungskerns sowie des Settings statt. Auch der Konflikt wird dargestellt, und eine Vorausschau wird gewährt. Die Passage endet mit einem zweiten Zitat. Sprache und Stil sind durchgehend ausgewogen, sodass die einzelnen Abschnitte fließend ineinander übergehen und zum Lesen einladen.
Ich gebe 8,5 von 10 Punkten.

Sowohl ein Vorwort als auch eine Playlist führen die Lesenden in die Geschichte ein. Die Unterteilung in Parts deutet auf ein komplexes Handlungsgeschehen hin, eine Triggerwarnung bereitet darauf vor. Die Kapitel sind nummeriert und betitelt, wobei die Kapitelanfänge stets kleingeschrieben werden. Sie werden mithilfe von Artwork illustriert und durch Absätze gegliedert, die wörtliche Rede folgt den deutschen Konventionen. Kommentare der Autorin sind in Alltagssprache formuliert, es sind auch Zeichen enthalten.

Auch wenn Ästhetik und Struktur durch die Vielzahl der Medien (Musik, Bilder, Ansprachen etc.) in den Augen mancher Personen leiden könnten, muss realistisch festgestellt werden, dass eine Fanfiktion primär der Unterhaltung dient und daher davon profitieren kann.
Ich gebe der Form 8 von 10 Punkten.

Die Grammatik ist, abgesehen von Tipp- und einfachen Rechtschreibfehlern, überwiegend korrekt. Ich gebe 8 von 10 Punkten.

Die Sprache fällt durch die Verwendung zahlreicher Adjektive auf. In jedem Satz ist eines zu finden, auch dort, wo keines nötig ist. Das führt dazu, dass der Lesefluss gelegentlich unnatürlich und steif wirkt. Weniger ist manchmal mehr, und auch Partizipien, treffende Nomen und Verben können beschreibend wirken. An Stilmitteln sind vor allem Personifikationen und Vergleiche vorhanden, was in Kombination mit der Problematik bezüglich der Adjektive nicht unbedingt von Vorteil ist. Rhetorische Mittel der Syntax hätten für Ausgleich sorgen können.
Ich gebe 7 von 10 Punkten.

Bereits die Sprache hat einen Hinweis auf das gegeben, was ich schnell vermutet habe: Hier wurde der Grundsatz „Show, don't tell" missachtet. Anstatt alles bis ins Detail zu schildern, sollte ein Geschehnis gezeigt werden. Wenn Protagonist B beispielsweise friert, könnte man erwähnen, dass er zu zittern beginnt, dass er zusammenzuckt oder blau wird, anstatt zu schreiben: „Die beißende Kälte bohrte sich ihren Weg durch seine Knochen."
Die gewählte Zeitform ist das Präteritum, der Erzähler personal. Konjunktionen, Adverbialsätze, Hypotaxen und Parataxen werden sicher angewendet, der Leserhythmus ist sehr angenehm. Die Gefühls- und Gedankenwelt der Hauptfigur wird hervorragend übermittelt. Er wirkt sehr nahbar, und es ist beinahe so, als hätte man einen Ich-Erzähler vor sich – Respekt.
Ich gebe 7 von 10 Punkten. Wäre nicht das Problem mit „Show, don't tell" gewesen, hätte ich gerne mehr gegeben.

Die Handlung überzeugt durch ihre Tiefe. Ein häufiges Phänomen bei Fanfiktionen ist, dass sich die Schreibenden auf der originalen Geschichte ausruhen und keine Mühe darin investieren, die Figuren auszuarbeiten. Hier hingegen hat sich jemand wirklich mit den Charakteren befasst und eigene Ideen erfolgreich umgesetzt. Das finde ich sowohl bemerkens- als auch bewundernswert.
Daher gebe ich 10 von 10 Punkten.

Insgesamt wurden 48,5 Punkte erreicht, was der Note 2 entspricht.

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