☆Kapitel 13☆

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Die Nacht war unerträglich. Ich lag wach in meinem Bett und starrte an die Decke, während die Schatten um mich herum tanzten. Ich wollte schlafen, wollte, dass die Müdigkeit mich endlich übermannte, aber ich wusste, dass das nicht passieren würde. Stattdessen schloss ich die Augen und ließ mich in den Albtraum fallen.

Ich fand mich in einem düsteren Raum wieder, der kaum beleuchtet war. Die Wände schienen aus Stein zu sein, und der Geruch von Eisen und Blut lag in der Luft. In der Mitte des Raumes stand Kokushibo, mein Mentor, mein Idol. Er trug sein charakteristisches, schwarzes Haori, und seine Augen funkelten wie kaltes Metall.

„Muichiro," sagte er mit seiner tiefen Stimme, und es klang, als würde der Raum selbst ihm Gehör schenken. „Du bist schwach."

„Was?" stammelte ich, während ich versuchte, mich aufzurichten. Doch ich war zu schwach. Ich fühlte mich wie in einem Albtraum gefangen, unfähig zu kämpfen oder zu fliehen. Plötzlich fühlte ich, wie ein stechender Schmerz in meiner Seite aufblitzte.

Ich blickte nach unten und sah, dass er mein eigenes Katana benutzt hatte, um mich an eine Säule zu pinnen. „Das ist nicht fair!" schrie ich und versuchte, mich loszureißen, aber es war sinnlos. Der Schmerz durchzuckte mich, als ich Blut spuckte. Es fühlte sich an, als würde mein ganzes Leben aus mir herausgesogen werden.

„Das ist der Preis der Stärke, Muichiro," erklärte Kokushibo, und sein Gesicht war nicht mehr der sanfte Ausdruck, den ich kannte. „Du hast die Wahl, zu leben oder zu sterben. Um einen Dämon zu werden, musst du bereit sein, alles zu opfern."

„Ich... ich will das nicht!" stammelte ich, während ich verzweifelt versuchte, mich zu befreien. „Bitte, lass mich los!"

Er trat näher, sein Blick durchdringend. „Wohin willst du fliehen, wenn du das hier hinter dir lässt? Du bist immer noch das Kind, das ich gesehen habe. Glaubst du, du kannst die Welt retten, indem du ein Mensch bleibst?"

„Ich bin kein Kind! Ich kann kämpfen! Ich kann stark sein!" brüllte ich zurück, doch in meiner Stimme lag eine Weichheit, die ich nicht leugnen konnte.

„Das werden wir sehen," murmelte er. „Komm zu mir. Werde ein Dämon und du wirst die Kraft haben, alles zu ändern."

Bevor ich antworten konnte, fühlte ich mich von der Dunkelheit erdrückt, und ich schrie: „Nein!" In diesem Moment erwachte ich, schweißgebadet und mit wild schlagendem Herzen. Mein Schrei hallte in meinem Raum wider, und ich setzte mich abrupt auf, als ob ich aus einem tiefen Schlaf gerissen wurde.

„Nein... Nein...!" flüsterte ich, während ich das Kissen umklammerte. Aber während ich wieder zu mir kam, fühlte ich, wie sich etwas in mir regte. Es war meine kindliche Seite, die mich überkam, und ich begann, wie ein Kleinkind zu weinen. Die Tränen liefen über meine Wangen, und ich konnte nichts dagegen tun.

Ich kuschelte mich in mein Kissen und versuchte, mich selbst zu beruhigen, aber die Erinnerungen an den Traum blieben. „Warum, Kokushibo? Warum kannst du mir nicht einfach helfen? Warum musst du mich so quälen?" schluchzte ich in das Kissen hinein.

Es fühlte sich an, als wäre ich wieder in der Zeit gefangen, als ich noch unbeschwert war und das Leben noch einfach erschien. Ich wollte die Unschuld zurück, die ich verloren hatte. Ich wollte nicht an all das denken müssen – an die Entscheidungen, die ich treffen musste, und an die Dunkelheit, die mich umgab.

Als ich schließlich wieder zur Ruhe kam, fiel ich wieder in einen unruhigen Schlaf. Die Träume hatten mich wieder, aber diesmal waren sie weniger klar, mehr wirr und verworren. Ich dachte an Rengoku, Mitsuri und Gyomei. An die Menschen, die mir vertrauten. Ich wollte nicht, dass sie mich so sahen, wie ich mich fühlte – zerbrechlich und voller Angst.

The Demon Inside Of Me [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt