GOTTESBLUT - NEO ATLANTIS

26 5 1
                                    

In dem Roman „Gottesblut" aus dem Genre Science Fiction geht es um eine Gruppe Mutanten, die plötzlich in der Position ist, ihre Welt retten zu müssen.

Der Klappentext ist zweigeteilt. Der erste Abschnitt beschreibt das Unternehmen, das hinter der Errichtung der Städte, Hotels und der gesamten Infrastruktur steht, sowie die damit verbundenen Herausforderungen.
Der zweite Abschnitt widmet sich den Protagonist*innen, die alle eine Elite-Schule für Menschen mit besonderer Begabung besuchen.
Die Texte sind stilistisch und sprachlich rund; nur ein oder zwei Sätze könnten hinsichtlich des Ausdrucks und des Leseflusses optimiert werden.
Sie sind durch einen Absatz und einen Trennstrich übersichtlich dargestellt.
Auf überflüssige Anmerkungen wird verzichtet.
Ein Absatz hätte jedoch gereicht, da die Meinungen über die Verwendung eines halben Trennstrichs auseinandergehen könnten.
Ich vergebe 8 von 10 Punkten.

Das Projekt beginnt mit einem Vorwort, in dem die Protagonist*innen samt ihrer genetischen Besonderheiten und Fähigkeiten eingeführt werden. Dabei werden auch Bilder vorgestellt, und es erfolgen erste Charakterisierungen. Eine Definition der Begrifflichkeiten fehlt jedoch, und Erklärungen oder Details zur Welt bleiben aus. Der Prolog und das erste Kapitel enthalten Musik, die anderen Kapitel jedoch nicht. Manchmal wird ein Datum erwähnt, manchmal nicht. Die Absätze sind gelegentlich zu großzügig gesetzt, manchmal nicht.
Jeder Teil ist betitelt und nummeriert, und alle sind für die Verhältnisse auf Wattpad überdurchschnittlich lang.
Aufgrund der mangelnden Kohärenz und der für mich nicht ganz nachvollziehbaren Struktur gebe ich der Form 6 von 10 Punkten.

Es sind gelegentlich Tipp- und Grammatikfehler zu finden, wie beispielsweise die Verwechslung von ‚dass' und ‚das'.
Solche Fehler können grundsätzlich passieren; dennoch empfehle ich die Nutzung eines Rechtschreibprogramms nach dem eigenständigen Korrekturlesen.
Daher gebe ich 7 von 10 Punkten.

Mir sind sofort die zahlreichen Aneinanderreihungen von Adjektiven und Partizipien aufgefallen. Hier gilt: ‚Show, don't tell.'
Im Internet gibt es diverse Websites und Blogs, die Ratschläge bieten, wie man dies am besten umsetzt, um den Leser*innen ein anschauliches Leseerlebnis zu bieten.
Positiv hervorzuheben ist der Wortschatz: Es werden stets treffende Verben und Nomen verwendet.
Die Formulierungen und Wendungen bleiben, passend zum Genre, eher nüchtern.
Daher gebe ich 7 von 10 Punkten.

Der Text wird abwechselnd aus der Perspektive eines personalen und eines allwissenden Erzählers geschrieben, wobei der Übergang an manchen Stellen nicht präzise ist.
Zudem ist der Aufbau eher hypotaktisch, es gibt viele Adverbialsätze, und der Lesefluss erscheint weniger dynamisch, als er sein könnte.
Hinzu kommt, dass die Gedanken und Gefühle der Figuren häufig in den Hintergrund gedrängt werden, wodurch die Lebendigkeit und Tiefe fehlen – stattdessen steht die Weltbeschreibung im Vordergrund.
Daher hätte ich einen erklärenden Teil zu Beginn für strategisch sinnvoll gehalten.
Hin und wieder gibt es jedoch Stellen, die dieser Kritik entkommen.
Zum Beispiel wird erwähnt, dass eine Figur nicht gerne lacht, und bald darauf wird auf ihre spitzen Zähne hingewiesen.
Daraus lässt sich schließen, dass er sich in dieser Hinsicht unwohl fühlt.
Ich gebe dem Schreibstil 6 von 10 Punkten.

Die Handlung ist meines Erachtens nach keineswegs neu. Geschichten über Mutant*innen gibt es inzwischen viele, und auch die Idee einer Unterwasserwelt wurde in den letzten Jahren häufig umgesetzt.
Da zudem der Aufbau einer Bindung zu den Figuren durch Schreibstil und Sprache leidet, und ich aufgrund der fehlenden Begriffsdefinitionen nur wenige Szenen nachvollziehen konnte, ist es mir nicht möglich mehr als 5 von 10 Punkten vergeben.

Insgesamt wurden 39 Punkte erreicht. Das entspricht der Note 3.

BUCHBEWERTUNGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt