Empty hell

𝕶𝖆𝖕𝖎𝖙𝖊𝖑 5

„Gemahlin?" flüsterte ich geschockt. Ich war nicht dumm. Schließlich hatte ich mich drauf gesetzt und nichts war geschehen. Aber ich war nicht seine Gemahlin. Das musste ein Irrtum sein. „Ich habe dir gesagt das es Konsequenzen haben würde wenn du dich drauf setzt, ich war selbst überrascht als du nicht in Flammen auf ging's und ins Höllenfeuer landetest..." Ich schüttelte meinen Kopf und unterbrach ihn „Luzifer ich kann nicht deine Gemahlin sein, ich gehöre hier nicht hin". Er lachte und schaute mich ungläubig an „Wenn du nicht hierhin gehörst, warum hörst du die Seelen? Warum bist du hier obwohl du nicht einmal getauft bist?". Ich verengte meine Augenbrauen. Das alles muss für ihn ein großer Witz sein! Ich bin nicht hier weil ich hierhin wollte! Ich bin hier weil er mich entführt hatte ! Weil er mich hier tagelang in eine Zelle gesteckt hatte und mich hier fest hielt. Es muss hier doch ein Weg raus geben! Wie sind seine beiden Hunde die ihm die ganze Zeit ständig hinterher liefen oder mich bewachten aus der Hölle gekommen? Ich schaute ihn finster an „Schick mich sofort zurück auf die Erde!". Sein Blick änderte sich als er meine Worte hörte. Sein Gesicht verhärtete sich und er hob sein Kinn an. Als solle ich mich unterwerfen. Aber das würde ich nicht tun. „Ich habe dir schon gesagt das es nicht am mir liegt" zischte er. Ich verdrehte die Augen „Ja klar es liegt also alles an mir?! Das du mich entführt und eingesperrt hast?". „Dieses Gespräch ist beendet" sagte er kalt und wandte sich ab. Ich wurde sauer, so richtig sauer „ICH SAGE WANN DAS GESPRÄCH ZUENDE IST!" schrie ich und lief auf ihn zu. Ich war kurz davor ihm eine rein zu hauen. Er drehte sich wütend um. Seine Augen waren rot. Knallrot. Von dem Blau war nichts mehr zu sehen. Seiner Haut umgab ein pechschwarzer Rauch „DU HAST NICHT DAS RECHT MIR BEFEHLE ZU ERTEILEN!". Er brüllte nicht einmal doch seine Stimme ertönte im ganzen Anwesen. Es war wie ein stechender Echo im Kopf. Ich wich zurück. Ich hatte ihn wütend gemacht doch es war mir recht. „Du mir auch nicht Luzifer" sagte ich und verließ den Saal. Was dachte er wer er war?! Klar er war der Teufel aber so lies ich bestimmt nicht mit mir reden! Soll er doch hier in der Hölle schmorren! Ich werde mir selbst einen Weg hier raus suchen !

Ich lief schon seit einigen Stunden umher doch es war unmöglich. Ich hatte in der ganzen Zeit nicht eine Tür finden können die irgendwie aufmerksam auf einen Ausgang finden konnte. Wie ironisch... als ob es nach der Tür aus dem Anwesen direkt zur Erde gehen würde. Ich rutschte verzweifelt die kalten, steinigen Wände herunter und heiße Tränen der Verzweiflung liefen über meine Wangen. Warum musste ausgerechnet mir das passieren ? Nicht das ich es jemand anderen wünschen würde...und was war mit meiner Mutter?. Sie würde unendlich traurig sein wenn sie den Gedanken in Betracht ziehen würde das ich irgendwann tot sein könnte nachdem die Polizei Tage lang nach mir gesucht hatte. Ich zog meine Knie an meinem Körper. Wieso sollte ich hier sein wollen? Das war absurd. Ich gehöre auf die Erde zu meiner Mutter. Ich verstand es absolut nicht. Warum hörte ich diese Stimmen? Warum konnte ich mich auf diesen Stuhl setzen? Warum sollte ich seine Gemahlin sein? Müsste man nicht eigentlich eine Verbindung zu dieser Person spüren die man heiraten soll? Was war mit der ersten Begegnung die alle Bücher so traumhaft beschrieben? Das hier war ein Albtraum! In die Hölle gesteckt und zur Ehe gezwungen ! Ich wischte mir die Tränen weg und atmete tief ein und aus. Ich musste das alles verhindern, ich musste um meine kämpfen.
Ich sah ihn nicht doch ich spürte wie er näher kam...„Was willst du Luzifer?" murmelte ich genervt und schaute auf den Boden vor mir. Ich hatte keine Interesse ihm in die Augen zu schauen, geschweige denn mit ihm zu reden. Ich spürte wie er sich zu mir setzte und schaute ihn nur kurz von der Seite an. Er sah verzweifelt aus. Nicht so galant wie sonst. „Es tut mir leid" sagte er und seine Stimme klang ehrlich. Es tut ihm leid... mir tat es auch leid , für mich selbst. „Es gibt wirklich keinen Weg hier raus oder?" fragte ich leise und schaute ihm in die Augen. Er schüttelte seinen Kopf „Nein". Ich schaute gequält auf den Boden. Dieses enttäuschende Gefühl war erschütternd. „Nicht einmal für mich" fügte er bei und seine Stimme klang ruhig, verletzlich. Ich schaute ihn überrascht an „Du bist hier eingesperrt?" fragte ich. Er nickte „Seit Jahrhunderte". Ich realisierte zum ersten Mal das es nicht nur mein Gefängnis war, es war auch seins. Ich war zwar nicht religiös, doch ich wusste das er verbannt war. Bestraft um zu bestrafen. Aber ich hätte nicht gedacht das er hier niemals raus konnte. „Ich habe mich gegen ihn gestellt und das ist meine Strafe". Seine Stimme war matt und seine Worte kamen ein vor als wäre es das selbstverständlichste das er hier war. „Also sind wir wohl beide gefangen" lachte ich ironisch. Er lachte kurz auf aber schaute mir dann tief in die Augen, so als solle ich jedes einzelne Wort verstehen was er jetzt sagen würde „Ich würde alles dafür tun dich hier weg zu bringen, deine Seele gehört auf die Erde, bis zu deinem Tot" . Ich blinzelte auf, ich wusste das er es nicht konnte. Aber der Gedanke das ich früher an einem Ort war als ich eigentlich hätte sein können, doch dann kam mir ein Licht auf „Was wenn ich tot bin?" fragte ich. Die Frage muss ihn verwirrt haben den für einen Moment verlor er die Fassung. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er schaute mich nachdenklich an „Ich werde das prüfen". Ich hoffte das es nicht die Wahrheit war, doch ich zog es in Erwägung. Es würde wenigstens Sinn machen. „Kommen ungetaufte Seelen den in die Hölle?". „Warst du ein schlechter Mensch?" fragte er „Wie bitte?" rief ich geschockt und schüttelte schnell meinen Kopf „Nein!". Er atmete erleichtert aus aber zufrieden war er nicht „Dann macht es einfach keinen Sinn das du hier bist, selbst wenn du tot bist musst du schon grässliches getan haben um hier zu landen". Er war auch hier, weil er grässliches getan hatte....