☆Kapitel 24☆

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Als Tanjiro endlich zu meinem Training dazustieß, konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Seine Anwesenheit machte mir den Tag um einiges besser. Nicht nur, weil er mit Abstand der Beste unter den Jägern war, sondern auch, weil seine Art immer etwas Beruhigendes hatte. Seine Entschlossenheit, sein unerschütterlicher Wille... all das bewunderte ich zutiefst.

„Tanjiro, du bist endlich da", sagte ich mit einem leichten Grinsen, als er sich zu den anderen gesellte. „Ich habe schon auf dich gewartet."

Er lächelte zurück, seine braunen Augen strahlten Wärme aus, wie sie es immer taten. „Danke, Muichiro. Ich habe mich schon sehr auf dein Training gefreut."

Innerlich spürte ich, wie etwas in mir weicher wurde. Tanjiro war nicht wie die anderen. Er war... besonders. Es war seltsam, aber neben ihm fühlte ich mich oft weniger kalt, weniger distanziert. Mit ihm konnte ich normal reden, ohne den Druck zu spüren, immer der ernste und abweisende Tokito sein zu müssen.

„Gut", sagte ich schließlich und klopfte ihm leicht auf die Schulter, was bei den anderen Jägern ein paar überraschte Blicke hervorrief. „Ich werde dir keine Sonderbehandlung geben, auch wenn du mein bester Freund bist."

„Das erwarte ich auch gar nicht", erwiderte Tanjiro lachend und hob sein Holzschwert. „Behandle mich so wie die anderen."

Ich wusste, dass er es ernst meinte, aber trotzdem war es anders. Bei ihm konnte ich nicht so emotionslos sein wie bei den anderen. Er war einfach... Tanjiro. Und das machte den Unterschied.

Während das Training weiterging, stellte sich schnell heraus, dass Tanjiro weit über den anderen Jägern lag. Jeder seiner Schläge war präzise, seine Bewegungen geschmeidig und durchdacht. Er setzte alles um, was ich ihm beibrachte, als ob er die Dinge instinktiv verstehen würde. Doch obwohl er so gut war, behandelte er die anderen immer mit Respekt, half ihnen, wann immer sie Schwierigkeiten hatten.

„Du hast dich wirklich verbessert", sagte ich später, als wir eine kurze Pause machten und uns etwas abseits von den anderen setzten. „Es ist beeindruckend, wie schnell du lernst."

Tanjiro sah mich an, sein Gesicht leicht errötet. „Danke, Muichiro. Aber ohne deine Hilfe wäre ich nicht so weit gekommen. Du bist ein großartiger Lehrer."

Ich fühlte, wie mein Herz kurz einen Schlag aussetzte. Es war selten, dass mich jemand so offen lobte. Vor allem Tanjiro, dessen Meinung mir so viel bedeutete.

„Das... ist nett von dir", murmelte ich und sah zur Seite, um meinen erröteten Wangen zu verbergen. „Aber du bist von Natur aus begabt. Du warst immer schon stark, Tanjiro."

Er schüttelte den Kopf. „Ich habe immer noch so viel zu lernen. Aber mit dir an meiner Seite weiß ich, dass ich es schaffen kann."

Seine Worte trafen mich tief. Es war ein seltsames Gefühl, das mich überkam, fast wie Dankbarkeit, aber auch etwas anderes. Tanjiro vertraute mir, er sah zu mir auf. Das war etwas, das ich lange nicht gefühlt hatte – diese Verbindung, diese Wärme, die nur er in mir hervorrufen konnte.

„Du bist wirklich anders", flüsterte ich schließlich und sah ihn an. „Bei dir fühle ich mich... ich weiß nicht, irgendwie lebendiger. Es ist seltsam."

Tanjiro legte den Kopf leicht schief und lächelte. „Das freut mich zu hören. Du hast so viel durchgemacht, Muichiro. Es macht mich glücklich, dass ich dir irgendwie helfen kann."

Ich wollte ihm antworten, doch meine Worte blieben mir im Hals stecken. Es war nicht nur das. Es war viel mehr. Tanjiro hatte etwas in mir geweckt, das ich lange Zeit verloren glaubte – die Fähigkeit, zu fühlen, zu lachen, wirklich zu leben. Neben ihm war ich nicht mehr der distanzierte, kalte Schwertkämpfer. Ich war einfach Muichiro, sein Freund.

The Demon Inside Of Me [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt