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Ich zog die Decke etwas enger über mich selbst, es war nicht wirklich kalt, aber ich brauchte den Komfort.

Aus dem Schalfzimmer konnte ich Kevin leise und gleichmäßig atmen hören, er war also am schlafen.

Der Gedanke selber schlafen zu gehen, machte mich irgendwie immer nervös. Als der Therapeut das von meinen Notizen aus gelesen hatte, meinte er das sei verständlich.

Da man im Schlaf komplett wehrlos ist uns dies die Zeitpunkte sind in denen böse Menschen dir am meisten Schaden zufügen können.

Ich zitterte leicht. Die ersten Nächte wo ich im Keller saß, angeleint und gefesselt wie ein Tier... Ich hab auch nicht geschlafen.

Bis mein Körper irgendwann zu erschöpft war. Als ich wieder aufgewacht bin, war ich gegen jemanden gelehnt, der mich umarmte.

Im ersten Moment, als ich noch völlig verschlafen war, dachte ich es sei Kevin. Dass ich in seiner Wohnung war und wir vor dem Fernseher zusammen kuschelnd eingeschlafen sind.

Aber nein. Es war Alex. Ich war so verwirrt, so überfordert... Die ganzen Zeit über hat er sich gewalttätig gegenüber mir verhalten. Und wenn ich schlief... war er plötzlich so nett?!

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich am weinen war. Schnell wischte ich mir mit meiner Hand übers Gesicht, als mich ein warmer Atem am Ohr kitzelte. "Gott du bis so süß wenn du weinst."

"Nein!" Schwer atmend saß ich gerade auf der Couch, hektisch blickte ich mich um, aber da war niemand.

Ich war alleine im Wohnzimmer, kurz starrte ich runter auf meine Hände. Keine Fesseln, stimmt ja.

Ich war nicht mehr eingesperrt.

Mit zitternden Händen ging ich mir durch die Haare und rieb mir über den Nacken, um irgendwie das eklige Gefühl von meiner Haut weg zu kriegen.

Ich war hier sicher... Ich war bei Kevin. Wieder und wieder murmelte ich die Sätze in meinem Kopf, als ich rüber zum Schalfzimmer sah.

Es war noch immer ruhig, im leichten Licht der Straßenlanternen draußen, konnte ich seine Silhouette ganz leicht aus machen.

Ich griff nach meinem Handy, es war nach Mitternacht. Also hatte ich gerade geschlafen? Wow... Es hat sich nach gar nichts angefühlt.

Mein Blick fiel auf das Twitch Icon, ich schluckte stark. Ob der Stream noch existierte? In dem Alex mich- entführt hatte?

Ein Schauer lief mir den Rücken hinauf, als ich mich an den Abend erinnerte.

Der pochende Schmerz in meinem Kopf, während mir jemand in die Haare griff und meinen Kopf auf den Tisch knallte. Das Dröhnen in meinen Ohren als ich wieder wach wurde.

Die ersten Tage in denen er mich jedesmal schlug, wenn ich sprach ohne dass er es erlaubte. Die ständigen Gefühleswechsel und Ausbrüche von ihm.

Kopfschüttelnd hielt ich kich selbst davon ab, auf Twitch nach zu schauen und öffnete stattdessen WhatsApp.  Dort ging ich auf meinen Communication Channel.

Der letzte Post war einen Tag vor der Entführung, das war fast Fünf ganze Monate her. Mit einem tiefen Seufzen verfasste ich eine kleine Nachricht.

-Hey Leute, ich bin zurück. Mir geht es okay... Ich vermisse unsere Streams, wollte euch nur wissen lassen, dass ich noch lebe. Bis irgendwann, passt auf euch auf.-

Fast keine Sekunden später kamen die ersten Emoji Reaktionen auf die Nachricht. Ich konnte mir kaum vorstellen wie überfüllt die anderen Social Media Plattformen jetzt sein mußten.

The fallen KingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt