☆Kapitel 6☆

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In den Wochen, die auf meine unerwartete Begegnung mit Sanemi folgten, gab es etwas, das mich immer wieder überraschte: Rengoku. Der Flammensäule stand plötzlich immer wieder vor meiner Tür, als wäre er mein persönlicher Essenslieferant.

Eines Nachts, als ich gerade dabei war, mich in mein Bett zu kuscheln, hörte ich ein Klopfen. Es war Rengoku, der mit einem riesigen Korb voller Leckereien vor der Tür stand.

„Guten Abend, Muichiro!", rief er fröhlich und drängte sich durch die Tür. „Ich habe dir etwas zu essen mitgebracht! Ich hoffe, du hast Hunger!"

„Es ist mitten in der Nacht, Rengoku", murmelte ich, noch etwas benommen. „Was machst du hier?"

„Essen bringen, was sonst! Du kannst nie genug essen, um stark zu werden!", rief er enthusiastisch und stellte den Korb auf den Tisch.

Ich konnte nicht anders, als zu schmunzeln. „Hast du ein Lagerfeuer, das du mit mir teilen willst? Vielleicht ein paar Marshmallows dazu?"

„Ich habe keine Marshmallows, aber ich habe genug andere Leckereien!" Er grinste und schob mir ein großes Stück gebratenes Fleisch zu. „Hier, das wird dir helfen, stärker zu werden."

Ich nahm es dankbar an und begann zu essen. Rengoku beobachtete mich, während ich kaute, und ich fühlte mich unbehaglich unter seinem Blick. „Ähm, warum starrst du mich so an?"

„Weil du extrem unschuldig aussiehst, wenn du schläfst", antwortete er ohne Vorwarnung.

Ich erstarrte und erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich in der letzten Zeit so viel geweint hatte. „Was?"

„Ja, du hast ein ganz unschuldiges Gesicht", fuhr er fort, und ich konnte die Wärme in meinem Gesicht spüren.

Plötzlich stiegen mir die Tränen in die Augen. „Ich... ich..." Ich schluckte schwer. Es war, als würde ich von einer Welle von Erinnerungen überrollt, die ich so lange vergraben hatte. „Ich habe vergessen, wie es ist, unbeschwert zu sein."

Rengoku, der meine Emotionen nicht ignorieren konnte, setzte sich neben mich und legte eine Hand auf meinen Rücken. „Hey, hey, was ist los? Es ist nur ein Kompliment. Du musst nicht weinen."

„Ich weiß..." murmelte ich, während ich mir mit einem Handtuch die Tränen abwischte. „Ich habe einen Teil von mir verloren, als ich zur Nebelsäule wurde. Und die Erinnerungen aus meiner Kindheit scheinen... einfach weg zu sein."

„Das macht nichts", sagte Rengoku sanft. „Wir alle haben unser Päckchen zu tragen. Aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass du nicht allein bist. Du hast Freunde, die dir helfen werden, durch diese Zeit zu kommen. Und du hast uns als deine Familie."

„Familie...", wiederholte ich leise und dachte an Kokushibo und die Zeit, die ich mit ihm verbracht hatte. Er war für mich wie ein Vater gewesen, auch wenn ich oft mit seinen Methoden hadert hatte. Doch diese Verbindung schien mir zu fehlen, während ich in dieser neuen Rolle als Nebelsäule lebte.

„Komm schon, Muichiro. Lass uns einfach zusammen essen und lachen!", rief Rengoku und brachte mich aus meinen Gedanken zurück. „Es gibt nichts besseres als gutes Essen und gute Gesellschaft, um die dunklen Gedanken zu vertreiben."

Ich nickte langsam und versuchte, das Lächeln auf mein Gesicht zurückzubringen. „Okay, lass uns essen und darüber reden, wie viel du gefressen hast, seit du das letzte Mal geschlafen hast!"

Rengoku grinste breit. „Du wirst es nicht glauben, aber ich habe wirklich auf meine Ernährung geachtet! Ich mache jeden Tag ein bisschen Sport."

„Du? Sport? Das kann ich mir nicht vorstellen!", lachte ich und fühlte mich ein wenig besser.

The Demon Inside Of Me [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt